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Postbank – Wikipedia

Postbank

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Deutsche Postbank AG
Logo der Postbank AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0008001009
Gründung 1989
Unternehmenssitz Bonn
Unternehmensleitung

Wolfgang Klein

Mitarbeiter 21.920 (06/2007)
Bilanzsumme 189,81 Mrd. Euro (06/2007)
Branche Spar- & Retailgeschäft
Hausbank der Deutschen Post
Website www.postbank.de
Postbank-Zentrale in Bonn
Postbank-Zentrale in Bonn
Werbeaktion der Postbank anlässlich ihres Börsengangs im Juni 2004
Werbeaktion der Postbank anlässlich ihres Börsengangs im Juni 2004

Die Deutsche Postbank AG ist ein deutsches Finanzinstitut mit Sitz in Bonn. Postbank ist der Name, unter dem das Unternehmen in der Öffentlichkeit auftritt. Sie ist seit der zweiten Postreform 1989 mit dem Poststrukturgesetz eine deutsche Geschäftsbank. Davor firmierte sie unter dem Begriff „Postsparkasse“. Schwerpunkte der Bank sind das Spar- und Retailgeschäft, daneben ist sie Hausbank der Deutschen Post. Die Aktie der Deutschen Postbank ist seit dem 18. September 2006 Bestandteil des DAX an der Frankfurter Wertpapierbörse.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Postscheckdienst wurde 1909 im Deutschen Reich eingeführt. Jeder hatte Anspruch auf ein Postscheckkonto, von dem aus bargeldlose Zahlungen getätigt werden konnten. Der Postsparkassendienst wurde 1883 in Österreich und am 2. Januar 1939 im Deutschen Reich eingeführt. Ein Sparer konnte an allen Postämtern Einzahlungen leisten und in vielen europäischen Ländern Rückzahlungen vornehmen lassen.

1989 wurde im Zug der Postreform die Deutsche Bundespost in drei relativ eigenständige Geschäftsbereiche aufgegliedert. Die Postbank firmierte von da an unter dem Namen „Deutsche Bundespost - Postbank“. Sie wickelte weiterhin Postsparkassen- und Postscheckdienst über die Postämter ab. 1994 wurden die Geschäftsbereiche in Aktiengesellschaften umgewandelt und die Deutsche Bundespost aufgelöst.

Von 1990 bis 1997 war Günter Schneider Vorstandsvorsitzender (bis 1994 als Vorstand der Generaldirektion Postbank innerhalb der Bundespost) der Postbank. Anschließend übernahm Dieter Boening den Vorstandsvorsitz bis 1999. Im selben Jahr erwarb die Deutsche Post AG die Postbank von der Bundesrepublik Deutschland. Von 2000 bis 2007 war Wulf von Schimmelmann Vorstandsvorsitzender, im Sommer 2007 übernahm Wolfgang Klein das Amt.

2000 erwarb die Postbank die DSL Bank.

Seit dem 1. Januar 2004 hat die Postbank die Abwicklung des Zahlungsverkehrs für die Deutsche Bank und die Dresdner Bank übernommen.

Am 6. Mai 2004 teilte Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG (Eigentümerin der Postbank) mit, dass die Postbank am 21. Juni 2004 an die Börse gehen wird und bis zu 50 Prozent minus einer Aktie der Postbank verkauft wird. Die in der ersten Bookbuilding-Phase am 6. Juni festgesetzte Preisspanne von 31,50 bis 36,50 Euro wurde am 19. Juni auf 28,00 bis 32,00 Euro auf Grund der geringen Nachfrage geändert und der Börsengang auf den 23. Juni verschoben.

2005 wurde die Übernahme der BHW Holding AG eingeleitet. Am 21. März 2005 übernahm die Postbank 9,2 % der Anteile an der BHW Holding AG von der Ergo Versicherungsgruppe. Am 25. Oktober wurde mit der Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften (BGAG) und dem BWB (Beamtenbund) ein Vertrag zur Übernahme von weiteren 76,4 % Anteilen an der BHW Holding AG abgeschlossen. Dieser Vertrag wurde am 2. Januar 2006 vollzogen, womit die Postbank 91,04 % der Anteile hielt und damit den BHW-Konzern erfolgreich übernahm.[1]

Anfang 2007 wurde die Postbank Vertriebsakademie GmbH als jüngste Tochter der Postbank ausgegründet. Hiermit bündelt sie die Bildungsaktivitäten an zentraler Stelle und stellt die Qualifikation der Berater sicher.

