Martin Gropius
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Martin Carl Philipp Gropius (* 11. August 1824 in Berlin; † 13. Dezember 1880 ebenda) war ein deutscher Architekt.
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[Bearbeiten] Leben
Gropius war ein Schüler der Bauakademie in Berlin und wurde nach seinem Studium zunächst als Privatarchitekt tätig. Er erhielt seine künstlerische Ausrichtung durch Karl Friedrich Schinkel und Karl Bötticher und bildete sich auf ausgedehnten Reisen durch Griechenland und Italien weiter.
Gropius wurde 1856 zum Professor an der Gewerbeakademie ernannt und war später Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und Wien sowie Direktor der Kunstschule. Bis zu seinem Tode bildete er gemeinsam mit Heino Schmieden die Sozietät „Fa. Gropius & Schmieden“.
Martin Gropius war ein Großonkel des Architekten und Bauhaus-Begründers Walter Gropius.
Der heutige Martin-Gropius-Bau in Berlin wurde 1881 nach Plänen von Martin Gropius und Heino Schmieden als Kunstgewerbemuseum erbaut. Es wurde im Stil eines italienischen Renaissancegebäudes errichtet und besitzt einen zentralen Lichthof. Mosaiken mit Allegorien verschiedener Zeiten und Wappen deutscher Länder schmücken die Fenster-Zwischenräume. Nach dem Ersten Weltkrieg beherbergte der Bau das Museum für Vor- und Frühgeschichte und die Ostasiatische Kunstsammlung. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude von Bomben getroffen. Der Wiederaufbau des Hauses erfolgte ab 1978, nachdem es 1966 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Eine weitere Restaurierung fand 1999/2000 statt. Heute ist der Martin-Gropius-Bau ein bedeutendes Ausstellungsgebäude für große Sonderausstellungen verschiedener Art.
Er ruht auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof II in Berlin.
[Bearbeiten] Werke
Neben repräsentativen Gebäuden, der Universität in Kiel und dem Konzerthaus in Leipzig, wurden sehr viele Kliniken und Krankenhäuser nach den Entwürfen Martin Gropius vorwiegend in Berlin und Brandenburg gebaut.
- Psychiatrische Anstalt in Neustadt-Eberswalde
- Krankenhaus im Friedrichshain in Berlin (1868–74), gemeinsam mit Heino Schmieden
- Krankenhaus in Wiesbaden
- Universitätsgebäude in Kiel (1873–76)
- Militärkrankenhaus in Berlin-Tempelhof (1875–77)
- Herrenhaus in Neuruppin-Gentzrode (1876–1877)
- Kunstgewerbemuseum in Berlin-Kreuzberg (1877–81), heute als Martin-Gropius-Bau bekannt (gemeinsam mit Heino Schmieden)
- Konzerthaus (Neues Gewandhaus) in Leipzig (1882–84), nach Gropius' Tod durch Heino Schmieden ausgeführt
- Alte Alte Bibliothek der Universität Greifswald
- Bergwerksdirektion in Saarbrücken (1877–1880), weitgehend original erhalten, wesentlicher Substanzverlust steht bevor durch Umbau und Integration in das benachbarte Einkaufszentrum SaarGalerie durch die ECE Projektmanagement [1] [2] [3]
Herrenhaus in Neuruppin-Gentzrode |
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Bergwerksdirektion Saarbrücken, 1877-80 |
Nach Gropius' Entwürfen wurden auch viele Wohnhäuser und Villen in Berlin und Umgebung erbaut. Unter anderem:
- die Heesesche Villa am Lützow-Ufer
- die Bleichrödersche Villa in Charlottenburg
- das Mendelssohn-Haus (gemeinsam mit Heino Schmieden)
- das Gruner-Haus
- das Lessing-Haus
- das Schloss Biesdorf
- das Herrenhaus Schloss Calberwisch bei Osterburg/Altmark (gemeinsam mit Heino Schmieden)
[Bearbeiten] Quellenangaben
- ↑ Saarbrücken
- ↑ Deutschlandfunk
- ↑ Der Spiegel. Hamburg 2006,33(14.8.), 138. ISSN 0038-7452
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Eigene Publikationen
- Martin Gropius: Die Provinzial-Irren-Anstalt zu Neustadt-Eberswalde. Ernst & Korn, Berlin 1869.
- Karl Friedrich Schinkel: Dekorationen innerer Räume. Acht Blatt, hrsg. von Martin Gropius. Ernst & Korn, Berlin 1874.
- Martin Gropius: Das Städtische Allgemeine Krankenhaus im Friedrichshain zu Berlin. Ernst & Korn, Berlin 1876.
- Martin Gropius, Heino Schmieden: Dekorationen innerer Räume. Ernst & Korn, Berlin 1877,1-3.
- Martin Gropius (Hrsg.): Archiv für ornamentale Kunst. Red. durch Martin Gropius, hrsg. v. Deutsches Gewerbe-Museum Berlin. Mit erl. Text von L. Lohde. Winkelmann-Springer, Berlin 1870-71.
[Bearbeiten] Weiterführende Literatur
- V. von Weltzien (Hrsg.): Das zweite Garnison-Lazareth für Berlin bei Tempelhof. Nach dem vom Königlichen Kriegs-Ministerium aufgestellten Bauprogramm entworfen und ausgeführt von Gropius & Schmieden. Ernst & Korn, Berlin 1879.
- Gropius in Eberswalde. Gropius-Bau der Landesklinik Eberswalde. be-bra, Berlin 2002. ISBN 3-89809-036-1
- Barbara Happe, Martin S. Fischer: Haus Auerbach von Walter Gropius mit Adolf Meyer. Wasmuth, Tübingen-Berlin 2003. ISBN 3-8030-0635-X
[Bearbeiten] Weblinks
PND: Datensatz zu Martin Gropius bei der DNB |
Keine Treffer im DNB-OPAC, 28. August 2006 |
Personendaten | |
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NAME | Gropius, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 11. August 1824 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 13. Dezember 1880 |
STERBEORT | Berlin |