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Dresdner Parkeisenbahn – Wikipedia

Dresdner Parkeisenbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dresdner Parkeisenbahn
Dampfzug
Dampfzug
Strecke der Dresdner Parkeisenbahn
Kursbuchstrecke: 12249
Streckenlänge: 5,6 km
Spurweite: 381 mm
Schematische Streckentabelle
ab hier zweigleisig
Am Straßburger Platz
Zoo
ab hier je eingleisig
Carolasee
Palaisteich
Karcherallee

Die Dresdner Parkeisenbahn ist eine Parkeisenbahn im Großen Garten in Dresden. Vor der Wiedervereinigung Deutschlands fuhr sie als Pioniereisenbahn, sie wird auch als Liliputbahn bezeichnet. Sie wird in der Tradition der Pioniereisenbahnen auch heute durch Kinder und Jugendliche (unter Aufsicht von Erwachsenen) betrieben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte der Parkeisenbahn

Nur Liste
Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.
  • 1. Juni 1950 Eröffnung einer Kindereisenbahn im Großen Garten unter Leitung der Verkehrsbetriebe, nur wenige Posten waren durch Kinder besetzt. Strecke: Straßburger Platz–Zoo (1,3 km, eingleisig) Die Bahn war nur für kurze Zeit geplant.
  • 1. Mai 1951 Eröffnung der zweiten Saison unter dem Namen Pioniereisenbahn und unter Leitung der Deutschen Reichsbahn. Gleichzeitig wurde die Strecke um die Bahnhöfe Carolasee und Palaisteich erweitert (Heute: „Kleine Runde“, 4,3 km). Weitere Posten werden durch Pioniereisenbahner übernommen.
  • 15. Juli 1951 Eröffnung der Strecke Carolasee–Karcherallee–Palaisteich und Erweiterung der Länge einer Rundfahrt auf 5,6 km.
  • 1962 Bau der EA01 (Elektroakkumulatorenlok)
  • 1. April 1966 Übergabe des neuen Bahnhofsgebäudes am Bf Zoo
  • 1966–1967 Errichtung der Bahnsteighalle am Bf Zoo
  • 1. Juni 1968 Einweihung des zweiten Streckengleises zwischen den Bahnhöfen Zoo und Straßburger Platz
  • 1982 Bau des vierten Zuges und Indienststellung der EA02
  • 1986–1988 Verlegung der Strecke Zoo–Straßburger Platz auf die Wiese (etappenweise)
  • 1990 Umbenennung in „Dresdner Parkeisenbahn“
  • 1994 Die Parkeisenbahn geht in die Rechtsträgerschaft des Freistaates Sachsen über und gehört (wie der gesamte Große Garten) zu den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Dresden
  • 2000 Eröffnung des neuem Bahnhofsgebäudes Bahnhof „Am Straßburger Platz“, allerdings ohne die Gleisschleife. An der Stelle des alten Bahnhofs steht jetzt die Gläserne Manufaktur von VW.
  • 2001 Die Gleisschleife Bf „Am Straßburger Platz“ wird eröffnet
  • Herbst 2006 Pflastern der Bahnsteige des Bf „Am Straßburger Platz“, Installation der Signalanlage, welche aber in der Fahrsaison 2006 nicht mehr genutzt werden kann
  • Winter 2006/2007 Modernisierung des Bahnsteigs Bahnhof Karcherallee

[Bearbeiten] Technik und Bahnanlagen

[Bearbeiten] Technische Parameter

Die Parkeisenbahn hat eine Spurweite von 15 Zoll (381 mm). Sie fährt einen Rundkurs von 5,6 km Länge. Die gesamte Gleislänge beträgt 7,2 km. Die Strecke zwischen „Zoo“ und „Am Straßburger Platz“ ist zweigleisig. Am Bahnhof „Zoo“ befinden sich ein Lokschuppen und die Abstellanlagen. Zwei- bis dreimal pro Betriebstag halten die dampflokbespannten Züge am Wasserkran, um ihren Vorrat aufzufüllen.

