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Magdalena Neuner – Wikipedia

Magdalena Neuner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Magdalena Neuner Biathlon
Magdalena Neuner
Geburtstag 9. Februar 1987
Geburtsort Garmisch-Partenkirchen
Deutschland
Karriere
Nation Deutschland Deutschland
Beruf Zollbeamtin
Verein SC Wallgau
Trainer Bernhard Kröll
Aufnahme in den
Nationalkader
2003
Debüt im Weltcup 2006
Weltcupsiege 11
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 6 × Gold 0 × Silber 0 × Bronze
EM-Medaillen 0 × Gold 0 × Silber 1 × Bronze
JWM-Medaillen 7 × Gold 4 × Silber 0 × Bronze
IBU Biathlon-Weltmeisterschaften
Gold 2007 Antholz Sprint
Gold 2007 Antholz Verfolgung
Gold 2007 Antholz Staffel
Gold 2008 Östersund Mixed-Staffel
Gold 2008 Östersund Massenstart
Gold 2008 Östersund Staffel
IBU Biathlon-Europameisterschaften
Bronze 2006 Langdorf Staffel
Junioren-Weltmeisterschaften
Gold 2004 Haute-Maurienne Sprint
Silber 2004 Haute-Maurienne Verfolgung
Gold 2004 Haute-Maurienne Staffel
Gold 2005 Kontiolahti Sprint
Silber 2005 Kontiolahti Verfolgung
Silber 2005 Kontiolahti Staffel
Silber 2006 Presque Isle Sprint
Gold 2006 Presque Isle Verfolgung
Gold 2006 Presque Isle Staffel
Gold 2008 Ruhpolding Sprint
Gold 2008 Ruhpolding Verfolgung
Weltcup-Bilanz
Gesamtweltcup 1. (2007/2008)
Sprintweltcup 1. (2007/2008)
Massenstartweltcup 1. (2007/2008)
letzte Änderung: 26. März 2008

Magdalena Neuner (* 9. Februar 1987 in Garmisch-Partenkirchen) ist eine deutsche Biathletin. Sie ist die jüngste Gesamtweltcupsiegerin seit Gründung der IBU[1], jüngste Sechsfachweltmeisterin und nach Petra Behle die zweitjüngste deutsche Weltmeisterin. Darüber hinaus errang sie sieben Titel bei Juniorenweltmeisterschaften.

Neuner ist bei der Bundeszollverwaltung als Zollhauptwachtmeisterin beschäftigt und seit dem 1. August 2003 Mitglied des Zoll-Ski-Teams. Sie wohnt in der Nähe ihres Elternhauses in Wallgau und startet dort für ihren Heimatverein SC Wallgau.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

[Bearbeiten] Aufstieg in die Weltspitze

Im Alter von neun Jahren begann Magdalena Neuner mit dem Biathlonsport. Schon früh deutete sich ihr außergewöhnliches Talent an, als sie zwischen Ende 1998 und Anfang 2002 bei den Schülerwettbewerben vier Jahre hintereinander die Gesamtwertung gewann. Die danach folgende Jugendklasse eingerechnet, erreichte sie eine Serie von über 30 Siegen in Folge. Nach dem Abschluss der St. Irmgard-Realschule in ihrem Geburtsort Garmisch-Partenkirchen[2] beendete sie im Alter von 16 Jahren die Schulausbildung, um sich fortan auf ihre sportliche Karriere zu konzentrieren. Noch als Jugendliche (J 17) klassifiziert, gewann sie Ende Dezember 2003 beim Deutschlandpokal in Martell alle drei Rennen und erfüllte damit bereits die Leistungsnorm der Juniorinnen. Trainer Remo Krug nominierte sie daraufhin für den C2-Kader im Europacup der Juniorinnen. Mit weiteren Siegen schaffte Neuner die Qualifikation für die Juniorenweltmeisterschaften Ende Januar 2004 in Haute-Maurienne, bei denen sie sich mit zweimal Gold und einmal Silber erstmalig im internationalen Vergleich durchsetzen konnte. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2005 in Kontiolahti und 2006 in Presque Isle bestätigte sie ihre Favoritenrolle mit insgesamt drei weiteren Gold- und Silbermedaillen.

