Gremium
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Der Begriff Gremium bezeichnet die Zusammenarbeit von Personen in einer Gruppe (Ausschuss, Kollegien), die sich zum Zweck der Beratung über einen speziellen Themenkomplex bzw. der Beschlussfassung über diesen Themenbereich über einen längeren Zeitraum hinweg bildet. Das Wort Gremium geht zurück auf das lateinische Wort gremium, das Schoß, Armvoll, Bündel oder Mitte bedeutet. Der Plural lautet Gremien.
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[Bearbeiten] Merkmale
Gremien werden meist für bestimmte Aufgaben mit zeitlich befristeten Arbeitsschwerpunkten gebildet und nehmen Entscheidungsaufgaben, Informationsaufgaben, Beratungsaufgaben oder Ausführungsaufgaben wahr, wofür ihnen bestimmte Funktionen delegiert werden. Gremien können in der Privatwirtschaft als auch in der öffentlichen Verwaltung sowohl ad-hoc als auch permanent gebildet werden. Sie sind durch eine flache Organisation gekennzeichnet. Nach den Merkmalen Umfang der Mitarbeit (Voll- oder Teilzeit), Art der Gruppenaufgabe (unbefristete Daueraufgaben/befristete Sonderaufgaben) und dem zeitlichen Aspekt (kontinuierlich/diskontinuierlich) wird in haupt- (Leitungsgruppe, Arbeitsgruppe) und nebenamtliches Gremium (Ausschuss, Problemlösegruppe) unterschieden. Projektgruppen können als Haupt- oder nebenamtliche Gremien auftreten. Häufig handeln Gremien als Organ einer juristischen Person.
[Bearbeiten] Vor- und Nachteile
Meist werden aufgrund der Betrachtung der Problemstellungen von verschiedenen Standpunkten sowie erhöhter Problemlösungsakzeptanz bessere Ergebnisse erzielt. Diese Vorteile entstehen vor allem auf Grund von unterschiedlichen Erfahrungs- und Wissenshintergründen der Gruppenmitglieder, erhöhter Motivation, besserem Arbeitsklima und stärkerer Zielorientierung durch Integration der Einzelinteressen. Auf der anderen Seite treten oft dysfunktionale Faktoren wie Kommunikationsprobleme, emotionale Spannungen und persönliche Egoismen auf. Dies kann nicht nur den reibungslosen Arbeitsablauf behindern, sondern führt im Extremfall zum Auseinanderbrechen der Gruppe.
[Bearbeiten] Beispiele
[Bearbeiten] Individuelle Gremien
- Internationale Arbeitsgemeinschaft Knochentumoren
- Europäischer Konvent
- Österreichischer Musikrat
- Gutachtergremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- Kuratorium der Universität Potsdam
- Frauengremium des Fachbereiches Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin
- Österreichisches Hebammengremium
- Ältestenrat und Ausschüsse des Deutschen Bundestages.
- Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
[Bearbeiten] Klassen von Gremien
- Präsidium
- Betriebsrat
Gesetzlich eingerichtete Gremien die als Staatsorgan arbeiten sind etwa Ortsrat, Gemeinderat, Stadtrat, in der Schweiz Nationalrat und Ständerat, Parlament, Regierung, Staatsrat, Sowjet. Gremien werden auch spontan eingerichtet, etwa die ersten Arbeiter- und Soldatenräte in der Räterepublik im Rätekommunismus.
[Bearbeiten] Literatur
- Vahs, D.: Organisation. Einführung in die Organisationstheorie und -praxis, 5. Aufl., Stuttgart 2005 ISBN 3791023578, S. 80f