Michel Jacot
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Michel Jacot (* 7. September 1940 in Berlin; eigentlich Michael Jakubeck) ist ein deutscher Schauspieler und Maler.
Der in Salzwedel aufgewachsene Michel Jacot geht vor dem Mauerbau nach West-Berlin und beginnt 1962 eine Schauspiel- und Gesangsausbildung in München. Er wird zu einer Zeit Schauspieler, in der die Sexfilm-Welle boomt. Neben Kollegen wie Sascha Hehn und Heiner Lauterbach findet er in diesem Genre erste Rollen. Der langmähnige Beau Michel Jacot gilt schnell als „leading man“ der deutschen Sexfilmwelle. In den 70er Jahren spielte er unter anderem den smarten Jacques Enders in Frauen, die für Sex bezahlen. Mit der Rolle des Heiner Lenz in Franz Marischkas Laß jucken, Kumpel wurde Michel Jacot Held einer Kinoserie, die vom Sex- und Liebesleben eines Arbeiters berichtet. Der Film erhält 1972 die Goldene Leinwand. Jacot spielt den Heiner Lenz ein weiteres mal in Das Bullenkloster, in dem sich das Paar aus dem ersten Teil nach vorübergehender Trennung versöhnt. Danach lehnt er es ab, auf körperliche Vorzüge wie seine kassenträchtige Penisgröße reduziert zu werden und in weiteren Filmen der kommerziell erfolgreichen doch künstlerisch wenig fordernden Reihe zu spielen. Jacot: „Die Devise hieß, nackt musst du sein, sonst kein Film und kein Geld! Nur die Produzenten und Verleiher wurden reich.“
Michel Jacot übernimmt nach der Rolle des Ted in Alfred Vohrers Simmel-Verfilmung Alle Menschen werden Brüder (1973) weitere ernsthafte Rollen, so unter anderem neben Hermann Prey in Jean-Pierre Ponnelles mit dem Prix Italia ausgezeichneten Carmina-Burana-Verfilmung (1975) und in Derrick (als Kerrak in der Folge Schock, 1976). Michel Jacot spielt Rollen in zahlreichen TV-Serien wie Der Kommissar, Der Alte und Aktenzeichen XY … ungelöst.
Während seiner Filmkarriere, in der unter anderem die emanzipatorische Erica Jong-Verfilmung Freude am Fliegen (1977) und der Boney-M.-Film Disko-Fieber (1978) folgen, arbeitet er seit 1974 als Journalist und Fotograf. Dennoch wurden Szenen mit Michel Jacot aus den vorangegangenen Kumpel-Filmen für drei weitere Fortsetzungen bis 1981 verwendet, ohne dass der Schauspieler dafür Gagen erhielt. In den 80er Jahren widmete sich Michel Jacot auch dem Rallyesport.
Nach einer schweren Leberzirrhose widmet er sich der Malerei und arbeitet seit 2000 als Kunstmaler. Sein Bild Der Knall im All wurde als Siegerbild bei der Reha-fair in Berlin 2006 gewählt
[Bearbeiten] Weblinks
- Website von Michel Jacot
- Michel Jacot in der Internet Movie Database (englisch)
- Bericht über Michel Jacot in der Volksstimme
- Foto: Rinaldo Talamonti und Michel Jacot
Personendaten | |
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NAME | Jacot, Michel |
ALTERNATIVNAMEN | Jakubeck, Michael (eigtl. Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Kunstmaler |
GEBURTSDATUM | 7. September 1940 |
GEBURTSORT | Berlin |