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Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de Sévigné – Wikipedia

Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de Sévigné

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Madame de Sévigné, Porträt von Claude Lefebvre
Madame de Sévigné, Porträt von Claude Lefebvre

Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de Sévigné (* 5. Februar 1626 in Paris; † 18. April 1696 auf Schloss Grignan, Provence) war eine Angehörige des französischen Hochadels. Als Autorin wurde sie durch ihre Briefe bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Schaffen

Madame de Sévigné, wie sie in der Literaturgeschichte schlicht heißt, gilt den Franzosen seit 250 Jahren als ihre Briefschreiberin par excellence.

Sie wurde geboren als Marie de Rabutin-Chantal, verlor mit anderthalb Jahren ihren aus altem burgundischen Adel stammenden Vater und mit sechs auch ihre aus einer neuadeligen Bankiersfamilie kommende Mutter. Ihre fromme Großmutter Rabutin, die später heilig gesprochene Johanna Franziska von Chantal, wollte sie hiernach auf ein Leben als Nonne vorbereiten. Stattdessen kam sie ins Haus der Großeltern mütterlicherseits, wo sie die übliche adlige Mädchenausbildung im Singen, Tanzen und Reiten erhielt, aber auch Latein, Spanisch und Italienisch lernte sowie eine gute literarische Bildung erfuhr.

18jährig und versehen mit der stattlichen Mitgift von 300.000 Francs wurde sie 1644 mit dem aus alter bretonischer Familie stammenden Marquis de Sévigné verheiratet, mit dem sie 1646 eine Tochter und 1648 einen Sohn bekam. Nachdem sie ihren Mann 1651 durch ein Duell verloren hatte (es ging dort um die Ehre seiner Geliebten), schloss sie keine neue Ehe und ließ ihren Besitz von ihrem Onkel, dem Abbé de Coulanges, verwalten. Sie selbst lebte teils auf ihren Gütern in der Bretagne, meist aber in Paris. Hier verkehrte sie, als geistreiche Unterhalterin und anregende Gesprächspartnerin geschätzt, in besten Kreisen (z.B. dem um den Finanzminister und großen Mäzen Nicolas Fouquet) und hatte Kontakt zu bekannten Literaten, z.B. der Romanautorin Madeleine de Scudéry, von der sie in deren Erfolgsbuch Clélie (1657) sehr schmeichelhaft porträtiert wurde.

Naturgemäß hatte sie schon immer diesen oder jenen Brief geschrieben, z.B. an Coulanges, doch nachdem 1669 ihre geliebte Tochter den Comte (=Graf) de Grignan geheiratet hatte und Anfang 1671 mit ihm in die ferne Provence entschwunden war, begann Mme de Sévigné, das Briefeschreiben systematischer zu betreiben. Auf den Geschmack gekommen, schrieb sie bald nicht nur an ihre Tochter (die sie samt deren Familie zwischendurch natürlich des Öfteren sah), sondern auch an andere Adressaten, z.B. ihren Cousin, den Militär, Höfling und Literaten Roger Bussy-Rabutin (1618-1693).

In diesen Briefen schildert sie effektvoll, lebendig und ungeschminkt, manchmal auch drastisch, nicht nur ihre wechselnden Befindlichkeiten, sondern auch das, was sich in Paris und am Hof in Versailles um sie herum tat und was als Reflex der großen Politik an ihre Ohren gelangte. Hierbei konnte sie zunehmend davon ausgehen, dass ihre Briefe herumgezeigt, vorgelesen, kommentiert und sehr häufig sogar abgeschrieben wurden. Nach und nach entwickelte sie so ihre Briefkunst zu einer literarischen Gattung sui generis, deren Form sie elaborierte und reflektierte, ohne jedoch an eine von ihr besorgte oder lizenzierte Publikation zu denken.

Der erste Abdruck von Briefen Mme de Sévignés erfolgte denn auch, mehr beiläufig, erst nach ihrem Tod, und zwar im Rahmen von ebenfalls postum publizierten Werken Bussy-Rabutins, nämlich seinen Memoiren (1696) sowie einer Auswahlausgabe seiner Korrespondenz (1697). Hier wie auch dort hatte Bussy-Rabutin es als nötig erachtet, die Texte seiner Kusine redaktionell im Sinne eines literarischer wirkenden Stils zu bearbeiten.

Dieselbe Glättung und Dämpfung nahmen auch die Herausgeber der ersten Einzelausgaben vor, die übrigens auf der Basis von Abschriften erschienen. Es waren eine nicht sehr umfangreiche Anthologie historisch interessanter Briefe bzw. Briefextrakte (1725) und eine Auswahl aus der Korrespondenz mit der Tochter (1726). Die letztere Ausgabe bestimmte nachhaltig das Bild Mme de Sévignés als Prototyp der treusorgenden Mutter.

1744 und nochmals 1754 ließ eine Enkelin aus dem Nachlass ihrer Mutter jeweils vier Bände mit insgesamt gut 600 Briefen der Großmutter herausgeben, wobei sie deren Text im Sinne ihrer jansenistisch strengen Frömmigkeit moralisch und sprachlich reinigen ließ, bevor sie die Originale verbrannte.

Spätere Ausgaben wurden dadurch bereichert, dass man, nachdem Mme de Sévigné berühmt geworden war, systematisch in adeligen Nachlässen und Familienarchiven recherchierte und dort nicht nur auf bisher unbekannte Briefe, sondern immer wieder auch auf Abschriften stieß, die den Originaltexten offenkundig näher waren als die verschiedenen bearbeiteten Druckversionen.

Alles in allem sind von 1725 bis heute mehrere 100 Ausgaben Sévignéscher Briefe erschienen, ganz überwiegend in Auswahl-Editionen nach unterschiedlichsten Kriterien und ganz überwiegend mit Texten, die in dieser oder jener Hinsicht bearbeitet, d.h. für ein bestimmtes Publikum, z.B. jugendliche Leser, aufbereitet sind.

Die Briefe sind zugleich (naturgemäß nur im originalen Wortlaut) eine unschätzbare Informationsquelle über das Leben des französischen Hochadels unter Ludwig XIV.

Eine neuere Auswahl in deutscher Übersetzung kam 1996 als Insel-Taschenbuch heraus (ISBN 3-458-32095-4).

[Bearbeiten] Ausgabe

Madame de Sévigné, Correspondance. Nouvelle édition [...] par R. Duchêne (Paris 1972-78)

[Bearbeiten] Literatur

  • Fritz Nies, Gattungspoetik und Publikumsstruktur. Zur Geschichte der Sévigné-Briefe (München 1972;
  • Gerlinde Kraus: Bedeutende Französinnen - Christine de Pizan, Émilie du Châtelet, Madame de Sévigné, Germaine de Staël, Olympe de Gouges, Madame Roland, George Sand, Simone de Beauvoir, Schröder Verlag, Mühlheim am Main / Norderstedt 2006, ISBN 978-3-9811251-0-8

[Bearbeiten] Verfilmung

1979 entstand der Fernsehfilm Claude Jade lit Madame de Sévigné, mit der Schauspielerin Claude Jade im Château Grignan für France 3.

[Bearbeiten] Weblinks



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