Hauyn
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hauyn | |
Bild eventuell bei Commons:Mineral | |
Chemismus | Na3Ca(Si3Al3)O12(SO4) |
Mineralklasse | Silikate und Germanate VIII/J.11-30 (nach Strunz) |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse | |
Farbe | blau, braun, gelb, grau, grün, grünblau, rot, weiß |
Strichfarbe | hellblau bis bläulich-weiß |
Mohshärte | 5,5 bis 6 |
Dichte (g/cm³) | 2,4 bis 2,5 |
Glanz | Fettglanz, Glasglanz |
Transparenz | transparent bis durchscheinend |
Bruch | muschelig |
Spaltbarkeit | sehr gut nach (110) |
Habitus | würfelig, rhombendodekaedrisch |
Häufige Kristallflächen | |
Zwillingsbildung | häufig nach [111] |
Kristalloptik | |
Brechzahl | n = 1,502 |
Doppelbrechung (optische Orientierung) |
|
Pleochroismus | |
Winkel/Dispersion der optischen Achsen |
2vz ~ |
Weitere Eigenschaften | |
Phasenumwandlungen | |
Schmelzpunkt | |
Chemisches Verhalten | |
Ähnliche Minerale | Sodalith, Nosean, Lasurit |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Besondere Kennzeichen |
Hauyn (auch Haüyn, veraltet Hauynit) ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und der Ordnung der Gerüstsilikate (Tektosilikate). Hauyn kristallisiert im kubischen Kristallsystem und gehört als Mitglied der Sodalithgruppe zu den Foiden. Das meist in verschiedenen Blautönen, aber auch in mehreren anderen Farben vorkommende Mineral ist transparent oder durscheinend, hat eine Mohshärte von 5,5 bis 6 und eine Dichte von 2,4 g/cm³. Die chemische Zusammensetzung von Hauyn ist schwer zu ermitteln, da es sich zumeist um komplexe Mischkristalle zwischen verschiedenen Gliedern der Sodalithgruppe (hauptsächlich Sodalith, Nosean und Lasurit) handelt. Daher werden in der Literatur unterschiedliche chemischen Formeln genannt, neuere Quellen geben sie idealisiert als Na3Ca(Si3Al3)O12(SO4) an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Etymologie und Geschichte
Hauyn wurde erstmals im Jahre 1807 vom Monte Somma in Italien beschrieben. Es ist nach dem französischen Mineralogen René-Just Haüy (1743-1822) benannt.
[Bearbeiten] Bildung und Fundorte
Hauyn ist ein häufig auftretendes, zum Teil sogar gesteinsbildendes Mineral in SiO2-untersättigten Vulkaniten und bildet sich in diesen in der Spätphase der magmatischen Differentationsfolge. Hauyn kommt in Deutschland unter anderem in der Eifel im Bereich des Laacher-See-Vulkans vor.
[Bearbeiten] Verwendung
Klare, intensiv gefärbte Hauynkristalle können geschliffen und als Schmuckstein verarbeitet werden.