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Leo Putz – Wikipedia

Leo Putz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Professor Leo Putz (* 18. Juni 1869 in Meran; † 21. Juli 1940 ebenda) war ein Tiroler Künstler.

Das künstlerische Werk von Leo Putz umfasst den Jugendstil, den Impressionismus und die Anfänge des Expressionismus. Schwerpunkt seines Werkes sind Figuren-, Akt- und Landschaftsbilder.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Leo Putz, geboren am 18. Juni 1869 in Meran, studiert ab 1889 an der Münchener Akademie der Bildenden Künste und an der Académie Julian in Paris. Sein erstes Atelier bezieht Leo Putz 1897 in München. Im gleichen Jahr tritt er als Ordentliches Mitglied der "Secession" in München bei. 1899 wirkt er als Mitbegründer der Künstlervereinigung "Die Scholle" zu der unter Anderen Walter Georgi, Fritz und Erich Erler sowie Adolf Münzer zählen. "Die Scholle" verfolgt den Grundsatz des Individualismus, mit der Forderung an ihre Mitglieder, "dass jeder seine eigene Scholle bebaue, die freilich auf keiner Landkarte zu finden sei". Leo Putz arbeitet auch intensiv an dem Wochenblatt "Die Jugend" mit, das viele Werke von Leo Putz als Gemäldereproduktionen oder als Titelblatt veröffentlicht.

Die Staatsgalerie Dresden und die Neue Königliche Pinakothek München erwerben ab 1903 mehrere Arbeiten. Von 1905 an werden Leo Putz für seine Werke mehrere Medaillen verliehen. 1909 erwirbt Putz die bayerische Staatsangehörigkeit - Voraussetzung für den ihm im gleichen Jahr verliehenen Professortitel. Zwischen 1909 und 1914 verbringt Leo Putz die Sommermonate bei Schloss Hartmannsberg im bayerischen Chiemgau im Sinne der Plein-air-Malerei. Daher zählt er auch zu den Chiemseemalern. Mit Leo Putz arbeiten auch der deutsche Künstler Hans Roth und auch der Amerikaner Edward Cucuel, beide Schüler des Künstlers. Es entstehen die berühmten Werke der "Hartmannsberger Zeit" wie die "Kahnbilder" oder Aktstudien badender Mädchen betitelt als "die Badenden". Schwerpunkt des frühen Werks von Leo Putz ist das Bild der schönen Frau, das er sehr variationsreich behandelt. Ab 1923 ist Leo Putz nach Gauting gezogen.

Leo Putz bricht im Januar 1929 mit seiner Familie nach Südamerika auf. Bis 1933 arbeitet Putz in Brasilien und Argentinien. Auf Bitte von Lucio Costa nimmt Leo Putz 1931 eine Professur an der Academia de Belas Artes in Rio de Janeiro an. Dort hält er Vorträge über Bildkomposition und ist Lehrer des später berühmten Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx. Während seines Aufenthalts dokumentiert Leo Putz die vielfältigen Eindrücke auf Leinwand. Das in diesen Jahren geschaffene Werk ist durch eine hellere und tropischere Farbskala gekennzeichnet und bildet einen zweiten Höhepunkt seines Schaffens. Schwerpunkt des südamerikanischen Werkes sind die Landschaft und das Figurenbild.

Die südamerikanischen Werke werden nach der Rückkehr von Leo Putz nach Deutschland im Jahr 1935 in einer großen Ausstellung in München gezeigt. Leo Putz zeigt zudem öffentlich Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sein Werk wird als "entartete Kunst" klassifiziert. Leo Putz wird 1936 mehrmals von der "Geheimen Staatspolizei" verhört und muss schließlich nach Südtirol fliehen. 1937 bekommt Leo Putz Berufsverbot in Deutschland. In den folgenden Jahren bis zu seinem Tod 1940 umfasst sein Schaffen hauptsächlich Bilder von Burgen, Schlössern und die Landschaften Südtirols.

Nach einer Operation verstirbt Leo Putz am 21. Juli 1940 in Meran. Sein Ableben wird in Italien und Deutschland offiziell totgeschwiegen. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Gautinger Friedhof beigesetzt.

[Bearbeiten] Ausbildung

Leo Putz begann seine ersten Studien mit 16 Jahren an der Königlichen Akademie der bildenden Künste München, wo er bei seinem Stiefbruder, Professor Robert Poetzelberger, eine Ausbildung in den Maltechniken bekam. 1888 wechselte er in die Naturklasse des Historienmalers Gabriel von Hackl, wo er Sachlichkeit und Korrektheit in der Zeichnung lernte. Inzwischen war sein Vater von dem Talent seines Sohnes überzeugt, deshalb unterstützte er eine Ausbildung des inzwischen 21-jährigen an der Académie Julian in Paris. Seine Lehrer waren Benjamin Constant und William Adolphe Bouguereau. Nach einer Militärzeit kehrte Leo Putz wieder nach München zurück und besuchte an der Akademie der bildenden Künste die vielbesuchte Malklasse von Paul Hoecker, der erste "Moderne" an der Akademie. Er unterrichtete in Atelier- und Freilichtmalerei und legte sehr viel Wert auf die individuelle Entwicklung seiner Schüler. Aus dieser Malklasse gingen die ersten Mitarbeiter an der "Jugend" und "Scholle" hervor, an welcher sich auch Leo Putz beteiligte (Stein).

[Bearbeiten] Werkverzeichnis

Ein umfassendes Werkverzeichnis in zwei Bänden ist 1994 im Verlaghaus Kastner erschienen:

[Bearbeiten] Museen

Werke von Leo Putz werden international unter Anderem in folgenden Museen ausgestellt:

  • München: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Stadtmuseum
  • Nürnberg: Städtische Galerie
  • Leipzig: Museum der bildenden Künste
  • Budapest: Museum der bildenden Künste
  • Buenos Aires: Museo Nacional de Bellas Artes
  • Meran: Stadtmuseum

[Bearbeiten] Quellen

Ruth Stein: Leo Putz. Edition Tusch o.J., Wien, ISBN 3-85063-031-5.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Auktionsergebnisse

Das Gemälde "Im herbstlichen Garten" erhielt mit EUR 460.000 den bisherigen Höchstzuschlag für ein Werk von Prof. Leo Putz (Quelle: Handelsblatt Nr. 101 vom 26. Mai 2006, Seite b01).

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