Ihren ersten Auftritt bei den Senioren hatte Neuner im Biathlon-Weltcup 2005/2006. Bundestrainer Uwe Müßiggang zog bereits zwei Jahre zuvor in Erwägung, sie im Weltcup starten zu lassen; ihre Eltern sowie ihre Heimtrainer Bernhard Kröll und Herbert Mayer äußerten aber noch Bedenken. Verlief ihr Debüt am 13. Januar 2006 mit Platz 41 beim Weltcup-Sprint in Ruhpolding als Ersatz für die verletzte Uschi Disl[3] noch enttäuschend, so erkämpfte sie wenige Wochen danach beim Sprintrennen in Kontiolahti am 16. März 2006 einen herausragenden vierten Platz.

[Bearbeiten] Saison 2006/2007

Magdalena Neuner beim Weltcup in Antholz im Januar 2006
Magdalena Neuner beim Weltcup in Antholz im Januar 2006

In ihrer ersten Weltcup-Saison nur sporadisch eingesetzt, gehörte Neuner beim Biathlon-Weltcup 2006/2007 bereits zum festen Aufgebot der deutschen Mannschaft. Insbesondere ihre überragenden Laufleistungen verhalfen ihr schlagartig zu vorderen Platzierungen. Dank ihrer sehr guten Kondition und Technik diktierte sie bereits als 19-Jährige die Laufzeiten im Weltcup mit. Am 5. Januar 2007 gelang ihr der erste Weltcup-Sieg beim Sprint in Oberhof. Im zwei Tage danach angesetzten Verfolgungsrennen kam sie als Dritte erneut auf das Podest.

Bei den Weltmeisterschaften 2007 im italienischen Antholz setzte Neuner den ersten sportlichen Glanzpunkt ihrer noch jungen Karriere. Am 3. Februar gewann sie als Neuling auf Anhieb den Weltmeistertitel im Sprint; zu diesem Zeitpunkt war dies erst ihr zweiter Weltcup-Sieg. Nur einen Tag später holte sie ebenfalls den Titel im Verfolgungsrennen. Nach einem 14. Platz im Massenstart sicherte sie sich zum Abschluss der WM zusammen mit Martina Glagow, Andrea Henkel und Kati Wilhelm in der Staffel ihre dritte Goldmedaille. Sie wurde damit erfolgreichste Sportlerin dieser Weltmeisterschaften und zu diesem Zeitpunkt jüngste Dreifachweltmeisterin. Beflügelt von den zurückliegenden Ereignissen setzte sie ihre Erfolgsserie zum Saisonende mit vier Siegen bei den Weltcup-Rennen am Holmenkollen in Oslo und in Chanty-Mansijsk fort.

Innerhalb kurzer Zeit avancierte Neuner zum Shooting Star des Wintersports und wurde von den Medien im In- und Ausland sowie zahlreichen Sponsoren umworben. Zum Ausklang eines bemerkenswerten Sportjahres wählten die deutschen Sportjournalisten sie zur „Sportlerin des Jahres 2007“. Darüber hinaus nahm sie von der Stiftung Deutsche Sporthilfe nach dem zweiten Platz im Vorjahr die Auszeichnung „Juniorsportlerin des Jahres 2007“ entgegen. Neben weiteren Ehrungen erhielt sie vom DSV gemeinsam mit Gesamtweltcupsiegerin Andrea Henkel den Goldenen Ski 2007.

[Bearbeiten] Saison 2007/2008

Magdalena Neuner bei der WM in Östersund im Februar 2008
Magdalena Neuner bei der WM in Östersund im Februar 2008

Im Biathlon-Weltcup 2007/2008 knüpfte Neuner trotz Formschwäche zu Saisonbeginn an die Erfolge des Vorjahres an. Nach Platz 3 im Sprint und dem Sieg mit der Staffel Mitte Dezember 2007 in Pokljuka zeigte ihre Leistungskurve im neuen Jahr stetig nach oben. Abermals erwies sich der Heim-Weltcup in Oberhof als besonderer Motivator. Dort wurde sie am 5. Januar 2008 im Sprintrennen zunächst Dritte und gewann am Folgetag souverän den Massenstart. Eine Woche später war sie in Ruhpolding an einem weiteren Erfolg der Staffel beteiligt. Trotz überlegener Laufbestzeiten auf der Strecke vergab sie danach mit durchwachsenen Schießeinlagen insbesondere beim stehenden Anschlag weitere Podiumsplätze – ein Defizit, welches charakteristisch für den gesamten Saisonverlauf ist.