Die Stellwerke sind mit Gleisbildstellpulten ausgerüstet, mit Ausnahme des Haltepunktes „Karcherallee“, wo das Ausfahrsignal per Hand gestellt wird. Es kommt das HL-Signalsystem der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (DR) zum Einsatz. Es wird das Zugmeldeverfahren der „großen Bahn“ angewandt.

[Bearbeiten] Bahnhöfe

[Bearbeiten] Am Straßburger Platz

Am Straßburger Platz vor den Umbauarbeiten (Lokomotive EA01)
Am Straßburger Platz vor den Umbauarbeiten (Lokomotive EA01)

Der Bf „Straßburger Platz“ hieß früher (zu DDR Zeiten) „Frohe Zukunft Fučíkplatz“, und ist nach wie vor der Ausgangsbahnhof für die meisten Fahrgäste, da er am besten zu erreichen ist. Die Strecke führt zweigleisig zum Bf Zoo. Nachdem zum Bau der VW-Manufaktur das alte Bahnhofsgebäude weichen musste, wurde 2000 ein neues, im modernem Stile der VW-Manufaktur konzipiertes Bahnhofsgebäude eröffnet, die beiden Weichen wurden bis auf weiteres nicht genutzt und ein provisorisches Ausfahrsignal A (Formsignal, ortsbedient) aufgestellt. Bis zum Baubeginn im Sommer 2006 gab es unter den Parkeisenbahnern Spekulationen, wann der Bahnhof nun seine endgültige Signalanlage bekommt. Die sieben Lichtsignale werden durch ein Gleisbildpult bedient, was das handbediente Formsignal ersetzen wird. Die zwei Weichen werden weiterhin handbedient sein, da ein Umstellen im normalem Fahrbetrieb nie nötig ist. Einen Streckenblock gibt es wie bei der gesamten Parkeisenbahn nicht, also wird alles über Zugmeldungen geregelt. Um bei Personalmangel (im Regelfall in der Woche vormittags) einen Betrieb mit möglichst wenig Personal zu ermöglichen, ist das Stellwerk mit einer Automatik ausgerüstet, die die Signale nach Durchfahrt des Zuges automatisch wieder auf Fahrt stellt, Zugmeldungen entfallen bei diesem Verfahren allerdings, weil der Bf Zoo (vorhergehender und nächster Bahnhof) die Züge zu sich selbst melden müsste, was Unsinn wäre.

[Bearbeiten] Bahnhof Zoo

Der Bahnhof Zoo liegt am Hintereingang des Dresdner Zoos. Hier befindet sich das Bahnbetriebswerk und die Abstellanlage für die Züge. Während die Weichen 1 und 8, die sehr weit vom Stellwerk entfernt liegen, seit 1979 elektrisch fernbedient sind, sind die restlichen 15 Weichen Handweichen und ortsbedient. Die Weichenschlüssel der Weichen, die für Zugfahrten sicherheitsrelevant sind, werden im Schlüsselwerk im Stellwerk eingeschlossen, die Fahrstraßenfestlegung erfolgt elektrisch durch Fahrstraßenschlüssel, welche aus dem Schlüsselwerk entnommen werden (geht nur, wenn alle Weichen richtig stehen) und in die entsprechende Schlüsselsperre eingeschlossen werden. Das jeweilige Signal zur Fahrstraße wird dann auf dem Gleisbildpult auf Fahrt gestellt. Dort werden auch die elektrischen Weichen und alle Rangiersignale bedient. Im Lokschuppen befinden sich die Anlagen zum Laden der Batterien der Elektrolokomotiven und eine kleine Ausbesserungswerkstatt.

