Nachtmensch
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Als Nachtmensch oder Nachteule werden Menschen bezeichnet, deren aktivste Wachphase während der Nacht stattfindet. Oft bleiben solche Personen stundenlang nach Mitternacht wach; in Extremfällen geht ein Nachtmensch erst bei Sonnenaufgang zu Bett.
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[Bearbeiten] Ursache
Der Mensch hat keinen festgelegten Tag- und Nachtrhythmus. Vielmehr sind alle biologischen Funktionen in einem Zyklus zu betrachten. Das heißt, dass sie einem gewissen Rhythmus, dem zirkadianen Rhythmus unterliegen, welcher in etwa eine Dauer von 25 Stunden hat. Gesteuert wird er durch die – umgangssprachlich bezeichnet – innere Uhr, die ihren Sitz in der Hypothalamusregion des Gehirnes hat.
Manche Menschen folgen einer anderen inneren Uhr, die von der Norm abweicht. Gern als „Schlafmützen“ oder „Nachteulen“ verspottet, leben diese Menschen ein (oft verheimlichtes) Leben jenseits der Norm. Sie versuchen ihren Alltag zu bewältigen, indem sie sich dem von der Gesellschaft normativ vorgegebenen Tagleben anpassen, doch gelingt dies nicht immer.
Als Extremfall kann hier ein Nachtmensch das Resultat sein, aber auch extreme Frühaufsteher haben hier ihre Wurzeln.
[Bearbeiten] Probleme, Vorurteile und Gesellschaft
Vor allem kreativ oder wissenschaftlich arbeitende Menschen ziehen vermehrt die Nacht als Zeit der Ruhe und Konzentrationsfähigkeit zur Arbeit dem Tag vor (vgl. Lukubration). Aus diesem Grund geraten Nachtmenschen häufig in den falschen Verdacht der Faulheit und sehen sich im Schul- und Berufsleben oft ungerechtfertigten Vorurteilen ausgeliefert und werden dann oft abwertend als Morgenmuffel bezeichnet. Weiter verwenden viele Nachtmenschen, um sich dem Tagleben anzupassen, Kaffee oder Zigaretten, um sich während ihrer eigentlichen Schlafenszeit wachzuhalten oder um versäumten Schlaf zu überdecken.
Nachtmenschen sind nicht mit Nachtschwärmern zu verwechseln, bei denen Vergnügungen im Vordergrund stehen.
In Dänemark existiert seit 2007 ein Modellprojekt, das „Morgenmuffel“-Schülern gestattet, erst um 12:30 Uhr zum regulären Unterricht zu erscheinen[1].