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Karl Lagerfeld – Wikipedia

Karl Lagerfeld

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Karl Lagerfeld mit der bolivianischen Mode-Designerin Monica Moss auf dem Festball des Roten Kreuzes, Monaco 2005
Karl Lagerfeld mit der bolivianischen Mode-Designerin Monica Moss auf dem Festball des Roten Kreuzes, Monaco 2005
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Karl Otto Lagerfeld (* 10. September 1933, in Hamburg als Karl Otto Lagerfeldt) ist ein deutscher Modeschöpfer, Designer, Fotograf und Kostümbildner.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Lagerfeld wuchs als Sohn des Hamburger Dosenmilch-Fabrikanten (Glücksklee-Milch-GmbH) Otto Lagerfeld und dessen Frau Elisabeth in wohlhabenden Verhältnissen auf. Nach eigenen Aussagen blieb das Verhältnis zu seiner Mutter sein Leben lang recht distanziert. Andererseits war die Beziehung – mehr als die losere zu seinem Vater – von bewunderndem Respekt geprägt, und er habe vieles von seiner Mutter gelernt, z. B. „die richtigen Antworten zu geben“. „Meine Eltern fand ich toll“, äußerte Lagerfeld einmal. Sein Geburtsjahr gibt er gerne mit 1938 an; Bild am Sonntag veröffentlichte jedoch Auszüge des kirchlichen Taufregisters Hamburg sowie Kommentare seiner Lehrerin und eines Klassenkameraden, die 1933 bestätigen. 1944 zog er nach Bad Bramstedt auf das heute abgerissene Landgut Bissenmoor. Dort ging er einige Jahre zur Schule. 1953 verließ Lagerfeld zusammen mit seiner Mutter Deutschland und ging nach Paris. Zunächst besuchte er dort eine Privatschule und das Lycee Montaigne.

Zur Zeit lebt und arbeitet Lagerfeld in Paris, Biarritz, wo er ein Schloss im Stile des 18. Jahrhunderts einrichten ließ. Außerdem hat er Wohnungen in Monte Carlo, Rom und New York.

[Bearbeiten] Mode

Mit einem Wollmantel gewann er 1955 einen Preis in einem Wettbewerb des Internationalen Wollsekretariats IWS. Daraufhin bekam er eine Stelle bei Pierre Balmain. Der Wollmantel ging später bei Balmain in Produktion. 1958 wechselte er zu Jean Patou, wurde jedoch bereits nach einem Jahr freiberuflich für Häuser wie Valentino und Krizia tätig. 1964 verließ er das Modegeschäft und begann ein Kunststudium, kehrte aber nach drei Jahren wieder zurück.

Bis 1983 entwickelte er Kollektionen für Chloé, weltweite Anerkennung brachte ihm 1972 die Deco-Kollektion ein, die aus Schwarz-Weiß-Drucken mit geschicktem, asymmetrischem Schnitt bestand. Sodann wechselte er zu Chanel, wo er Chefdesigner der Kollektion und insbesondere der Prêt-à-Porter-Sparte wurde. Außerdem entwirft er seit 1965 noch für das italienische Pelzhaus Fendi, das heute allerdings vollständig zum Luxusgüterhersteller LVMH gehört.

Von 1980 bis 1984 war Lagerfeld als Gastprofessor der Modeklasse an der Universität für angewandte Kunst Wien tätig, seine Nachfolgerin war Jil Sander.

Daneben gründete er sein eigenes Label, bekannt für extravagante Strickmode, das er 2004 an den US-Modekonzern Tommy Hilfiger verkaufte. Die Pariser Designer-Kollektion für Damen, „Lagerfeld Gallery“, wurde umbenannt in „Lagerfeld Collection“ und von zwei jüngeren Labels, „Karl Lagerfeld“ für Damen sowie „KL Lagerfeld“ für Herren, komplementiert, welche sich am Stil der New Yorker Mode-Szene orientieren. Hauptvertriebspunkte sind der europäische und asiatische Raum. Mitte 2006 gab Tommy Hilfiger Corp – selbst erst Ende 2005 vom britischen Finanzinvestor Apax Parntners aufgekauft[1] – bekannt, dass die Lagerfeld-Kollektionen in den USA nicht weiter vertrieben werden.[2]

Im November 2004 erregte Lagerfeld durch seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Discount-Modefilialisten Hennes & Mauritz (H&M) Aufsehen, für den er eine kostengünstige Kollektion entwarf.

Im Jahr 1975 brachte er außerdem eine eigene Parfüm-Kollektion Photo heraus, 1978 folgte Lagerfeld und 1983 KL.

[Bearbeiten] Kostümbildnerei

Lagerfeld war wiederholt als Kostümbildner für Theater und Oper tätig, etwa 1978 in Genua (Der grüne Kakadu/Komtesse Mizzi von Arthur Schnitzler, Regie Luca Ronconi), 1980 am Wiener Burgtheater (Komödie der Verführung von Arthur Schnitzler; Regie Horst Zankl, Bühnenbild Hans Hollein) sowie beim Maggio Musicale in Florenz (Les Contes d'Hoffmann von Jacques Offenbach, Regie Ronconi), 1982 an der Mailänder Scala (Les Troyens von Hector Berlioz; Regie Ronconi, Bühnenbild Ezio Frigerio), 1990 bei den Salzburger Festspielen (Der Schwierige von Hugo von Hofmannsthal; Regie Jürgen Flimm, Bühnenbild Erich Wonder; übersiedelte später nach Wien ans Burgtheater).

