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Miele – Wikipedia

Miele

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den Hausgeräte-Hersteller Miele, für andere Bedeutungen siehe Miele (Begriffsklärung).
Miele & Cie. KG
Unternehmensform Kommanditgesellschaft
Gründung 1. Juli 1899
Unternehmenssitz Gütersloh, Deutschland
Unternehmensleitung

Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann jun.

Mitarbeiter 15949 (30. Juni 2007)
Umsatz 2740 Mio. Euro (06/07)
Branche Haushaltsgeräte (Wäsche & Küchengeräte)
Website www.miele.de

Die Miele & Cie. KG ist ein deutscher Haushaltsgeräte-Hersteller mit Sitz in Gütersloh (Nordrhein-Westfalen). Miele beschäftigt nach Unternehmensangaben weltweit 15.949 Mitarbeiter (Stand 30. Juni 2007). Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2006/2007 2,74 Milliarden Euro. Geschäftsführer sind Dr. Markus Miele, Dr. Reinhard Zinkann junior, Dr. Eduard Sailer, Horst Schübel und Dr. Reto Bazzi. Seit der Gründung war Miele ständig in Besitz der Familien Miele und Zinkann, mittlerweile in der vierten Generation.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Firmengeschichte

Buttermaschine im Stadtmuseum Bad Berleburg
Buttermaschine im Stadtmuseum Bad Berleburg

Die Firma Miele wurde am 1. Juli 1899 im westfälischen Herzebrock von Carl Miele (1869–1938) und Reinhard Zinkann (1864–1939) gegründet. Der Betrieb begann mit elf Mitarbeitern in einer ehemaligen Korn- und Sägemühle. Zunächst wurden Milchzentrifugen gefertigt, im Jahr 1900 kamen Buttermaschinen hinzu. Auf der technischen Grundlage der Buttermaschine entwickelte Miele noch im selben Jahr die erste Waschmaschine.

1907 wird der Betrieb mit nunmehr 60 Arbeitern aus dem kleinen Ort Herzebrock in eine ehemalige Pumpenfabrik in dem nahe liegenden größeren Gütersloh verlegt. Ab 1911 wurden Fahrräder gefertigt. 1914 ist Miele die „Größte Spezialfabrik Deutschlands für Milchzentrifugen, Buttermaschinen, Wasch-, Wring- und Mangelmaschinen“. Mitten im Ersten Weltkrieg entscheiden sich Carl Miele und Reinhard Zinkann 1916, ein Zweigwerk in Bielefeld (Westfalen) zu bauen. Im neuen Werk werden zunächst Milchzentrifugenteile und Elektromotoren hergestellt.

Im Jahr 1927 nimmt Miele die Staubsaugerproduktion auf. 1929 stellt Miele die erste elektrische Geschirrspülmaschine Europas her. Ab 1930 wurden Motorräder gebaut. 1932 ist Miele die größte Zentrifugenfabrik Europas. Im Zweiten Weltkrieg stellt Miele Steuereinheiten für Torpedos der Kriegsmarine her.

In den 1950er Jahren gehört Miele zu den größten Motorfahrradherstellern Deutschlands. Zugunsten der schnell wachsenden Fertigung von Geschirrspülern und Waschautomaten stellt Miele 1960 die Produktion von Fahrrädern und Motorrädern ein. Zur Fertigung von gewerblichen Wäschereimaschinen und Melkanlagen erwirbt Miele 1965 ein Werk in Lehrte bei Hannover. 1969 beginnt Miele mit dem Verkauf von Küchenmöbeln. Zur Herstellung von Einbauküchen wird 1973 im westfälischen Warendorf mit dem Bau eines Küchenwerkes begonnen, welches 1975 den Betrieb aufnimmt.

1982 erwirtschaftet die Miele-Gruppe einen Umsatz von 1.650 Millionen DM (844 Millionen Euro).

1986 erwirbt Miele die auf Wäschepflegegeräte spezialisierte Firma Cordes in Oelde-Lette (Westfalen) mit einem Umsatz von etwa 65 Millionen DM) und rund 400 Mitarbeitern. Das Werk wird anschließend zur Miele-Backofenfabrik ausgebaut; der Firmenname Cordes wird nicht weitergeführt.

