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Erhard Busek – Wikipedia

Erhard Busek

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Erhard Busek (* 25. März 1941 in Wien) ist ein österreichischer Politiker der ÖVP und ehemaliger Vizekanzler. Gegenwärtig (Stand: Juni 2006) ist der Jurist Sonderkoordinator des "Stabilitätspakts für Südosteuropa", Vorstand des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, Präsident des "Europäischen Forums Alpbach", Rektor der Fachhochschule Salzburg und Kuratoriumsmitglied der Initiative Europa eine Seele geben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Seine politische Laufbahn begann Busek 1964, bald nach Abschluss seines Studiums an der Universität Wien, als zweiter Klubsekretär der ÖVP im Parlament.

Während der Kanzlerschaft von Bruno Kreisky wurde er 1975/76 zum ÖVP-Generalsekretär bestellt und wechselte 1976 zur Wiener Landespartei, welcher er zu Beginn der Umweltschutz-Bewegung ein grünes Image gab ("bunte Vögel"). Bis 1989 war er Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, 1978-87 Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien.

1989 wurde Busek als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung in die österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) berufen. 1991 wurde er als Nachfolger von Josef Riegler zum Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) gewählt.

Als Bundesparteiobmann gehörte Busek - wie viele seiner Vorgänger - auch der Regierungsspitze an. Von 1991-1995 war er Vizekanzler in der Großen Koalition mit der SPÖ und gleichzeitig Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (bis 1994) sowie Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (1994-1995).

Nach seiner Ablöse an der Parteispitze durch Wolfgang Schüssel im Jahr 1995 widmete er sich verstärkt seinen mitteleuropäischen und kulturellen Interessen und übernahm den Vorsitz des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa. Seit 1996 ist er Koordinator der Southeast European Cooperative Initiative und war 2000-2001 Regierungsbeauftragter für die EU-Erweiterung. Seit 1996 ist er Koordinator der Stouth East European Cooperative Initiative (SECI).

2000 - 2002 war er Regierungsbeauftragter für die EU-Erweiterung.

Seit 2002 ist er Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa.

Busek wird zum katholisch-liberalen Flügel der ÖVP gezählt, galt und gilt in seiner Partei als kritischer Intellektueller und ist auch als Publizist tätig. In seinen Publikationen behandelt er vorwiegend die internationale Rolle Österreichs, insbesondere für Mitteleuropa, die Kulturpolitik und die Kooperation mit den östlichen Nachbarländern. Er war bis zur Zeit der Wende 1989 engagiert in der Unterstützung von Dissidentenbewegungen mit denen er nach 1989 in ihren neuen Funktionen über das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (seit 1995 als Präsident) kooperiert. Seit 2000 Präsident des Europäischen Forum Alpbach (EFA), seit 2005 Chairman des Board of Trustees der Erste Stiftung. 1995 übernahm er die Leitung des Gustav Mahler Jugendorchesters (BMJO), wo Claudio Abbado Musikdirektor ist.

Seit 22. Oktober 2004 ist Erhard Busek der erste Rektor der Fachhochschule Salzburg.

[Bearbeiten] Zitate

  • "Zum Glück schwinden die Lateinkenntnisse, sonst würde der Staatsbürger wissen, dass Ministerium "Dienst" heißt." (E. Busek 2000)
  • "Weiterratifizieren wäre blühender Unsinn. Wichtiger wäre, das Anstehende zu analysieren. Dann käme man drauf, dass die Regierenden die Bürger nicht nur bei der Verfassung, sondern bei der gesamten Entwicklung stehen gelassen haben....Alle haben sich als Abstauber betätigt, das ist das Problem" (E. Busek Juni 2005 nach der Ablehnung der europ. Verfassung durch Frankreich und Niederlande)

[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)

  • Busek/Peterlik, "Die unvollendete Republik", 1968, Verlag für Geschichte und Politik
  • Busek/Wilflinger, "Demokratiekritik - Demokratiereform", 1971
  • E. Busek, C. Festa und J. Görner: "Auf dem Weg zur qualitativen Marktwirtschaft", Oldenbourg München 1975, ISBN 3-486-44351-8
  • E. Busek (Hrsg.): "Mut zum aufrechten Gang. Beiträge zu einer anderen Art von Politik.", Herold Wien 1983, ISBN
  • Erhard Busek, Emil Brix:"Projekt Mitteleuropa", Ueberreuter Wien 1986, ISBN 3-8000-3227-9
  • Elisabeth Welzig (Hrsg.): "Erhard Busek - Ein Porträt", Böhlau Wien 1992, ISBN
  • Erhard Busek:"Heimat Politik mit Sitz im Leben", Braintrust Wien 1994, ISBN 3-901116-10-9
  • Erhard Busek, Rudolf Bretschneider: "Mensch in Wort. Reden und Aufsätze", Ed. Atelie Wien 1994, ISBN 3-85308-004-9
  • Rudolf Bretschneider, Peter Bochskanl (Hrsg.): "Mensch im Wort - Erhard Busek - Reden und Aufsätze", Atelier 1994, ISBN 3-85308-004-9
  • Erhard Busek:"Mitteleuropa : Eine Spurensicherung", Kremayr & Scheriau Verlag Wien 1997, ISBN 3-218-00633-3
  • Erhard Busek (Hrsg.), Martin Schauer: "Eine europäische Erregung. Die "Sanktionen" der Vierzehn gegen Österreich im Jahr 2000. Analysen und Kommentare",Böhlau Verlag 2000, ISBN 3-205-77121-4
  • Erhard Busek: "Der Grenzgänger : Festschrift für Hans Marte",Wieser Verlag 2000, ISBN 3-85129-323-1
  • Georg Winckler, Konrad P Liessmann, Hans U Erichsen, Erhard Busek: "Die Zukunft der Universität",Wuv 2000, ISBN 3-85114-551-8
  • Erhard Busek: "Zentraleuropa Almanach, Ungarn", Molden 2002, ISBN 3-85485-070-0
  • Erhard Busek: "Österreich und der Balkan", Molden 2002, ISBN 3-85485-020-4
  • Erhard Busek: "Offenes Tor nach Osten", Molden 2003, ISBN 3-85485-092-1
  • Erhard Busek, Werner Mikulitsch: "Die europäische Union auf dem Weg nach Osten",Molden 2003, ISBN 3-85129-405-X
  • Erhard Busek, Dagmar Abfalter: "Kultur und Wirtschaft", Studien Verlag 2004, ISBN 3-7065-1906-2
  • Erhard Busek: "Zu wenig, zu spät. Europa braucht ein besseres Krisenmanagement", edition Körber-Stiftung 2007, ISBN 978-3-89684-131-5

[Bearbeiten] Weblinks



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