Hellsehen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Von Hellsehen spricht man, wenn jemand behauptet, auf paranormalem Wege (nicht über die üblichen Sinne) Informationen zu erhalten, die sich auf einen bestimmten Gegenstand oder ein gleichzeitig ablaufendes physikalisches Ereignis in der Gegenwart beziehen. Im weiteren Sinne kann sich der behauptete Informationserwerb auch auf die Vergangenheit oder die Zukunft beziehen. Man spricht dann genauer von Retrokognition beziehungsweise Präkognition. Die Überprüfung von hellseherischen Fähigkeiten ist ein Teilgebiet der Parapsychologie. Die meisten Wissenschaftler bestreiten jedoch, dass es Beweise für solche Fähigkeiten gibt. Besonders strittig ist in diesem Zusammenhang die Präkognition.
Viele Hellseher bieten ihre Dienste gegen Entgelt an. Kunden berichten häufig von der scheinbar hohen Treffsicherheit ihres Hellsehers. Diese Treffsicherheit kann jedoch überraschend einfach durch die Technik des Cold Reading erzielt werden. Bei dieser Technik, die z. B. auch von professionellen Zauberkünstlern angewendet wird, bringt man den Kunden dazu, Informationen über sich preiszugeben, ohne dass dieser es merkt. Eine zusätzliche Hilfestellung ist dann gegeben, wenn der Hellseher für die Mimik und Gestik seiner Mitmenschen überempfindlich ist. Die gleichen Techniken sind auch schon bei Kartenlegern, Handlesern, Astrologen und Traumdeutern beobachtet worden.
Von einer angeblich hellseherisch befähigten Person sagt man auch, sie habe das „zweite Gesicht“.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Personen, die behaupteten, hellsehen zu können
- Eunus († 132 v. Chr.)
- Artemon von Milet (* um 230)
- Pythia vom Orakel von Delphi (letztes Orakel von Delphi 362)
- Lampon von Athen (* um 490 v. Chr., † September 429 v. Chr.)
- Johann Faust (* wahrscheinlich 1480, 1481 oder 1466; † um 1541)
- Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535)
- Nostradamus (1503-1566)
- John Dee (1527-1608)
- Johann Wolfgang Textor (1693-1771)
- Andrew Jackson Davis (1826-1910)
- Charles Webster Leadbeater (1847-1934)
- Erik Jan Hanussen (1889-1933)
- Alois Irlmaier (1894-1959)
- Wolf Messing (1899-1974)
- Madame Buchela (eigentlich Margarethe Goussanthier) (1899-1986)
- Jeane Dixon (1904-1997)
- Criswell (eigentlich Charles Jerome Criswell King) (1907-1982)
- Wanga (eigentlich Wangelia Pandeva Dimitrova) (1911-1996)
- Uriella (eigentlich Erika Bertschinger-Eicke) (* 1929)
- Uri Geller (* 1946)
- Mike Shiva (eigentlich Michel Wehner) (* 1966)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Präkognition
- Wahrsagen
- Prophetie
- Prophezeiung
- Vorhersage
- Spökenkieker
- Seher
- Teleaesthesie
- Wahrtraum
- Vision
[Bearbeiten] Literatur
- Eberhard Bauer, Michael Schetsche (Hrsg.): Alltägliche Wunder. Erfahrungen mit dem Übersinnlichen – wissenschaftliche Befunde, 2003, Würzburg: Ergon, ISBN 3-89913-311-0
- Hergovich, A. (2001). Der Glaube an Psi. Die Psychologie paranormaler Überzeugungen. Bern: Hans Huber.
- Lothar Kleine-Horst: Die außersinnliche Wahrnehmung der Schwarz-Weiß-Figuren "Kreis mit Kreuz", "Ellipse" und "Stern". Eine quantitative wahrnehmungspsychologische Untersuchung 1994, Köln ISBN 3-928955-24-1
- Elisabeth Laborde-Nottale: Das zweite Gesicht. Eine psychoanalytische Studie über Hellsehen, Telepathie und Präkognition, 1995, Stuttgart: Klett-Cotta, ISBN 3-608-95956-4