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Kriegspropaganda – Wikipedia

Kriegspropaganda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Unter Kriegspropaganda versteht man die gezielte Lancierung von Fakten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten, um

  • die Akzeptanz (Unterstützung; Kriegsanleihen etc.) eines Krieges bei der eigenen Bevölkerung zu erhöhen,
  • die Moral der gegnerischen Truppen bzw. der gegnerischen Bevölkerung zu untergraben,
  • um die internationale Akzeptanz eines Krieges zu erhöhen.

Daneben gibt es während eines Krieges die so genannte "Greuelpropaganda", um

  • den Kampfeswillen und die Rücksichtslosigkeit der eigenen Truppen zu erhöhen, die gegen einen vermeintlich skrupellosen Feind einen "gerechten" Krieg mit einer Härte führen (Flächenbombardements, Atombombenabwürfe, Folter, Napalmeinsatz etc.) die sonst vielleicht verweigert würde,


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Historie

Der ägyptische Pharao Thutmosis III. wird, da er 1457 v. Chr. die Schlacht von Megiddo gewann, als der erste Feldherr der Geschichte gesehen. Diese Auffassung verdanken wir seiner Propaganda, die er in Fels meißeln ließ und die dort die Zeit überdauerte. Die Griechen hatten mit Homer zwar auch einen hervorragenden Kriegsberichterstatter, aber die Schlacht um Troja fand 250 Jahre später statt. Etwa 1400 v. Chr. eroberten die Mykener Kreta, diese Schlacht ist ebenso wenig überliefert (zumindest findet sich noch kein Beleg) wie die vermutlich zuvor erfolgte Eroberung des Peloponnes durch die Minoer. Seit dem 16. Jh. ist bereits ein starker Einfluss auf das griechische Festland mit dem Zentrum Mykene nachweisbar (daher wird auch von der kretisch-mykenische Kultur gesprochen). Mythologisch ist diese Beherrschung in der Sage von Theseus und Ariadne sogar deutlich erkennbar.

[Bearbeiten] Typen

Propaganda wird in drei Kategorien eingeteilt: weiss, grau und schwarz.

  • weisse Propaganda: erfolgt offiziell auf der Regierungsebene
  • graue Propaganda: bezeichnet alle zwielichtigen Mittel, die am Rande der Wahrheit operieren. Die hier eingesetzten Informationen sind weder falsch noch sind sie richtig - sie liefern einem Sachverhalt einen gewünschten Interpretationsrahmen
  • schwarze Propaganda: bezeichnet die Verbreitung von Falschinformationen. Als Beispiel seien die Dokumente zum Urantransfer von Niger nach Irak genannt [1].

[Bearbeiten] Beispiele

[Bearbeiten] Erster Weltkrieg

Hauptartikel: Propaganda im Ersten Weltkrieg

Zu dieser Zeit war die Kriegspropaganda bereits gut ausgereift. Trägermaterial waren in erster Linie Plakate, Printmedien, Bildmaterial und erstmals auch Filme. Dazu dienten Institutionen wie das k.u.k. Kriegspressequartier in Österreich-Ungarn (ab Juli 1914), das "War Propaganda Bureau" in Großbritannien oder das "Maison de la Presse" in Frankreich. In den USA nahm wenige Tage nach dem Kriegseintritt 1917 das "Committee on Public Information" (CPI) seine Arbeit als zentrale Propagandastelle auf. In ihnen wurden die Presse- und Propagandazweige zusammengeführt.

Während des ersten Weltkriegs warfen sich die kriegsführenden Parteien gegenseitig unglaubliche Kriegsgräuel vor. Beispielsweise, dass die gegnerische Partei Zivilisten die Hände bzw. Unterarme abgehackt habe, um diese über den Rand des Schützengrabens zu halten, sich scheinbar zu ergeben und heranstürmende Soldaten hiermit in die Falle zu locken.

[Bearbeiten] Zweiter Golfkrieg

Während des zweiten Golfkrieges behaupteten die USA in der Tradition schwarzer Propaganda mit Hilfe der Agentur Medienagentur Hill & Knowlton, die im Auftrag kuwaitischer Regierung agierte[2], irakische Soldaten hätten in Kuwait Säuglinge aus den Brutkästen gerissen. Der internationale Aufschrei über diese vermeintlichen Gräuel der irakischen Kuwait-Besatzer war groß. Viel später stellte sich diese Story als gezielt gefälscht heraus. [3][4][5] Ein Aufschrei erfolgte nicht.

[Bearbeiten] Irak-Krieg

Die US-Regierung bezeichnete den „Irak mit seinen Massenvernichtungswaffen“ als „Bedrohung für die USA“ und warb so um Akzeptanz für einen Krieg bei der eigenen Bevölkerung. Entsendete UN-Waffeninspekteure konnten jedoch vor ihrer Ausweisung aus dem Land keine Massenvernichtungswaffen im Irak finden. Der damalige Außenminister Colin Powell legte Satellitenfoto und Geheimdienstinformationen als Gegenbeweis vor, die sich später jedoch als falsch erwiesen.[6] Auch lange nach dem Ende der Feindseligkeiten fand die USA keine Massenvernichtungswaffen im Irak vor, bis US-Präsident George W. Bush eingestand, dass es im Irak keine Massenvernichtungswaffen gab.

Im Rahmen grauer Propaganda spielt in den USA der Kommunikationsberater John Rendon mit seiner Firma "The Rendon Group" eine wichtige Rolle. Nach der PR zum Afghanistan-Feldzug war er dafür verantwortlich, dass Details aus dem Privatleben von Saddam Hussein an die Weltöffentlichkeit gelangten.[7].

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Hiebert, Ray Eldon (2003): Public relations and propaganda in framing the Iraq waw: a preliminary review. In: Public Relations Review 29.3, S. 243-255
  2. Dominikowski, Thomas (2004): Massenmedien und Massenkrieg. In: Löffelholz, Martin (Hrsg.) (2002): Krieg als Medienereignis II.
  3. [1]
  4. [2]
  5. siehe Abschnitt Über PR-Kampagnen von diktatorischen Staaten
  6. Kutz, Magnus-Sebastian (2006): Public Relations oder Propaganda? Die Öffentlichkeitsarbeit der US-Administration zum Krieg gegen den Irak 2003.
  7. Bussemer, Thomas (2003): Medien als Kriegswaffe. Eine Analyse der amerikanischen Militärpropaganda im Irak-Krieg. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 53 (2003) H. 49-50

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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