Knecht
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Ein Knecht (westgermanisch noch für "Jungkerl", "Kämpe", später "Knappe") ist ein Arbeitnehmer im bäuerlichen Betrieb (ein aussterbender Beruf in Deutschland), früher auch im Haushalt ("Hausknecht"), in Gewerben ("Holzknecht", sogar "Henkersknecht"), im Militär ("Landsknecht") u.a.
Weiblicher Gegenbegriff zum "Knecht" ist die "Magd".
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[Bearbeiten] Bedeutungswandel
Der Ausdruck "Knecht" sank seit der Völkerwanderungszeit in der allgemeinen Achtung, "Knecht" konnte damit zum beleidigenden Schimpfwort werden. Als knechtisch wurde - absprechend - oft eine unterwürfige, auch zugleich rohe und feige Haltung bezeichnet.
Militärgeschichtlich steht der Begriff Knecht als (neutraler) Gegensatz zum Ritter (so gibt es z.B. den spezifischen knechtischen Harnisch). Der Begriff hielt sich bis ins 16. Jahrhundert in der Bedeutung Knecht = Soldat zu Fuß (Fußknecht) im Gegensatz zum Reißigen = Soldat zu Pferde.
[Bearbeiten] Sozialwissenschaftlich
Das gegenseitige soziale Aufeinander-angewiesen-Sein von Herrn und Knecht wird bereits in der Aufklärung kritisch analysiert (siehe „Knechtschaft“), findet sich als zentrales Motiv in Hegels Philosophie, siehe Herrschaft und Knechtschaft, und wird über diese weitervermittelt an den Marxismus, dort schließlich zum Klassenkampf zugespitzt. " Knecht " wird von Jugendlichen oft auch als Beleidigung des soziales Standes angesehen .
[Bearbeiten] Biblisch
Die Bibel (Luther-Übersetzung) benutzt den Begriff in verschiedener Bedeutung. Zum einen steht er als Synonym für den Unfreien (Sklaven), aber auch den ergebenen Diener. So ist Hiob ein treuer Knecht Gottes. Jesus wird mit dem bei Jesaja prophezeiten "leidenden Gottesknecht" identifiziert. Im Neuen Testament werden die römischen Legionäre als Kriegsknechte bezeichnet.
[Bearbeiten] Der Knecht in Mythologie und Literatur
- Knecht Ruprecht
- Jeremias Gotthelf, Uli der Knecht
- Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel. Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften
- Bert Brecht, Herr Puntila und sein Knecht Matti (nach der finnischen Dichterin Hella Wuolijoki)