Erzincan (Provinz)
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Erzincan |
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Nummer der Provinz: | 24 |
Landkreise | |
Basisdaten | |
Koordinaten: | 39° 41′ N, 39° 20′ OKoordinaten: 39° 41′ N, 39° 20′ O |
Höhe: | 1,185 m |
Provinzhauptstadt: | Erzincan |
Region: | Ostanatolien |
Fläche: | 11.974 km² |
Einwohnerzahl: | 213.538 (2007) |
Bevölkerungsdichte: | 17,83 Einwohner/km² |
Politisches | |
Gouverneur: | Ali Güngor |
Sitze im Parlament: | 3 |
Strukturelles | |
Telefonvorwahl: | 0446 |
Kennzeichen: | 24 |
Website | |
www.erzincan.gov.tr (Türkisch) |
Erzincan (zazaisch und kurdisch Erzingan, Erzıngan; armenisch Երզնկա (Transkription: Erznka)) ist eine Provinz im Osten der Türkei mit der gleichnamigen Hauptstadt Erzincan. Nachbarprovinzen sind im Osten Erzurum, im Westen Sivas, im Süden Tunceli, im Südosten Bingöl, im Südwesten Elazığ und Malatya, im Norden Gümüşhane und Bayburt und im Nordwesten Giresun. Erzincan hat eine Fläche von 11.903 km² und liegt auf einer Höhe von 1.185 m.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Landkreise
Die Landkreise sind:
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[Bearbeiten] Erdbeben
Erzincan liegt in einem hochgradig gefährdeten Erdbebengebiet. 1939 gab es ein großes Erdbeben, wobei die Stadt Erzincan komplett zerstört wurde. Das letzte große Beben gab es 1992 mit einer Stärke von 6,8 und etwa 650 Todesopfern.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Nach der Volkszählung von 2007 leben in Erzincan 213.538 (Stand 2007) Menschen, wobei alleine 111.700 (Stand 2004) in der Stadt Erzincan leben. Im Vergleich dazu betrug die Bevölkerung im Jahr 2000 316.841. Die Bevölkerung besteht aus Zazas, Kurden und Türken etwa im gleichen Verhältnis.
[Bearbeiten] Geschichte
Erzincan gehörte zum Reich der Hurriter, bis die Hethiter dieses Gebiet eroberten. Nach dem Niedergang der Hethiter um 1200 v.Chr. herrschten die Urartäer ab 900 v.Chr. Erzincan lag an der nördlichen Grenze ihres Reiches. Nach der Niederlage der Urartäer gegen die Assyrer und dem Einfall der Skythen und Kimmerier gelangte dieses Gebiet unter die Herrschaft der Meder. 550 v.Chr. wurden auch hier die Meder von den Persern abgelöst. Danach war das Gebiet Teil Armeniens. Nach Alexander dem Großen herrschten ab 70 v. Chr. die Römer nach ihrem Sieg über dem armenischen König Tigranes über Erzincan. Erzincan wurde zum Schauplatz der Kämpfe der Byzantiner gegen die Parther bzw Sassaniden. 629 n.Chr. eroberten die Byzantiner unter Heraklios Erzincan von den Sassaniden zuück. Unter dem Kalifen Osman eroberte Habib bin Mesleme im Jahr 655 n.Chr. Erzincan. Nach Rückeroberung durch die Byzantiner eroberte der Vali von Malatya im Jahr 859 n.Chr. Erzincan für die Araber zurück. Mengücek Ahmet Gazi eroberte für den Turkmenenherrscher Alp Arslan um 1110 unter anderem Erzincan und gründete hier eine Familiendynastie, die aber nicht lange bestand.
1228 fiel Erzincan an den Seldschuken Kai Kobad I.. Wenig später plünderten die Mongolen das Gebiet. Bis 1335 blieb Erzincan unter der Herrschaft der Ilchane. Nach den Akkoyunlar und der ersten Herrschaft der Osmanen fiel Erzincan 1402 an Tamerlan. Nach Tamerlan herrschten die Akkoyunlar bis 1473, die dann von den Osmanen besiegt wurden.
Am 11. August 1473 fand in Erzincan die Schlacht von Otlukbeli statt. Fatih Sultan Mehmet mit 100 000 osmanischen Soldaten aus Westanatolien traf auf Uzun Hasan und seine 70 000 Akkoyunlu Soldaten aus Ostanatolien. Die Schlacht endete mit einer Niederlage für Uzun Hasan.
Im Jahre 1502 hat Schah Ismail aus dem Iran Erzincan erobert und zu seinem Stützpunkt gemacht. Aber nach 1514 gelangte Erzincan endgültig unter die Herrschaft der Osmanen.
In den Sommermonaten des Jahres 1915 rückte der russische General, der zugleich Führer der russischen Kaukasischen Armee und Sieger der Schlacht von Sarıkamış war, General Judenitsch nach Zentralanatolien vor und erreichte Erzincan.
Das nächste große Ereignis war die Vertreibung der armenischen Bevölkerung im Jahre 1915. 1923 wurde Erzincan Teil der Türkei.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Provinz
- Ali Asker Arduç Sänger
- Ali Ekber Çiçek Sänger
- Alper Genc Sänger
- Arzu Şahin Sängerin
- Davut Sulari, alevitischer Sänger
- Edibe Sulari, alevitische Sängerin, Tochter von Davut Sulari, kam 1993 beim Brandanschlag auf das Madimak-Hotel in Sivas ums Leben
- Berrin Sulari, alevitische Sängerin
- Grigor Kamahetsi, 1576 - 1643, armenischer Historiker und Autor
- Hagop Mnzuri 1886 - 1978, armenischer Schriftsteller
- Hagop II. Nalyan, 1706 - 1764, armenischer Kirchenführer
- Hasan Ali Mete, türkischer Schauspieler
- Hatschik Margosyan 1894 - 1977, armenischer Schriftsteller
- Merujan Barsamian, 1883 - 1944, armenischer Lyriker
- Mikayel Paylak 1905 - 1936, armenischer Schriftsteller
- Missak Medzarents 1886 - 1908, armenischer Schriftsteller
- Papken Siuni 1879 - 1896, armenischer Revolutionär
- Taner Özdemir
- Varastad Kazandschian 1879 - 1974, Pionier der plastischen Chirurgie, unterrichtete an der Harvard Medical School
- Yıldırım Akbulut, 1989 bis 1991 Ministerpräsident der Türkei
- Deniz Barış, Fußballspieler
- Haluk Albayrak Geschäftsmann
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