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Melle (Deux-Sèvres) – Wikipedia

Melle (Deux-Sèvres)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Melle
Melle
Lage von Melle in Frankreich
Staat Frankreich
Region Poitou-Charentes
Département Deux-Sèvres
Arrondissement Niort
Kanton Melle
Geographische Lage 46° 13′ N, 0° 9′ WKoordinaten: 46° 13′ N, 0° 9′ W
Höhe 119 m
(87 m–174 m)
Fläche 9,76 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(1999)
3851 Einwohner
395 Einw./km²
Postleitzahl 79500
INSEE-Code 79174
IGN-Nummer 73596
Website

Melle ist eine französische Gemeinde im Departement Deux-Sèvres in der Region Poitou-Charentes. Die kleine Ortschaft liegt ca 50 Kilometer südwestlich von Poitiers und weist eine Bevölkerungszahl von ca. 4000 Einwohnern auf. Melle hieß in der Antike Metulum. Für diese Zeit ist bereits die Förderung von Silbererz durch die Römer nachgewiesen. Das Silbervorkommen nutzten auch die französischen Könige. Sie betrieben im Mittelalter in der Stadt eine bedeutende Münzprägestätte und sicherten ihr damit über Jahrhunderte gesunden Wohlstand. Gleichzeitig war der Ort eine wichtige Station auf der Via Turonensis des Jakobsweges und partizipierte am regen Pilgerzug nach Santiago de Compostela. Aus dieser Blütezeit besitzt Melle heute noch drei romanische Kirchen, die vom ehemaligen Rang der Stadt zeugen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] St-Hilaire

Grundriss, Handskizze
Grundriss, Handskizze
St.-Hilaire, Chothaupt
St.-Hilaire, Chothaupt

Die berühmteste Kirche von Melle ist die zweitälteste: St-Hilaire aus dem 2. Viertel des 12. Jahrhunderts. Sie liegt am Ortsrand in einer kleinen Senke. Sie ist dem hl. Hilarius geweiht, einem Kirchenlehrer, der um 315 in Poitiers geboren wurde. Im Mittelalter war die Kirche die wichtigste Pilgerstation der Stadt und ist daher noch sehr gut erhalten. Seit 1998 ist sie als Teil des Weltkulturerbe der UNESCOJakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.

Das Prinzip der Chorgliederung ist – der Region entsprechend - das der poitevinischen Bauschule: Vierungsturm mit Querhaus, Chorumgang mit anschließenden Radialkapellen als Vorstufe des späteren Kapellenkranzes.

St.-Hilaire, Fassade
St.-Hilaire, Fassade

Der Blick auf die deutlich in der Senke verschwindende Fassade weist ebenfalls das typische Schema der poitevinischen Bauschule auf: drei Portale ohne Tympanon im Untergeschoss, die beiden seitlichen als Scheinportale. Im Geschoss darüber folgt die Wiederholung dieser Dreiteilung mit drei Fensteröffnungen. Auffallend sind die dekorationsfreudigen Umrahmungen der Fenster.

Bei St-Hilaire hat man ganz offensichtlich den oberen Teil der Fassade reicher ausgestaltet als den unteren, der durch die versenkte Lage der Kirche nicht so in Erscheinung tritt. Die Fenster sind ausstaffiert wie Portale: mit insgesamt vier Dekorationsbändern, mit je zwei eingestellten Säulen mit reichen Kapitellen, die vorspringenden Mauerecken dazwischen sind ebenfalls dekoriert usw. Und dabei ist diese Westfassade nicht einmal die Hauptschauseite. Die liegt im schattigen Norden, und zwar sicher auf Grund der ungewöhnlichen Lage der Kirche in der Senke am Rande eines kleinen Flussarmes.

Nordportal
Nordportal

Diese Nordseite ist die eigentliche Begrüßungsseite mit einem majestätischen Portal. Auch die Fenster der Langhauswand sind ähnlich sorgfältig gestaltet und durch aufsteigende Dienstbündel getrennt, wie das sonst nur in Innenräumen der Fall ist. Die begleitenden Fenstersäulen tragen Kämpferblöcke, die sich als Wirtel über die Dienstbündel weiterziehen. Das abschließende Dachgesims ruht auf Konsolen, die als Köpfe geformt sind, - also insgesamt eine ungemein aufwändige, plastisch durchstrukturierte Schauseite, die auf einen sehr starken Pilgerverkehr mit entsprechendem finanziellen Einkommen der Abtei im 12. Jh. schließen lässt.

