Polyp (Nesseltiere)
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Als Polyp (griechisch polypous = „Vielfüßer“) bezeichnet man ein Lebensstadium bei Nesseltieren. Polypen haben eine Körperform, die aus einem hohlen Zylinder besteht (Hohltier) und in einer zentralen, von Tentakeln umgebenen Mundöffnung endet. Häufig sind sie an ihrer Basis, der so genannten Basalscheibe oder Fußscheibe, auf festen Oberflächen angeheftet. Einige Arten sind trotzdem in der Lage, sich sehr langsam fortzubewegen. Polypen besitzen erstaunliche Regenerationsfähigkeit, so bilden sich etwa aus einem in der Mitte durchtrennten Exemplar wieder zwei komplette und eigenständige Tiere. Diese Eigenschaft macht sie für die medizinische Forschung äußerst interessant.
Bei Polypen weisen die Tentakel nach oben. Kolonien bildende Nesseltiere wie Stein- und Weichkorallen bestehen aus vielen tausenden an der Basis zusammengewachsenen Einzelpolypen, die sich durch Knospung ständig vermehren. Polypenkolonien können sogar komplexe Organismen bilden, wie die wegen ihrer Giftigkeit gefürchtete Portugiesische Galeere.
Bei den Blumentieren (Anthozoa) ist der Polyp der einzige Formentyp. Bei Schirmquallen (Scyphozoa) und Hydrozoen (Hydrozoa) ist er neben der Qualle ein wichtiger Formentyp. Beide Formen können im Zuge des Generationswechsel in unterschiedlichen Lebensstadien bei einer Art auftreten.
[Bearbeiten] Quellen
- Scherf, Gertrud: Wörterbuch Biologie. dtv, 1997. ISBN 3-423-32500-3