Karen (Volk)
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Die Karen (veraltet Karenen, Karean, Karin; birmanisch Kareng, thailändisch Kariang) sind ein indigenes Volk Südostasiens und zählen zu den sogenannten Bergvölkern der Region. Die Mehrheit lebt in den Bergregionen von Myanmar, wo Separatisten für einen unabhängigen Karenstaat kämpfen. Dort sind sie mit 6,2 % oder mindestens 5 Mio. die zweitgrößte ethnische Minderheit. Aber auch in Thailand zählen die Karen zu einer der größten ethnischen Minderheiten, die schon seit Generationen nicht nur in den Bergen, sondern auch im Flachland lebt.
Die Karen sind in mehrere Gruppen aufgegliedert, unter ihnen die Sgaw („weiße Karen“), die Kayah oder Karenni („rote Karen“), die Bghai und die Pwo (oder auch Talaing). Zu den Karen zählen auch die etwa 7.000 Padaung, deren Frauen für den durch Reifringe künstlich stark verlängerten Hals bekannt sind.
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[Bearbeiten] Religion und Traditionen
Traditionell sind die Karen hervorragende Mahuts (Elefantenführer). Auch diejenigen, welche auf dem flachen Land leben, zieht es zum Einsammeln von Bambussprossen, Wurzeln, Wildhonig, Pilzen und anderem häufig in die Berge, wo sie auch ihr Vieh weiden lassen. Ihre Lebensumstände sind allerdings wie die vieler indigener Völker limitiert (z. B. Wohnkultur und Bildungsstand).
Als Religionen sind Animismus, Christentum und Buddhismus verbreitet. Selbst buddhistische Karen hängen jedoch parallel zum Buddhismus noch dem Geisterglauben an und zelebrieren Feste, zu denen keine anderen außer den Karen Zutritt haben.
[Bearbeiten] Sprachen
Die etwa 15 karenischen Sprachen gehören zur tibetobirmanischen Untergruppe der sinotibetischen Sprachen. In Thailand bezeichnen sie sich in ihrer Sprache selbst als Pakayoh, was gegenüber dem umgangssprachlichen und nicht immer höflich gemeinten Kariang auch die respektvollere Bezeichnung ist.
Hauptartikel: Karenische Sprachen
[Bearbeiten] Herkunft
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Ihrer Überlieferung zufolge sind die Karen aus dem südchinesichen Yunnan eingewandert, was etwa im 4. oder 5. Jahrhundert geschehen sein soll.
[Bearbeiten] Situation in Myanmar
Die Karen in Myanmar sind seit Jahrzehnten Menschenrechtsverletzungen durch die herrschende Militärdiktatur ausgesetzt, etwa Zwangsräumung von Dörfern, Vergewaltigungen und Einsatz der Zivilbevölkerung zur Zwangsarbeit. Die Karen National Union (KNU) kämpft seit 1948 für einen unabhängigen Karen-Staat Kawthoolei. Mit einer seit 2006 andauernden Offensive gegen die KNU haben sich auch die Übergriffe der Armee gegen Karen-Zivilisten verschärft. Manche Beobachter sprechen von „ethnischer Säuberung“ gegenüber den Karen.
Zehntausende myanmarische Karen sind als Folge in Flüchtlingslager in Thailand geflohen, eine nicht genau bekannte Zahl ist intern vertrieben.
- Siehe auch: Bewaffnete Konflikte in Myanmar, Cynthia Maung