Die Eingangszone ist in drei mächtigen Stufen gegliedert, reicher Skulpturenschmuck und nicht nur Ornamente schmücken den Eingang, drei eingestellte Säulen mit kannelierten Zwischenflächen bilden das Gewände. Der innere Bogen mit seinen stilisierten Akanthusblättern ist zwar rekonstruiert, aber die zum Teil sich vollplastisch vom Grund lösenden Reliefs der beiden äußeren Archivolten zeigen Personifikationen der Tugenden und Laster, Monatsarbeiten und Tierkreiszeichen, also ein umfangreiches Programm, wie es später bei den gotischen Kathedralen besonders beliebt werden wird.

Nach oben folgt allerdings ein deutlicher stilistischer Bruch. Bekrönt wird die untere Portalanlage von einer großen Nische, in der sich eine fast mannshohe Reiterstatue befindet. Der Legende nach soll es sich um den Grafen von Lusignan handeln bei seinem Aufbruch zum Kreuzzug. Wahrscheinlicher aber ist die Deutung der Gruppe als Kaiser Konstantin, der siegreich das Heidentum niederreitet, was in Gestalt der kleinen Figur rechts unten wiedergegeben ist. Natürlich ist auch diese Nische mit Säulen und Blattdekoration prächtig umgeben. Die etwas 'schlaffe' Haltung des Ritters, die bei näherem Hinsehen auffällt, ist nicht dem mittelalterlichen Bildhauer anzulasten, sondern den späteren Restauratoren. Das Pferd ist deutlich rekonstruiert und macht einen sehr 'unromanischen' Eindruck, wenn man sich vor allem das Gesicht ansieht. Sehr schön dagegen der Palmettenfries darüber, der in fast mathematisch-abstrakter Form größere und kleinere Blätter miteinander verbindet.

Im Innern sieht man, dass auch diese Kirche gemäß dem poitivinischen Bauschema eine Stufenhalle ist. Der Innenraum ist sauber restauriert und bekannt wegen seiner Kapitelle. Das bekannteste Kapitell von St-Hilaire ist eine Sauhatz, die eine ziemlich realistische Darstellung zeigt. Genauso wie noch im 19. Jh. wird hier mit Speer und Hunden gejagt.

Auch im Süden besaß die Kirche einen Eingang, der früher wahrscheinlich zum Kreuzgang führte, nunmehr aber nicht mehr existiert. Die Bogenlaibung der Eingangsinnenseite hier zeigt eine ganze Reihe merkwürdiger Tierwesen und abstrakter Ornamente. St-Hilaire ist also eine durchgehend reich ausstaffierte Pilgerkirche.

[Bearbeiten] St-Savinien

Eglise Saint-Savinien
Eglise Saint-Savinien

Die älteste romanische Kirche von Melle heißt St-Savinien und stammt aus dem beginnenden 12. Jahrhundert. Sie liegt auf einem Hügel im Stadtzentrum. Ihr Name bezieht sich auf den hl. Savinien – einen der Erzbischöfe von Sens. St-Savinien ist eine einschiffige Saalkirche, besteht also nur aus einem einzigen Raum. Sie diente ursprünglich als Schlosskapelle einer Burg, die selber aber in der Revolution restlos zerstört wurde.

1801 hat man die Kirche trotz ihres Alters zum Gefängnis umfunktionalisiert und das blieb sie bis 1926. 1965 ist der Bau restauriert worden. Er strahlt noch eine große archaische Strenge aus, die Fenster sind, wie fast immer in der frühen Romanik, klein und schlank, die Mauern wirken außerordentlich massiv.

