Namenszauber
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Namenszauber ist eine spezifischere Form des Wortzaubers und ist eine magische Praktik, welche Personen mit Hilfe ihres Namens auf magische Weise zu beeinflussen versucht.
Zu diesem Zweck werden die Namen des "Opfers" in Gesänge, Zaubersprüche, Erzählungen und ähnlichem eingefügt oder der Name wird während eines bestimmten Rituals schlicht ausgesprochen. Es ist aber auch möglich, dass nur an die betreffende Person in Wort und Bild gedacht wurde (Gedankenzauber).
Eine Nebenform ist die Anrufung der Namen mächtiger Ahnen und Götter, die die magische Wirkung des Zaubers verstärken sollten bzw. erst hervorriefen.
Viele archaische Kulturen führten darum aus Furcht vor der magischen Einflussnahme durch ihre Namen Geheimnamen ein, die nur Eingeweihte erfahren durften.
Eine generelle magische Namensvorstellung liegt der Namenswahl von Kindern und anstrebenden Herrschern zu Grunde. Hier ging man davon aus, dass ein "falscher" Name eine schädliche Wirkung für das heranwachsende Kind haben könnte; wiederum wählten Herrscher häufig Namen von ihren berühmten Vorgängern, um an ihrem Ruhm zu partizipieren.
[Bearbeiten] Literatur
Müller, Klaus E.: Wortzauber. Eine Ethnologie der Eloquenz. Lembeck 2001 ISBN 3-87476-380-3