Pier
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Eine Pier (auch Kaizunge) ist ein Bauwerk aus Holz, Stahl oder Stahlbeton. Sie ragt (meist) im rechten Winkel vom Ufer aus ins Wasser und bietet Anlegestellen, die dem Ein- und Aussteigen von Schiffspassagieren bzw. dem Be- und Entladen von Frachtschiffen dienen (in der Nautik löschen genannt). Im Hochdeutschen ist Pier grammatikalisch männlich (der Pier), in Norddeutschland und seemannssprachlich weiblich (die Pier).
Größe und Bauart einer Pier sind vom Einsatzzweck abhängig. Es gibt spezielle Piers zum Löschen von Standardcontainern, Gefahrgut (zum Beispiel Erdgas bzw. -öl oder Chemikalien) oder Stückgut.
Piers für den Fährverkehr verfügen über Gangways für Passagiere und Rampen für Fahrzeuge.
Im Rahmen des Strukturwandels wurden im Zentrum von Hafenstädten gelegene Piers umgewidmet und sind heute Standorte von (Freilicht-)Museen, Gastronomie und anderen Freizeitangeboten, so zum Beispiel Pier 39 in San Francisco oder der Santa Monica Pier in der gleichnamigen Stadt.
Da die See zum Ufer hin manchmal sehr flach ausläuft, können Schiffe mit größerem Tiefgang dieses nicht mehr erreichen. Sie ankern deshalb entsprechend weit vor dem Ufer und können entweder mit Pendelbooten be- und entladen werden oder durch einen entsprechend langen Steg. Diese auch Seebrücke genannten Stege reichen zum Teil mehrere hundert Meter ins Meer hinaus. Alte Piere wurden aus Eisen und Holz erbaut. Neben ihrer eigentlichen Funktion als Anlegestelle, die schon lange in den Hintergrund getreten ist, dienen sie in den Seebädern dem Promenieren der Gäste, als Standorte für Restaurants, Imbissbuden und auch Hotels, in englischen Seebädern hauptsächlich als Vergnügungsstätten.