Erlenmeyerkolben
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der nach dem Chemiker Emil Erlenmeyer (1825–1909) benannte Erlenmeyerkolben ist ein Glasgefäß mit einem – im Gegensatz zum Becherglas – nach oben hin enger werdenden Hals. Er wird als Laborgerät genutzt. Im Laborgebrauch existieren verschiedene Varianten des Erlenmeyerkolbens, die Enghals- und die Weithals-Form und je nach Anwendung auch Kolben mit Normschliff.
Durch den verjüngenden Hals ist die Gefahr, dass bei Zugabe von Substanzen, beim Schwenken, Rühren oder Sieden Flüssigkeiten aus dem Kolben unkontrolliert entweichen, deutlich kleiner als bei Bechergläsern.
So können im Erlenmeyerkolben bequem z. B. Flüssigkeiten vermischt oder Lösungsvorgänge durch – auch relativ heftiges – Schwenken oder Rühren beschleunigt werden. Er eignet sich – wie der Rundkolben – auch gut für den Magnetrührer, kann aber wegen seines flachen Bodens direkt abgestellt werden. (Der Rundkolben hingegen benötigt einen Korkring oder ein Stativ für den festen Stand, letzteres macht ein Schwenken mit der Hand oder ein häufiges Prüfen durch Halten ins Gegenlicht unmöglich.)
Dünnwandige Erlenmeyerkolben dürfen nicht evakuiert werden, da wegen des flachen Bodens Implosionsgefahr herrscht. Eine dickwandige Sonderform des Erlenmeyerkolbens ist die Saugflasche.
Erlenmeyerkolben wurden ursprünglich aus Glas (heute überwiegend Borosilicatglas oder Duranglas) gefertigt, mittlerweile auch aus verschiedenen Kunststoffen wie Polycarbonat, Polyethylenterephthalat-Copolyester (PETG), Polymethylpenten, Polypropylen, Teflon (FEP). Zudem gibt es Modelle mit Schraubverschluss und Kolben mit Schikanen am Boden, für eine bessere Durchmischung. Die Volumina reichen von 25 bis 5000 ml. Erlenmeyerkolben mit Schliff werden auch als Jodzahlkolben bezeichnet.