Katzentisch
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Der Katzentisch ist ein kleiner Tisch, an dem Hauskatzen, mitunter auch kleine Hunde gefüttert werden. Meist handelt es sich dabei um eine Miniatur eines normalen Tisches mit kurzen Beinen, sodass die Tiere ihn erreichen können. Solche Tische sind bereits aus der Antike bekannt und haben sich über die Jahrhunderte vor allem in den oberen Gesellschaftsschichten gehalten. In der feinen Gesellschaft kommen sie auch heute vor, zur Zeiten des französischen Hochadels waren sie am Hof allgemein üblich und befanden sich abseits der Tische im Speisesaal. Es gibt einige Gemälde, in denen sie abgebildet sind. (Romantik)
In der Umgangssprache ist der Katzentisch eine Bezeichnung für separate Plätze, die nicht zur eigentlichen Tischordnung gehören oder sehr ungünstig platziert sind, etwa einen Extratisch, der Kindern (z. B. auf Feiern) oder dem Chauffeur vorbehalten ist. In Gaststätten sind Katzentische meist die Tische in der Nähe von Türen (z. B. zur Küche oder den Toiletten), d. h. an Stellen im Raum, wo verhältnismäßig häufig andere Personen vorbeikommen oder Zugluft auftritt.
Als übertragene Redensart bezeichnet der Katzentisch auch einen separaten, herausgehobenen, aber wenig vorteilhaften Platz in einer Gemeinschaft, den Platz im Abseits, im 18. und 19. Jahrhundert auch „schlechte Position, kümmerliche Versorgung, schlechte Kost“.
Beispiel:
- Ehemalige Eigentümer oder Manager eines Unternehmens, die die Aktienmehrheit verloren haben, denen aber aufgrund von vertraglichen Vereinbarungen ein lebenslanges Bleiberecht, Büro, Sekretärin und Dienstwagen gestellt wird, sitzen am Katzentisch. Sie dürfen mitunter an Sitzungen teilnehmen, sprechen, haben aber keinen Einfluss mehr auf die Dinge.