[Bearbeiten] Bahnhof Carolasee

Eisenbahntechnisch ist der Bahnhof Carolasee eine Abzweigstelle. Die Weiche ist handbedient, und befindet sich im Abstand von ca. 200 m zum Bahnhofsgebäude, steht aber im Normalfall immer in Richtung Bahnhof Karcherallee. Ausnahmen sind z. B. Überschwemmung durch den Carolasee oder Bauarbeiten auf der Strecke Carolasee–Karcherallee–Palaisteich. Das elektrisch bediente zweiflüglige Formsignal wird über ein kleines Gleisbildpult gestellt, ist aber unabhängig von der Stellung der handbedienten Schranke. Aber abhängig von der Stellung der Weiche ist es: Im Normalfall (Fahrt zum Bahnhof Karcherallee) zeigt es Halt (HP0) oder Fahrt frei (HP1). Wenn die Fahrt direkt zum Bahnhof Palaisteich („Kleine Runde“) geht, zeigt es Langsamfahrt (HP2).

[Bearbeiten] Bahnhof Karcherallee

Dieser Bahnhof ist eigentlich nur ein Haltepunkt mit einem hand- und ortsbedientem Formsignal und ohne Sicherungstechnik. Aufgrund dieser Einfachheit werden am Bahnhof Karcherallee die jüngsten Parkeisenbahner eingesetzt.

[Bearbeiten] Bahnhof Palaisteich

Der Bahnhof Palaisteich
Der Bahnhof Palaisteich

Weiter im Verlauf der Rundfahrt gelangt man zum Bahnhof Palaisteich, der fast in der Mitte des Großen Gartens liegt. Hier treffen die „große“ und die „kleine Runde“ wieder zusammen, was etwas mehr Sicherungstechnik erfordert. Deshalb gibt es eine handbediente Weiche, zwei Einfahrsignale und ein Ausfahrsignal (alles Lichtsignale). Die Signale und Fahrstraßen werden über ein Gleisbildpult im Gebäude bedient, die Weiche wird über Schlüssel gesichert. Da das alte Bahnhofsgebäude nicht nutzbar ist (Einsturzgefahr), wurde ein Holzhäuschen angebaut und das gesamte Gebäude hinein verlegt. Aus diesem Grund ist an diesem Bahnhof meist nur eine Person anzutreffen.

[Bearbeiten] Fahrzeuge

[Bearbeiten] Lokomotiven

2 Dampflokomotiven: 001 „Lisa“ und 003 „Moritz“, gebaut 1925 bei Krauss & Co AG München in München. Sie tragen die Fabrikationsnummern 8351 und 8353. Loks der gleichen Baureihe befinden sich in Leipzig (002 mit Nr. 8352), Wien und Stuttgart im Einsatz. Die Dresdner Loks überstanden den Zweiten Weltkrieg in einem Bergwerksstollen, kamen schon in den 30er Jahren zu Ausstellungsbahnen nach Dresden und sind so ziemlich seit Anfang bei der Pioniereisenbahn/Parkeisenbahn.

2 Elektrolokomotiven, Baujahr 1962 (EA01) und Baujahr 1982 (EA02), welche den gesamten Betriebstag mit einer Akkuladung fahren können, und dann Nachts wieder aufgeladen werden. Die EA02 wurde aus Anlass des 7. Pioniertreffens in Betrieb genommen. Bei dieser Lokomotive reicht eine Akkuladung allerdings nicht aus, um zu fahren und gleichzeitig die Heizungen der geschlossenen Wagen zu speisen.

[Bearbeiten] Wagen

  • 19 offene Personenwagen
  • 12 überdachte Personenwagen
  • 4 geschlossene Personenwagen (Gebaut in England)
  • 3 Güterwagen

[Bearbeiten] Nebenfahrzeuge

  • 2 Kleinwagen
  • Schienenmoped
  • Muldenkipper
  • Schneepflug, für Nikolausfahrten

[Bearbeiten] Betrieb

Alle Dienstposten außer denen der Lokführer und Bahnhofsleiter werden von Kindern und Jugendlichen wahrgenommen. Gefahren wird überwiegend im Sommerhalbjahr. Im Winter bereiten sich die Kinder auf die nächste Saison vor. Die Regeln orientieren sich an den Regeln der „Großen“ Eisenbahn.

Die Parkeisenbahn hat eine langjährige Tradition und wird gerade in den Sommerferien und am Wochenende von vielen Dresdnern und Touristen genutzt.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 2′ 34" n. Br., 13° 45′ 11" ö. L.


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