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Flechten (Tätigkeit) – Wikipedia

Flechten (Tätigkeit)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geflochtene Zöpfe mit unterschiedlicher Fadenzahl
Geflochtene Zöpfe mit unterschiedlicher Fadenzahl

Die Tätigkeit Flechten ist

I. das regelmäßige Ineinanderschlingen mehrerer Stränge aus biegsamem Material. Der Unterschied zum Weben liegt darin, dass beim Flechten - anders als beim Weben - die Fäden nicht rechtwinklig zugeführt werden, insbesondere

  1. das Flechten der Haare zu einem Zopf
  2. maschinelles Flechten von mehreren Fäden zu Schnüren oder Litzen, wobei man üblicherweise bei einer geradzahligen Anzahl von Fäden von einem Rundgeflecht oder einer Schnur, bei ungeradzahligen von einem Flachgeflecht oder einer Litze spricht. (siehe Flechtmaschine)
  3. das Ineinanderschlingen von Teigsträngen etwa beim Hefezopf oder der Brezel
  4. auch zu sog. 3D-Geflechten mit variabler Querschnittskontur wie bei Plattings und Scoubidous

wobei das Prinzip immer ein ähnliches ist.

Flechten mit drei Fäden
Flechten mit drei Fäden

II. das Korbflechten und das Flechten von Matten, also das Herstellen von Flechtwerk durch Ineinanderschlingen von biegsamem Material vor allem von Bast, Weide, Reisig, Rattan, Binsen. Diese Unterbedeutung umfasst auch das rechteckige Verflechten, etwa wenn Binsenmatten oder Weidenzäune hergestellt wurden.

Auch im Volkstanz gibt es den so genannten Bandltanz, wobei die Tänzer jeweils ein Band halten und um einen Baum oder eine Stange tanzen und so die Bänder um diesen Baum flechten.


[Bearbeiten] Geschichte

Archäologischer Korbfund
Archäologischer Korbfund

Die Geschichte der Flechtkunst reicht bis in die Urzeiten der Menschheit zurück. Sie für eines der ältesten Handwerke zu halten, begründet sich darin, dass bei ihr außer den Händen fast kein Werkzeug gebraucht wird. Außerdem bestand bereits in der Zeit der Jäger und Sammler der Bedarf, z.B. gesammelte Früchte, Nüsse etc. zu transportieren, wofür sich, neben ausgehöhlten Pflanzen wie Kürbissen und Fellbeuteln, aus Binsen, Bast und ähnlichem geflochtene Körbe und Tragetaschen eigneten.

Bastreste von Linde und Eiche stellen die häufigsten Funde von jungsteinzeitlichen Faserresten dar. Die langen Fasern dieser Baumarten dienten als Werkstoff zur Herstellung von Körben, Matten und Schnüren. Die derzeit bekanntesten Beispiele dürften Umhang und Schuhwerk des Mannes vom Hauslabjoch, vulgo „Ötzi“, sein.

So entsteht durch uralte Handwerkstechnik mit jedem Flechtobjekt ein unverwechselbares Einzelstück.

[Bearbeiten] Siehe auch


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