Ende Januar 2008 nahm Neuner kurz vor ihrem 21. Geburtstag in Ruhpolding zum letzten Mal an Juniorenweltmeisterschaften teil und dominierte erwartungsgemäß die Konkurrenz mit Goldmedaillen beim Sprint und in der Verfolgung. Auf einen Einsatz beim abschließenden Einzelwettkampf verzichtete sie, um sich gemeinsam mit der Mannschaft auf die bevorstehenden Titelkämpfe im schwedischen Östersund vorzubereiten.

In den ersten beiden Rennen der Weltmeisterschaften 2008 verhinderten erneut Schießfehler ein besseres Resultat. Nach Platz 17 im Sprint steigerte sich Neuner in der Verfolgung, kam jedoch aufgrund des großen Rückstandes vom Vortag nicht über den sechsten Rang hinaus. Auf eigenen Wunsch[4] wurde sie erstmalig in der Mixed-Staffel eingesetzt und legte mit einer nahezu fehlerfreien Leistung den Grundstein zur ersten Goldmedaille für Deutschland in dieser Disziplin. Beim anschließenden Massenstart lieferte sie sich in der letzten Runde ein Duell mit Tora Berger und konnte sich kurz vor dem Ziel noch um wenige Sekunden absetzen. Den goldenen Schlusspunkt unter eine gelungene WM setzte sie durch einen soliden Lauf in der Staffel und wiederholte mit insgesamt drei Titeln ihre Bilanz vom Vorjahr.

Die gute Form aus Östersund konnte Neuner auch für die nachfolgenden Weltcups in Asien konservieren. Im südkoreanischen Pyeongchang, wo erstmals ein Biathlon-Weltcup ausgetragen wurde, sowie in Chanty-Mansijsk feierte sie im Sprintrennen ihren zehnten und elften Weltcupsieg, jeweils vor Sandrine Bailly. In Chanty-Mansijsk sicherte sich Neuner im vorletzten Massenstartrennen mit einem zweiten Platz vorzeitig die kleine Kristallkugel für den Weltcup in dieser Disziplin. Nachdem sie beim Saisonfinale in Oslo nach dem Sprintrennen nicht nur die zweite Trophäe für den Disziplinenweltcup im Sprint gewann, sondern auch zum ersten Mal in ihrer Karriere das gelbe Trikot übernahm, krönte sie die Saison beim abschließenden Massenstartrennen mit dem Sieg im Gesamtweltcup.

[Bearbeiten] Zusatzinformationen

  • Neuner wird von ihrem Umfeld kurz „Lena“ genannt. Aufgrund ihrer Schnelligkeit in der Loipe und den zahlreichen Erfolgen bei Weltmeisterschaften gaben einige Medien der 165 cm großen Ausnahmeathletin Beinamen wie „Laufwunder“, „Gold-Lena“[5] und „Turbo-Neuner“ in Anlehnung an „Turbo-Disl“, den Spitznamen der vom Leistungssport zurückgetretenen Uschi Disl. Mit ihr möchte Neuner jedoch nur ungerne verglichen werden (Zitat). Nach eigenen Äußerungen ist Martina Glagow ihr sportliches Vorbild, was diese nach Neuners Triumph bei den Weltmeisterschaften 2007 scherzhaft von sich wies[6].
  • Journalisten erteilte sie Anfang Februar 2007 eine Absage in Bezug auf potentielle Anfragen des Magazins Playboy (Zitat).
  • In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich unter anderem mit Stricken und Musik[8]. Neben sportlichen Betätigungen wie Radfahren und Schwimmen unternimmt sie zudem gelegentlich Ausflüge mit dem Geländemotorrad und spielt Harfe im Kreise ihrer Familie.
  • Neuner hat drei Geschwister (Paul, Christoph und Anna), von denen die jüngere Schwester ebenfalls zu den Nachwuchshoffnungen im Biathlon gehört[9].

[Bearbeiten] Weltcup-Statistik

Quelle: Website der IBU; Stand: Saisonende 2007/2008 (16. März 2008)

[Bearbeiten] Punktwertungen

Saison Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Gesamt
Rennen Punkte Platz Rennen Punkte Platz Rennen Punkte Platz Rennen Punkte Platz Rennen Punkte Platz
2005/06 0/3 - - 4/10 65 33. 4/8 65 30. 2/5 34 30. 10/26 164 34.
2006/07 2/4 34 25. 10/10 285 4. 8/8 283 2. 4/5 114 10. 24/27 720 4.
2007/08 2/3 33 20. 10/10 326 1. 8/8 232 5. 5/5 186 1. 25/26 818 1.

