Hugo von Cluny
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Hugo von Cluny, der Große (* 13. Mai 1024 in Semur-en-Brionnais, Burgund; † 28. April 1109) ist er eine der großen Abtfiguren des Mittelalters. Als sechster Abt des Benediktinerklosters Cluny führte er die Cluniazensische Reform fort und den ihm angeschlossenen Klosterverband auf den Höhepunkt seiner Strahlungskraft. Er war Erbauer der damals größten Kirche der Christenheit, der Basilika von Cluny. Er war Päpstlicher Legat und Berater, im Investiturstreit war er Friedensstifter zwischen Gregor VII. und Heinrich IV., dessen Taufpate er auch war. Hugo, nach seiner Herkunft aus dem burgundischen Haus Semur, auch Hugues de Semur genannt, war Sohn des Grafens Dalmatius von Semur und der Aremburgis von Bergy (Aremburge de Vergy). Er hatte acht Geschwister. Seine Erziehung oblag allerdings seinem Großonkel, Hugo von Auxerre.
Seine Ausbildung zum Ritter brach Hugo ab, gegen Widerstand des Vaters, um bereits mit 15 Jahren, unter Abt Odilo von Cluny Novize im Benediktinerkloster von Cluny zu werden. 1044 empfing er als 20-Jähriger die Priesterweihe, wurde zunächst Prior und kurz darauf als Großprior der Stellvertreter des Abts. Als 25-Jähriger, im Jahre 1049, wurde Hugo 6. Abt in Cluny, in der Nachfolger von Odilo, der die Reformideen ausgebaut und verbreitet hatte. Er veranlasste die Gründung von La Charité-sur-Loire. Während seiner sechzigjährigen Amtszeit, die im Jahr 1049 begann und sich über fast das gesamte Zeitalter der Kirchenreform und des Investiturstreites bis 1109 erstreckte, erlebte er neun Päpste, war Vertrauter des Papstes Gregor VII. und der deutschen Kaiser, für die er auch diplomatisch tätig war. Insbesondere bei dem Investiturstreit in Canossa 1077 trat er als Vermittler und Friedensstifter zwischen Papst Gregor VII. und Heinrich IV. hervor.
Er blieb ein Förderer der Cluniazensische Reformbewegung, die sich unter seiner Amtszeit weiter ausbreitete und die auch insbesondere für die Kirchenarchitektur folgenreich war. Seinen internationalen Charakter und seine Macht verdankt Cluny den über 200 Filiationen, die weder Wahlrecht noch ein Selbstbestimmungsrecht hatten, sondern dem Großabt untergeordnet waren. Sie waren über Italien, Lothringen, England und Frankreich verteilt, und viele von ihnen wurden während Hugos Amtszeit errichtet.
Hugo von Cluny, Abt der Kluniazenser, starb am 28. April 1109 und wurde in der Basilika von Cluny bestattet - eine fünfschiffige Basilika mit zwei Querschiffen mit einer Länge von 187 Metern - der damals größten Kirche der Christenheit. Sie wurde während der französischen Revolution an einen Privatmann verkauft und als Steinbruch bis auf das südliche Querschiff abgetragen. Die bedeutenden mittelalterlichen Klosterbauten wurden in der Barockzeit noch von den Mönchen abgetragen und durch einen repräsentativen zeitgenössischen Zweckbau ersetzt.
Hugo wurde 1121 heilig gesprochen. Er ist der Schutzpatron der Fieberkranken und Helfer bei Fieber.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hugo von Cluny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hugo von Cluny. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Vorgänger |
Abt von Cluny 1049-1109 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Hugo von Cluny |
ALTERNATIVNAMEN | Hugo der Große |
KURZBESCHREIBUNG | Abt der Benediktinerabtei Cluny |
GEBURTSDATUM | 13. Mai 1024 |
GEBURTSORT | Semur-en-Brionnais, Burgund |
STERBEDATUM | 28. April 1109 |