Das Schiff in klarem rechteckigen Grundriss besitzt keine steinerne Einwölbung. Auf den unverputzt gebliebenen Wänden aus Bruchsteinmauerwerk, ohne Pfeilervorlagen oder ähnliche Strukturen, ruht der Holzdachstuhl, von dem nur noch einige, das Schiff waagerecht überspannenede Zugbänder aus Holz zu sehen sind. Er ist unterseitig mit einer im Querschnitt korbbogenförmigen Holzschalung verkleidet worden, und täuscht somit ein Gewölbe vor.

Die Vierung ist von einer sehr hoch in den Turm hinauf reichenden Kuppel eingewölbt. Sie ruht unmittelbar auf einem oktogonalen, gleichseitigen Tambour, der wiederum von vier Trompen unterstützt wird, die vom Achteck in die Form des Vierecks darunter überleiten. Bei genauem Hinsehen, kann man erkennen, dass die weiß getünchte Kuppel acht radiale Grate besitzt, die nach oben hin immer flacher werden. Im Scheitel der Kuppel gibt es eine kreisförmige Aussparung, die von einer ringförmigen Einfassung von Keilsteinen eingerahmt wird.

Die Portale sind vergleichsweise aufwändig gestaltet mit mehrfach gestuften Archivolten über den leider nicht mehr erhaltenen Tympana. Hier deutet sich in der historischen Entwicklung der Kunst dieser Region schon eine Dekorationsfreude an, die man besonders an der Fassade der Notre-Dame la Grande in Poitiers sehen kann. Und besonders die Portalzonen wurden dabei in dieser Weise behandelt.

An diesem Portal kann man aufgrund des leicht desolaten Erhaltungszustandes erkennen, mit welcher Technik die Archivoltenbögen gemeißelt worden sind, die die Hauptträger dieser Gestaltungsfreude sind. Die gestuften Bögen sind aus Steinen zusammengesetzt, die jeweils alle drei Zonen der Bögen umfassen. Damit hat man gleichzeitig ein Moment der Stabilisierung an dieser empfindlichen Stelle geschaffen, denn das Gewicht der darüber liegenden massiven Mauern mussten hier am Portal über der Öffnung besonders wirkungsvoll aufgefangen werden. Diese Steinarchitektur wurde anschließend verputzt und bemalt, so dass die Bögen als Einheiten für sich erschienen - unabhängig von ihrem konstruktiven Zusammenhang.

[Bearbeiten] St-Pierre

Eglise Saint-Pierre
Eglise Saint-Pierre

Die dritte romanische Kirche des Ortes ist die jüngste - aus der Mitte des 12. Jahrhunderts - mit dem Namen St-Pierre. Sie gehört zu den kleineren Kirchen, hat keinen Chor mit Umgang, sondern lediglich eine Hauptapsis mit zwei Nebenapsiden, deren Fenster aber wieder sorgfältig mit plastischen Dekorationsbändern umgeben sind.

Das Portal gleicht dem von St-Hilaire. Auch dieses ist stark restauriert worden. In der Nische über dem Portal sitzt Christus auf seinem Thron, umgeben von Figurenresten, die als Jungfrau Maria und Johannes gedeutet werden. Das Langhaus besteht aus Stufenhalle mit schweren Gurtrippen und ist sauber restauriert.

[Bearbeiten] Sonstige Sehenswürdigkeiten

Melle weist zusätzlich noch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten zu nennen. So zum Beispiel auch den Marché de Melle, die historische Markthalle in der jeden Marktag Fleisch-, Fisch-, und Brotwaren dargeboten werden. Die Mines d'argent, die ehemaligen Silbererzminen unterhalb der Stadt in denen heute das Handwerk der Münzprägerei nachempfunden werden kann. Der pont aux roses, eine rosafarbene Brücke, die 2000, aufgrund der enromen Kosten, nicht ohne kritische Stimmen auf einem zentralen Platz der Stadt konstruiert wurde und durch ein beeindruckendes Wasserspiel eingerahmt wird.

[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Droste, Thorsten: Das Poitou. Köln 1990. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 180 Abb. 41,43,44; Farbtafel 17; Umschlaginnenklappe.

[Bearbeiten] Links

[Bearbeiten] Weiter Bilder zu Melle

Saint-Hilaire

Saint-Savinien


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