Hollandsturmflut
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
In der Nacht auf den 1. Februar 1953 ereignete sich eine schwere Sturmflut, die große Teile der Niederländischen Küste sowie Südengland und in geringerem Maße auch Belgien, Dänemark und Frankreich betraf. Durch das gleichzeitige Auftreten einer starken Springflut und eines Sturms aus Nordwest stieg die Nordsee teilweise um über 3,30 Meter. Trotz groß angelegter Rettungsaktionen kostete die Flut viele Menschenleben. Nach offiziellen Angaben starben in den Niederlanden 1.853 Menschen, der größte Teil davon in der südwestlichen Provinz Zeeland. In Großbritannien fanden 307 Menschen den Tod.
[Bearbeiten] Die Flut in den Niederlanden
In den südlichen Provinzen Zeeland, Südholland und Nordbrabant erzwang die Überflutung der Inseln und Polder die Aussiedlung von 72.000 Menschen. Es ertranken 20.000 Kühe, 12.000 Schweine, 1.750 Pferde, 2.750 Schafe und 165.000 Stück Federvieh. Rund 3.000 Wohnungen und 300 Höfe wurden vollständig zerstört, 40.000 Wohnungen und 3.000 Bauernhöfe wurden beschädigt. Lange Stücke der Deiche wurden vollkommen weggespült; 500 Kilometer Deich wurden schwer beschädigt. Die Deiche wiesen 90 große Lücken auf und 500 kleinere Breschen. Insgesamt wurden 200.000 Hektar Ackerland, fast 10 % der niederländischen Ackerfläche, überflutet und durch das Salzwasser für lange Zeit unfruchtbar gemacht. Der materielle Schaden wurde damals auf 900 Millionen Gulden geschätzt. Die Katastrophe beschleunigte die Verwirklichung des Delta-Planes, mit dem die Mündungen von Maas und Schelde durch Deiche und Schleusen abgeriegelt werden sollten.
[Bearbeiten] Links
- De Ramp 1953 Die Sturmflutkatastrophe von 1953