Grim’sches Leitrad
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Das Grim’sche Leitrad ist eine Erfindung von Otto Grim (1911-1994). Sie ist ein kombiniertes Turbinen -und Propellerrad, das freidrehend hinter dem Schiffspropeller auf der Propellerwelle gelagert ist. Es hat einen größeren Durchmesser als der angetriebene Propeller. Der innere Teil der Flügel ist als Turbine, der äußere Teil als Propeller ausgebildet.
Das Leitrad entnimmt dem Propellerstrahl Energie und wandelt diese in Schub um, der auf das Schiff oder die Propellerwelle übertragen wird. Es wird also sonst verlorengehende Drallenergie in nutzbaren Schub umgewandelt.
1969 fertigte der Schiffspropellerhersteller Schaffran eine erste Anlage mit dem Grim’schen Leitrad. 1980 wurde das bundeseigene Schiff Gauß mit einem Leitrad ausgerüstet. Private Reeder fassten erst 1982 Mut. Seit 1982 bis 1989 lieferte der Kölner Propellerhersteller Ostermann weitere 80 Leiträder. Auch die Queen Elizabeth 2 hatte ursprünglich von der niederländischen Firma Lips gelieferte Leiträder, die sich jedoch nach kurzer Zeit als Fehlkonstruktion erwiesen. In den späteren 1980er Jahren führten Dichtigkeits- und Lagerungssprobleme dann zum Aus für das Leitrad. Es erwies sich als nicht ausreichend einfach, robust und wartungsarm. Heute gibt es keine Grim’schen Leiträder mehr.
[Bearbeiten] Quellen
- Grim, O. Propeller and Vane Wheel, J. of Ship Research 24 (4), 203-226 (1980)
- Dubbel, Handbuch der Technik
- HANSA - Schiffahrt - Schiffbau - Hafen, 1985, S. 1279 ff
- Dr.-Ing. Klaus J. Meyne in: Schiff & Hafen, 1986 8 H.9