1990 übernimmt Miele die auf Einbaugeräte und Großkochanlagen spezialisierte Firma Imperial in Bünde (Westfalen). Imperial hat zur Zeit der Übernahme etwa 650 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von rund 140 Millionen DM. Neben dem Stammwerk in Bünde gehört zu Imperial auch ein Zweigwerk in Arnsberg (Sauerland), welches ebenfalls in die Miele-Gruppe eingegliedert wird. Die Marke Imperial wird neben Miele als Zweitmarke etabliert. 1999, im Jahr des einhundertjährigen Firmenjubiläums, ist Miele die meistverkaufte Marke im deutschen und europäischen Elektrofachhandel.

2004 verstirbt der geschäftsführende Gesellschafter Rudolf Miele (1929–2004) überraschend; sein Partner Dr. Peter Zinkann (* 1928), ebenso wie Rudolf Miele, ein Enkel der Firmengründer, zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück. Mit ihren Söhnen Dr. Markus Miele (* 1968) und Dr. Reinhard Zinkann jun. (* 1959) ist nunmehr die vierte Generation der Gründerfamilien in der Geschäftsführung tätig.

Im Jahr 2005 gibt Miele die Produktion von Küchenmöbeln auf und verkauft das Küchenwerk im westfälischen Warendorf an den schweizerischen Bauausrüster und Küchenhersteller AFG Arbonia-Forster-Gruppe. Die Küchensparte erzielte lediglich zwei Prozent des Gesamtumsatzes der Miele-Gruppe. Das Kunststoffteilewerk in Warendorf verbleibt im Besitz der Firma. Zum Jahreswechsel 2005/2006 wird schließlich die Marke Imperial eingestellt. 2007 wird Miele die Auszeichnung "Beste Unternehmensmarke" nach dem aktuellen GfK-Markenranking verliehen.

[Bearbeiten] Niederlassungen

Die Produkte werden in 38 Ländern über eigene Tochtergesellschaften und darüber hinaus in weiteren 100 Ländern durch unabhängige Importeure vertrieben. Der größte Markt ist Deutschland mit etwa 28 Prozent Absatzanteil (Stand 2007), gefolgt von den Niederlanden, Großbritannien und der Schweiz.

Miele produziert an insgesamt elf Standorten. In Deutschland befinden sich acht der Miele-Werke, in Österreich eines.

[Bearbeiten] Produkte

Miele ist Hersteller von Elektrogeräten für Haushalte und die Industrie. Die Sparte Haushaltsgeräte erzielte im Geschäftsjahr 2004/2005 etwa 89 % des Gesamtumsatzes, gewerbliche Geräte die übrigen elf Prozent. Die Produkte sind im oberen Qualitäts- und Preissegment angesiedelt.

[Bearbeiten] Haushaltsgeräte

Die bedeutendsten Produkte sind Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspülautomaten und Staubsauger. Weitere Produktlinien sind Einbau- und Küchengeräte (Herde, Backöfen, Kochfelder, Dunstabzugshauben, Dampfgarer, Kaffeemaschinen, Geschirrwärmer, Speisewärmer, Mikrowellenherde), Waschtrockner, Bügelmaschinen sowie Kühl- und Gefriergeräte.

[Bearbeiten] Gewerbegeräte

Motorrad im Technikmuseum Speyer
Motorrad im Technikmuseum Speyer

Miele Professional, Mieles Abteilung für gewerbliche Geräte, produziert hauptsächlich Wäschereimaschinen (für Textilpflege und -reinigung), Gewerbegeschirrspüler (für Anwendungen in der Gastronomie), Reinigungs- und Desinfektionsautomaten (für Arztpraxen, Kliniken und Labore) sowie Spezialgeräte für andere industrielle Anwendungen.

[Bearbeiten] Frühere Produktlinien

Vor dem Ersten Weltkrieg wurden auch Automobile (insgesamt 143 Stück) produziert. Das einzig erhaltene Exemplar wurde 1999 von Rudolf Miele aus Norwegen zurückgekauft und ist nun im Firmenmuseum am Hauptsitz in Gütersloh ausgestellt. Daneben wurden in der Vergangenheit auch Motorräder, Mopeds, Motorfahrräder, Fahrräder, Handwagen, Haushaltsleitern, Eisschränke, Buttermaschinen, Melkmaschinen, Milchkühlanlagen, Milchzentrifugen, Wringmaschinen, Wäschezentrifugen, Bügeleisen, Luftreiniger, Müllpressen, Großküchenanlagen, Einbauküchen und Küchenmöbel hergestellt.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 54' 50" N, 8° 24' 07" O


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