[Bearbeiten] Fotografie

Neben der Mode und der Kostümbildnerei entdeckte Lagerfeld 1987 die Fotografie als neues Steckenpferd. 1996 erhielt er für seine Arbeiten den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie.[3] Vom 11. November 2006 bis 18. Februar 2007 wurden 350 Fotografien und Multimedia-Installationen Lagerfelds in der Berliner Galerie C/O Berlin ausgestellt. Unter dem Titel One Man Shown zeigten sie alle das US-amerikanische Fotomodell Brad Kroenig, das der Designer entdeckt und gefördert hatte. Die klassischen Schwarzweiß-Porträts, die in einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren entstanden und sowohl Modeaufnahmen als auch Aktfotografien einschlossen, waren beim Publikum erfolgreich. Die Kritik reagierte verhalten und teilweise ablehnend auf die fotografischen Studien Lagerfelds. Während Der Spiegel die Gleichförmigkeit der Bilder anprangerte und attestierte, dass der Modeschöpfer auch Langeweile perfekt verkaufen könne,[4] kritisierte der US-amerikanische Star-Fotograf David LaChapelle Lagerfeld als „Dilettanten“, der der Geschichte der Fotografie nichts neues hinzuzufügen hätte.[5]

[Bearbeiten] Trivia

  • Am 15. Januar 2007 scheiterte er vor einem Pariser Gericht mit seiner Klage gegen „The Beautiful Fall“, einem Buch aus der Modewelt, geschrieben von der Autorin Alicia Drake. Der Vorsitzende Richter konnte im Unterschied zu Lagerfeld keinen Angriff auf dessen Privatsphäre feststellen, da das Buch in Frankreich nicht verlegt wurde.
  • Im Jahr 1990 entdeckte Lagerfeld seine zeitweilige Muse Claudia Schiffer, die 1993 in einem von Lagerfeld mit Koranversen bestickten Mieder auf einer Modenschau einen Skandal provozierte. Zuvor war Inès de la Fressange seine Muse, jedoch gingen Lagerfeld und sie 1989 im Streit auseinander.[6]
  • Lagerfeld sagte einmal: „Ich bin Opportunist und mag die Veränderung, deswegen ist Mode für mich OK.“
  • Markenzeichen Lagerfelds ist neben seinem gepuderten Haarzopf auch seine Sonnenbrille, die seinen Sehfehler korrigiert. Seit 1. November 2000 hat Lagerfeld durch die 3D-Diät innerhalb von 13 Monaten ca. 42 kg Gewicht verloren. Grund seien die schmal geschnittenen Anzüge des Designer-Kollegen Hedi Slimane gewesen, die er gerne anziehen wollte. Auch heute noch gibt er Eitelkeit als Motiv für seine Ernährungsgewohnheiten an: „Ich trage enge Anzüge, damit ich nicht zunehmen kann. Mein einziger Ehrgeiz ist es, weiterhin bei Dior Größe 48/46 tragen zu können.“[7] Empörung löste er im November 2006 aus, nachdem zwei Pariser Nachwuchsmodels an Magersucht verstorben waren. Zu diesen Vorfällen von internationalen Medienvertretern befragt, gab er die Stellungnahme ab: „In Frankreich sind über 15 Prozent der Mädchen zwischen 15 und 25 zu dick. Anorexie beträgt nicht mal ein Prozent. Da müssen wir erst mal über die Dicken sprechen, damit die schlank werden. Und ich sehe diese Mädchen nie. Die Mädchen, die wir nehmen, sind schmal, aber die können auch nicht mehr wiegen, weil die einen ganz anderen Knochenbau haben.“[8]
  • Als bibliophiler Autodidakt erschloss sich Lagerfeld über seine ca. 300.000 Bände[9] umfassende Privatbibliothek außer dem Modebereich weitere schöpferische Berufsfelder mit den Schwerpunkten Fotografie, Design, Architektur und Innenarchitektur.
  • Am 24. April 2008 wurde beim Donaufestival in Krems an der Donau (Österreich) als Auftragswerk das Musical „Lagerhouse“ uraufgeführt, in dem Karl Lagerfeld auf die Soulsängerin Amy Winehouse trifft.[10]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

  1. www.finanzen.net
  2. www.just-style.com
  3. vgl. Lagerfeld-Ausstellung „One Man Shown“ wird verlängert. ddp Basisdienst, 4. Januar 2007, 2:28 PM GMT
  4. vgl. Zylka, Jenni: Das Model und der Silberfuchs bei spiegel-online.de
  5. vgl. Hildebrandt, Hans Georg: Harte Kritik an Lagerfeld. In: SonntagsZeitung. 10. Dezember 2006, S. 95
  6. Inès de la Fressange
  7. Lagerfeld über den modernen Mann
  8. Mörderische Mode 26. November 2006 ZDF-Frauenmagazin ML Mona Lisa
  9. Lagerfeld im Interview mit Beckmann, 17. Dezember 2007
  10. [1] Donaufestival-Homepage

[Bearbeiten] Weblinks


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