Hot Rod
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Der (englischsprachige) Begriff Hot Rod bezeichnet speziell „getunte“ ältere Autos. Der Ausdruck bedeutet, wörtlich übersetzt, „Heißes Pleuel“ (das heißt, „getunte“ Motoren), mit dem seit den 1940er Jahren bis heute diese Autos bezeichnet werden.
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[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich wurden für den Bau der Hot Rods alte, billige Autos benutzt, bei denen das Gewicht reduziert und ein wesentlich stärkerer Motor eingebaut wurde.
In den 1940er Jahren fanden die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrenden Soldaten sowie besser gestellte Jugendliche eine preiswerte Möglichkeit, Beschleunigungsrennen zu fahren. Daher kann man die ersten Hot Rods beziehungsweise deren Besitzer als Pioniere des Drag Racings bezeichnen. Das Hot Rodding bildet noch immer eine Art automobiler Subkultur, die sich allerdings längst vom ehemaligen, dazu passenden Lebensstil (vor allem in den 50er-Jahren) losgelöst hat. Trotzdem haftet dem Image des Hot Rodders noch immer ein gewisses Maß von Rebellentum an.
[Bearbeiten] Basisfahrzeuge
Klassische Basis für Hot Rods waren und sind alle damals verfügbaren Kleinwagen wie zum Beispiel die Modelle Model T und Model A von Ford, wobei die beliebtesten Modelle wohl aus den Baujahren 1932 und 1934 kommen. Die US-Customizing-Szene kennt verschiedene Kategorien, die sich unter anderem durch klar definierte Stilregeln voneinander unterscheiden (ganz speziell im Bezug auf die verwendeten Karosserien und Modelle). Bis Baujahr 1949 werden entsprechend getunte Fahrzeuge als Hot Rods bezeichnet. Das gilt auch für Nachbauten. Die Karosserien für Hot Rods stammen immer öfter aus den Werkstätten moderner Karosserienbauer, denn originale historische All-Steel-Bodies, wie zum Beispiel des „Deuce“ (Ford Modell B von 1932), werden immer seltener. Hot Rodding als eine der vielen Stilvarianten des US-Customizing besteht wiederum selbst aus vielen Subkategorien, so unter anderem die der „Old School Rods“, „High-Tech Rods“, „Street Rods“, „Resto Rods“ etc. Die am meisten verwendete Standardmotorisierung für Hot Rods bildet in der Regel ein hubraumstarker V8-Motor, versehen mit verschiedensten Tuningteilen wie Kompressoren, mechanischen Benzin-Einspritzanlagen (mit möglichst hohen Aluminium-Lufttrichtern), Vergaserbatterien und natürlich vor allem sehr gut sichtbaren und zum Teil äußerst dramatisch anmutenden Fächerkrümmern. Der Motor bildet das Herzstück eines jeden Hot Rods: Je mehr Chrom beziehungsweise poliertes Aluminium, desto besser. Aussehen und Leistung stehen bei den meisten der zahlreichen Hot Rods klar im Vordergrund.
[Bearbeiten] Karosserieveränderungen
Die Umbauten an der Karosserie der Fahrzeuge dienten in den Anfängen des Hotrodding fast ausschließlich dazu, bei Beschleunigungsrennen bessere Zeiten zu erreichen oder – zum Beispiel auf Salzseen – Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Dazu wurde die Fahrzeugfläche verkleinert, die den Luftwiderstand erhöhte. Eine klassische Art diese Fläche zu verkleinern ist das Top-Chop, bei dem das Dach des Wagens tiefergelegt wird. Auch das Weglassen von Kotflügeln dient diesem Zweck; es ist aber heute nicht mehr überall erlaubt. Heute werden solche Fahrzeugumbauten fast nur noch aus optischen Gründen vorgenommen.
[Bearbeiten] Chopping
Das Chopping (deutsch: Abtrennen. Auch Top-Chop genannt) ist eine Technik, bei der die Dachsäulen eines Autos in der Höhe verkürzt werden. Dadurch verkleinert sich die Fensterfläche, und das Dach wird niedriger. Optisch wird die Gürtellinie des Fahrzeugs angehoben. Das Chopping bewirkt geringeres Gewicht und Luftwiderstand des Wagens und dadurch höhere Beschleunigungswerte und Höchstgeschwindigkeit.
[Bearbeiten] Channeling
Channeling, (Kanalisieren), ist die Bezeichnung für eine Absenkung der gesamten Karosserie über den Rahmen des Fahrzeugs. Es erfolgt durch das Einschweißen einer kanalförmigen Vertiefung in die Unterseite der Karosserie.
[Bearbeiten] Sectioning
Beim Sectioning (Zerlegen, Trennen) wird aus der Karosserie des Fahrzeugs ein horizontaler Streifen entfernt.
[Bearbeiten] Cleaning
Das Cleaning (Säubern) bezeichnet die Demontage von Zierleisten, Rückspiegeln, Türgriffen, Schriftzügen und Abdeckungen, was vor allem den Luftwiderstand weiter reduzieren soll. Cleaning hat sich unter Rodders zu einer eigenen Formensprache entwickelt.
[Bearbeiten] Lowering
Das Lowering (Tieferlegen) umfasst alle optischen und technischen Eingriffe, die zur Absenkung der Karosserie (siehe auch Lowrider) dienen. Dazu kann ein Fahrzeug zum Beispiel mit einem Channeling oder einem „Air Ride“ (Einstellen der Fahrwerkhöhe mit Hilfe von Druckluft) versehen werden.
[Bearbeiten] Stile
An den heutigen Hot Rods kann man alle Spielarten des Tunings und Customizings beobachten, von zeitgenössisch restauriert bis im modernen High-Tech-Stil aufgerüstet. Eine weitere Spielart dieser Fahrzeuge sind die sogenannten „Rat Rods“. Diese werden im Gegensatz zu den Hot Rods nur im technischen Bereich restauriert und getunt. Die Karosserie wird meistens nicht restauriert und bleibt unverändert oder wird in Mattfarben lackiert. Die beschriebenen Bearbeitungsvarianten der Karosserie kommen auch bei den Custom Cars zum Einsatz, die sich von den Hot Rods deutlich unterscheiden.
[Bearbeiten] Wirkung
Die Arbeit an und mit Hot Rods ist auch Bestandteil von Literatur und Film.
- American Graffiti – U.S.-Filmklassiker aus dem Jahr 1973 um eine Gruppe Jugendlicher in
den frühen 1960er-Jahren und ihre Autos. Einige der im Film gezeigten Wagen sind Hot Rods - Hör mal wer da hämmert – der Protagonist Tim Taylor ist meist mehr an seinem Lieblingsauto interessiert als an den Problemen seiner Familie