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Informationswirtschaft – Wikipedia

Informationswirtschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Informationswirtschaft ist die Lehre des wirtschaftlichen Umgangs mit Informationen. Die Informationswirtschaft entstand mit der Umwandlung der sogenannten Industriegesellschaft in die Informationsgesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verschiedene Auffassungen

Es gibt mehrere unterschiedliche Auffassungsweisen des Begriffs Informationswirtschaft, was sich auch in der Ausbildungssituation an deutschen Hochschulen zeigt. Einige Beispiele sind:

  • Informationswirtschaft als eigenständiger Bereich, der multidisziplinär angelegt ist
    Inhaltlich werden Informationswirte hier als Mediatoren gesehen, die zwischen den verschiedenen Bereichen, in denen sie Grundkenntnisse erworben haben, vermitteln können. So hat ein Informationswirt dieser Ausprägung ungefähr gleich gute Kenntnisse von technischen Grundlagen, Betriebswirtschaft, Rechtswissenschaft und Informationswissenschaft.
  • Informationswirtschaft als Teilbereich der Wirtschaftsinformatik
    In dieser Ausprägung wird die Informationswirtschaft als eine Ebene des Informationsmanagements betrachtet.
  • Informationswirtschaft als eine „aktualisierte“ Version von Bibliothekswesen und Dokumentationswesen
    In dieser Ausprägung der Ausbildung wird der Informationswirt vor allem im Bereich Informationswissenschaft geschult, und ist zum Beispiel Spezialist für Information Retrieval und Indexierung.
  • Informationswirtschaft als Unterart der Betriebswirtschaft
    Hier findet eine starke Prägung durch die BWL statt, die die informatorischen Grundlagen legt.

[Bearbeiten] Ausbildungen

Informationswirtschaft wird als Studiengang an wenigen deutschen Universitäten und anderen Hochschulen gelehrt. Häufiger findet man diesen Begriff an Berufs-und Handelschulen. Dabei sind die Inhalte der Ausbildung, entsprechend der Mehrdeutigkeit des Begriffs Informationswirtschaft, zum Teil sehr verschieden.

  • Die Universität Augsburg bietet einen Bachelor-/Master-Studiengang „Informatik und Informationswirtschaft“ als eine von vier Spezialisierungen des Informatik-Studiums an.
  • An den Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen ist Informationswirtschaft als Fach aus der Zusammenlegung von Bürowirtschaft, Datenverarbeitung/Wirtschaftsinformatik/Organisationslehre und Textverarbeitung entstanden. Die dort verwendeten Unterrichtskonzepte legen Wert auf einen engen Praxisbezug. Mit Hilfe verschiedener Modellunternehmen (RAND OHG, Bürodesign etc.) werden die ehemaligen Fachinhalte integrativ zusammengefasst und unterrichtet. Die Fachdidaktik hierzu ist noch in der Erprobung/Entwicklung.
  • An der Universität Karlsruhe (TH) besteht der Studiengang Informationswirtschaft (Information Engineering and Management) aus drei Teilbereichen: Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften. Diese werden im Verhältnis 40% zu 40% zu 20% gelehrt. Der Studiengang beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen dieser Bereiche und untersucht deren Zusammenhänge, die sich als Folge der Informationsgesellschaft vermehrt ergeben. Als Diplomstudiengang eingeführt, werden nun Bachelor-/Master-Abschlüsse vergeben. Der Studiengang wird von den Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften und Informatik zu gleichen Teilen getragen. Durch die Ausbildung in drei sehr verschiedenen Wissensgebieten in relativ kurzer Zeit hat der Student nach seinem Abschluss Erfahrung, um in jeden von seinem Wissen abgedeckten Beruf einzusteigen.
  • Die Fachhochschule Köln legt den Schwerpunkt auf die Planung von Informationsabläufen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, die effiziente Speicherung von Informationsinhalten und die Wiederverwendung bereits gespeicherter Informationsressourcen (z. B. Knowledge Management). Dementsprechend orientiert sich der Studiengang Informationswirtschaft am Berufsfeld der Informationsabteilungen in privatwirtschaftlichen Unternehmen oder in Einrichtungen der öffentlichen Hand. Eine wesentliche Aufgabe dieser Abteilungen besteht darin, die jeweiligen Betriebsziele durch Optimierung der innerbetrieblichen Informationsflüsse, -bereitstellung und -speicherung zu unterstützen.
    Der Student kann dabei im Hauptstudium seine Schwerpunkte aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften (BWL, z. B. Marketing), Informationswissenschaften (z. B. Information Retrieval) und Informationstechnologie (z. B. Neue Medien, E-Business) wählen.
    Der Absolvent erhält den akademischen Grad: Diplom-Informationswirt Fachhochschule, bzw. Dipl. Inf.-Wirt. (FH)
  • An der Hochschule Neu-Ulm wird im Studiengang „Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation“ eine interdisziplinäre Ausbildung mit den Teilbereichen Betriebswirtschaftslehre und Informationstechnik auf der einen Seite und deren Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation (PR, Marketing) auf der anderen Seite gelehrt.
  • Die Hochschule der Medien Stuttgart in Stuttgart hat bis zum Jahre 2007 ebenfalls den Studiengang Informationswirtschaft angeboten, ihn aber ab dem Jahre 2005 in Information Systems (Bachelor of Science) bzw. inzwischen Wirtschaftsinformatik (Bachelor of Science) umbenannt. Ziel ist ebenfalls eine interdisziplinäre Vermittlung der wesentliche Inhalte der Informatik, der Betriebswirtschaftslehre und des Informationsmanagements. Dem Bedarf an Schnittstellenkompetenz zwischen verschiedenen Disziplinen, verbunden mit dem Wissen über die Organisation von Information wird dadurch Rechnung getragen. Das Studium schließt mit dem akademischen Titel Diplom- Informationswirt (FH) bzw. Diplom-Informationswirtin (FH) ab.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • H. Krcmar: Informationsmanagement. 4. Auflage. Springer, Berlin 2005

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Studiengang an Fachhochschulen


[Bearbeiten] Studiengang an Universitäten

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