[Bearbeiten] Platzierungen

Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 5 3 3 5 16
2. Platz 1 2 3
3. Platz 3 1 4
Top 10 2 14 13 8 7 44
Top 30 (Punkte) 3 23 19 11 7 63
Starts 4 24 20 11 7 66

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 2006 – Zweite bei der Wahl zum Juniorsportler des Jahres (es gab nur eine Abstimmung für beide Geschlechter gemeinsam)[10]
  • 2007 – Winterstar in der Kategorie Beste Sportlerin und Beste Mannschaft (Zuschauer- bzw. Leserwahl des Bayerischen Rundfunks und der Bildzeitung) [11]
  • 2007 – Goldener Ski des Deutschen Skiverbandes (höchste Auszeichnung des DSV)[12]
  • 2007 – Juniorsportlerin des Jahres (mit 97 von 100 möglichen Punkten)[13]
  • 2007 – Sportlerin des Jahres
  • 2007 – Biathlon-Award in den Kategorien Athletin des Jahres und Newcomerin des Jahres (Umfrage unter den Trainern der am Weltcup beteiligten Mannschaften)[14]
  • 2008 – Winterstar in der Kategorie Beste Sportlerin (Zuschauer- bzw. Leserwahl des Bayerischen Rundfunks und der Bildzeitung)[15]
  • 2008 – Biathlon-Königin (Wahl der Fachjournalisten des Forum Nordicum aus zwölf Ländern)[16]

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Jüngste Weltcupsiegerin aller Zeiten ist Jiřina Pelcová, die am 22. November 1969 geboren wurde und den Titel in der Saison 1989/1990 noch zu Zeiten des Vorgängerverbandes UIPMB im Alter von 20 Jahren gewann. Zählt man die offiziell noch als Europacup bezeichnete Saison 1982/1983 hinzu, dann war die 1963 geborene Gry Østvik bei ihrem Gesamtsieg ebenfalls jünger als Neuner.
  2. Magdalena Neuner (SC Wallgau). BSV-ski.de, 12. September 2002. (Stand: 29. Juni 2008).
  3. Uschi Disl muss pausieren. Biathlon-online.de, 10. Januar 2006. (Stand: 13. Januar 2008).
  4. Mit dem Schießen müsste es gehen. Kicker Online, 7. Februar 2008. (Stand: 4. Juni 2008).
  5. Gold-Lena: Erst verballert, dann gejubelt. Bild Online vom 28. Februar 2008. (Stand: 29. Februar 2008).
  6. Glagow als Star nach Hochfilzen. Stuttgarter Zeitung Online, 6. Dezember 2007. (Stand: 23. Januar 2008).
  7. „Ich dachte, ich fliege“. Der Tagesspiegel Online, Helen Ruwald vom 6. Januar 2007. (Stand: 9. März 2008).
  8. Mit Musik zum Sieg. Der Tagesspiegel Online, Christian Tretbar vom 24. Dezember 2007. (Stand: 23. Januar 2008).
  9. Video-Interview mit Anna Neuner: Finale DSV Schülercup in Ruhpolding 2008. DSV-Pressestelle vom 14. März 2008. (Stand: 26. April 2008).
  10. Neuner Zweite bei Wahl zum Juniorsportler. Biathlon-online.de, 27. Oktober 2006. (Stand: 20. Januar 2008).
  11. Winterstar 2007: die Gewinner. BR-online.de, 20. März 2007. (Stand: 20. Januar 2008).
  12. „Goldener Ski“ an beste DSV-Athleten vergeben. Biathlon-online.de, 19. Oktober 2007. (Stand: 20. Januar 2008).
  13. Magdalena Neuner ist Juniorsportlerin des Jahres. Biathlon-online.de, 9. November 2007. (Stand: 20. Januar 2008).
  14. Biathlon-WC Oberhof - Verleihung des Biathlon-Award. Biathlon-online.de, 5. Januar 2008. (Stand: 20. Januar 2008).
  15. Winterstar '08: Neuner, Loch, Ice Tigers. BR-online.de, 17. März 2008. (Stand: 18. März 2008).
  16. Magdalena Neuner „Biathlon-Königin“ des letzten Winters. Biathlon-online.de, 11. April 2008. (Stand: 11. April 2008).

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Magdalena Neuner – Bilder, Videos und Audiodateien


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