Eingeweidefische
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eingeweidefische | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carapidae | ||||||||||||
Eingeweidefische (Carapidae) leben in tropischen und subtropischen Regionen von Atlantik, Pazifik und des Indischen Ozean in Tiefen bis 2000 Metern. Echiodon drummondii lebt auch in der Nordsee. Ihren deutschen Namen erhielten sie, da sich einige Arten in den Körperhöhlen von Wirbellosen verstecken.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Eingeweidefische sind aalartig, langgestreckt, der Körper ist schuppenlos und oft transparent. Rücken- und Afterflosse bilden Säume entlang der Ober- und Unterseite des am Ende zugespitzten Körper, wobei die Flossenstrahlen der Afterflosse immer länger als die gegenüberliegenden Flossenstrahlen der Rückenflosse sind. Bauchflossen fehlen stets, die Brustflossen nur bei drei Arten der Gattung Encheliophis. Anus und Geschlechtsöffnung befinden sehr weit vorn, direkt hinter dem Kopf, unterhalb der Brustflossen, am Vorderende der Afterflosse. Die Kiemenöffnungen sind groß und reichen weit nach vorn, es gibt sechs bis sieben Kiemenreusen. Außer den Kiefern sind auch das Pflugscharbein und das Gaumenbein bezahnt. Eingeweidefische werden sieben bis 36 Zentimeter lang.
[Bearbeiten] Lebensweise
Eingeweidefische können frei (Echiodon, Eurypleuron) oder zusammen mit Seegurken, Seesternen, Muscheln oder Seescheiden als Kommensalen (Carapus, Onuxodon) oder eventuell als Parasiten (Encheliophis) leben. Die Fische dringen mit dem Schwanz zuerst in den Wirt ein und leben in ihm oft paarweise.
Eingeweidefische fressen kleine Wirbellose und Fischbrut. Es ist umstritten ob einige Arten, wie oft behauptet wird, die inneren Organe ihrer Wirte fressen.
Die Eier der Eingeweidefische sind pelagisch, die ebenfalls pelagischen Larven machen zunächst ein Vexillifer genanntes Stadium durch, bei dem sie einen langen, mit drei bis acht blattähnlichen Anhängen versehenen Fortsatz tragen. Das nächste Larvenstadium wird Tenuis genannt, es fehlt eventuell bei den frei lebenden Formen. Tenuislarven leben am Meeresboden, sie ähneln schon den ausgewachsenen Fischen, der Kopf ist noch relativ klein, die volle Körperlänge noch nicht erreicht. In diesem Stadium besiedeln Eingeweidefische ihren Wirt.
[Bearbeiten] Systematik
Es gibt 31 Arten in sieben Gattungen und zwei Unterfamilien:
- Unterfamilie Carapinae; Brustflossen kürzer als Kopflänge mit 23 oder weniger Flossenstrahlen, der Oberkiefer ist nicht protaktil (nicht vorstreckbar), Präcaudalwirbel (alle Wirbel außer Schwanzwirbel) 17 bis 35.
- Gattung Carapus Rafinesque, 1810
- Nadelfisch (Carapus acus) (Brünnich, 1768)
- Carapus bermudensis (Jones, 1874)
- Carapus boraborensis (Kaup, 1856)
- Carapus dubius (Putnam, 1874)
- Seestern-Nadelfisch (Carapus mourlani) (Petit, 1934)
- Seescheiden-Nadelfisch (Carapus sluiteri) (Weber, 1905)
- Gattung Echiodon Thompson, 1837
- Echiodon anchipterus Williams, 1984
- Echiodon atopus Anderson, 2005
- Echiodon coheni Williams, 1984
- Echiodon cryomargarites Markle, Williams & Olney, 1983
- Echiodon dawsoni Williams & Shipp, 1982
- Echiodon dentatus (Cuvier, 1829)
- Echiodon drummondii Thompson, 1837
- Echiodon exsilium Rosenblatt, 1961
- Echiodon neotes Markle & Olney, 1990
- Echiodon pegasus Markle & Olney, 1990
- Echiodon pukaki Markle & Olney, 1990
- Echiodon rendahli (Whitley, 1941)
- Gattung Encheliophis Müller, 1842
- Encheliophis chardewalli Parmentier, 2004
- Encheliophis gracilis (Bleeker, 1856)
- Encheliophis homei (Richardson, 1846)
- Encheliophis sagamianus (Tanaka, 1908)
- Encheliophis vermicularis Müller, 1842
- Encheliophis vermiops Markle & Olney, 1990
- Gattung Eurypleuron Markle & Olney, 1990
- Eurypleuron cinereum (Smith, 1955)
- Eurypleuron owasianum (Matsubara, 1953)
- Gattung Onuxodon Smith, 1955
- Onuxodon fowleri (Smith, 1955)
- Onuxodon margaritiferae (Rendahl, 1921)
- Onuxodon parvibrachium (Fowler, 1927)
- Gattung Carapus Rafinesque, 1810
- Unterfamilie Pyramodontinae; Brustflossen so lang wie die Kopflänge mit 24 bis 30 Flossenstrahlen, der Oberkiefer ist protaktil (vorstreckbar), Präcaudalwirbel 12 bis 15.
- Gattung Pyramodon Smith & Radcliffe in Radcliffe, 1913
- Pyramodon lindas Markle & Olney, 1990
- Pyramodon parini Markle & Olney, 1990
- Pyramodon punctatus (Regan, 1914)
- Pyramodon ventralis Smith & Radcliffe in Radcliffe, 1913
- Gattung Snyderidia Gilbert, 1905
- Snyderidia canina Gilbert, 1905
- Gattung Pyramodon Smith & Radcliffe in Radcliffe, 1913
[Bearbeiten] Quellen
- Joseph S. Nelson. Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
[Bearbeiten] Weiterführende Literatur
- Brooke Luciano, Ashleigh Lyman, Selena McMillan, Abby Nickels: The symbiotic relationship between Sea cucumbers (Holothuriidae) and Pearlfish (Carapidae). Text über die symbiotische Beziehung zwischen Seegurken und Eingeweidefischen PDF
- Igor Eeckhaut, Eric Parmentier, Pierre Becker, Serge Gomez da Silva, Michel Jangoux: Parasites and biotic diseases in field and cultivated sea cucumbers. PDF