[Bearbeiten] Aktuelles

Unternehmensdaten nach Eingliederung der BHW:

  • 22.000 Mitarbeiter plus 4.500 freie Handelsvertreter (2007); diese sind in der Postbank Finanzberatung AG, Hameln, gebündelt
  • Bilanzsumme: 194 Milliarden Euro
  • Kunden: 14,5 Millionen (geschätzt, genaue Überschneidung BHW/Postbank noch nicht bekannt)
  • 2,27 Millionen Girokonten mit Online-Zugriff
  • 3,37 Millionen Telefon-Banking-Kunden:
  • Deutschlandweit 850 Filialen zzgl. Postbank-Finanzberatung-Agenturen und Postbank-Finanzberatung-Direktionen (ehemals Agenturen und Direktionen des BHW)

Am 21. September 2007 gaben die HUK-Coburg und die Postbank den Abschluss einer langfristigen Vertriebspartnerschaft bekannt. Ab Oktober 2007 startete der Absatz von Kraftfahrtversicherungen der HUK-Coburg in den Filialen der Postbank und im Internet. Ab 2008 vertreiben alle Vertriebskanäle der Postbank exklusiv Kraftfahrt-, Haftpflicht- und Sachversicherungen der HUK-Coburg. Umgekehrt bietet der Vertrieb der HUK-Coburg exklusiv Bankprodukte für Privatkunden der Postbank, wie zum Beispiel Girokonten, an.

Derzeit hat die Postbank die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, einen Fusionspartner zu suchen.

[Bearbeiten] Produkte

Zu den Produkten zählen neben dem Postgiroverkehr und dem Postsparbuch auch die Sparcard 3000 plus, Kapital plus direkt (Festgeld für mindestens 30 Tage, ab 2.500 Euro), das Quartalsparen (relativ hoher Zins, in Quartalen, in denen das Kapital von Anfang bis Ende stehen bleibt), sowie das DAX-Sparbuch. Diese Produkte werden aber von Verbraucherschützern stark kritisiert, da sie nicht die Rendite erwirtschaften, die die Werbung suggeriert (siehe etwa Stiftung Warentest). So soll der Anleger mit dem DAX-Sparbuch zusätzlich zu einem Basiszins die Hälfte des Anstiegs des Börsenindizes DAX erhalten. Erst bei genauerem Hinsehen bzw. nach Gutschrift der Zinsen ergibt sich, dass dies bedeutet, dass bei einem angenommen linearen DAX-Anstieg von 12 % im Jahr (also etwa 1 % pro Monat) der Anleger nicht etwa 6 % p.a. zusätzlich erhält, sondern nur 0,5 % p.a. zusätzlich. Dies liegt daran, dass die Berechnung des DAX-Bonus monatlich erfolgt. Der Anstieg des DAX um 1 % in einem Monat führt somit nicht zu einem Bonus von 0,5 % pro Monat, sondern nur 0,5 % p.a. oder 0,04167 % pro Monat. Ganz neu bietet die Postbank für Privatkunden jetzt auch Tagesgeld an.

Außerdem bietet die Postbank Kredite einschließlich Fonds, Baufinanzierung und Bausparen, Versicherungen sowie Altersvorsorgeprodukte.

[Bearbeiten] Bankleitzahlen

Tabelle I: Bankleitzahlen der Postbank
BLZ Ort Bemerkung
100 100 10 Berlin
200 100 20 Hamburg nur Girokonten
201 100 22 Hamburg nur Sparkonten
ehemaliges Postsparkassenamt
250 100 30 Hannover
360 100 43 Essen (Ruhr)
370 100 50 Köln
380 100 53 Bonn Zentrale
440 100 46 Dortmund
500 100 60 Frankfurt am Main
545 100 67 Ludwigshafen (Rhein)
590 100 66 Saarbrücken Tagesgeldkonten
600 100 70 Stuttgart
660 100 75 Karlsruhe
700 100 80 München nur Girokonten
701 100 88 München nur Sparkonten
ehemaliges Postsparkassenamt
760 100 85 Nürnberg
860 100 90 Leipzig

Die Bankleitzahlen der Postbank haben eine Besonderheit: Die letzten beiden Ziffern stellen die ersten beiden Stellen der alten (westdeutschen) vierstelligen Postleitzahl des jeweiligen Ortes dar (Ausnahme hiervon sind die Spar-Niederlassungen Hamburg und München sowie die Niederlassung Leipzig). Insgesamt ist die Postbank in 14 Niederlassungen aufgeteilt. Als weitere Besonderheit sind für die Postbank an den Stellen 4 bis 6 der Bankleitzahl grundsätzlich die Ziffern 100 reserviert. Diese Ziffernfolge wird von der Deutschen Bundesbank nicht an andere Kreditinstitute vergeben. Für Kunden der „Direktbank“ existieren keine eigenen Bankleitzahlen. Diese Kunden werden auf Institute in verschiedenen Städten verteilt.

[Bearbeiten] Anteilseigner

Anteil Anteilseigner
50 % + eine Aktie Deutsche Post AG

Stand: Dezember 2007

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Geschäftsbericht des Postbank Konzerns 2005, Innenseite „Meilensteine 2005“.

[Bearbeiten] Weblinks


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