Die wilden Siebziger
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Seriendaten | |
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Deutscher Titel: | Die wilden Siebziger |
Originaltitel: | That '70s Show |
Produktionsland: | USA |
Produktionsjahr(e): | 1998–2006 |
Länge pro Folge: | etwa 22 Minuten |
Anzahl der Folgen: | 200 in 8 Staffeln |
Originalsprache: | Englisch |
Musik: | Cheap Trick – That '70s Song |
Idee: | Bonnie Turner Terry Turner Mark Brazill |
Genre: | Comedy, Sitcom |
Erstausstrahlung: | 23. August 1998 (USA) auf FOX |
Erstausstrahlung (de): | 15. Januar 2000 auf RTL |
Besetzung |
Die wilden Siebziger (englischer Originaltitel That '70s Show, zu deutsch Diese 70er-Sendung) ist eine US-amerikanische Sitcom, die in den USA von 1998 bis 2006 von Fox Network ausgestrahlt wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Die Serie handelt von einer Gruppe von Jugendlichen, die in Point Place, einem fiktiven Vorort von Kenosha, Wisconsin im Amerika der späten 1970er Jahre aufwächst.
Wie bereits im Titellied angedeutet, sitzen die Jugendlichen meist gelangweilt zusammen herum, weil in ihrer Stadt nichts Aufregendes passiert. Gelegentlich unternehmen sie einen Ausflug in eine der größeren Städte der Umgebung wie etwa Racine, Madison, Chicago oder Milwaukee.
In der Serie geht es um Liebe, Eifersüchteleien und Freundschaft, Probleme mit Schule und Beruf sowie in der Familie. Ein wiederkehrendes Element ist eine Hauptfigur, die etwas Neues ausprobiert, um schließlich gegen Ende der Episode wieder zum Status Quo zurückzukehren. Alternativ sind Gastdarsteller für eine oder ein paar Episoden Teil der Serie, um die Handlung etwas aufzufrischen.
Denselben Zweck verfolgt die Thematisierung von 70er-Jahre-Ereignissen, -Entwicklungen und -Phänomenen, die aus heutiger Sicht fremdartig wirken, oder aber anders als für die Figuren der Serie, mittlerweile als normal akzeptiert sind. Mit diesem Kontrast zur Gegenwart wird häufig gespielt.
- Zu den Themen gehört das Aufkommen des Feminismus, der in der Kleinstadt Point Place noch als Fremdkörper betrachtet wird.
- Die Rezession der 70er wirkt sich direkt auf die Familie Forman aus, da Vater Red von ihr als Arbeiter betroffen ist.
- Eine weitere Entwicklung, die befreitere Einstellung zur Sexualität seit den ausgehenden 60ern, ist auch in Point Place bereits zu spüren.
- Technische Neuentwicklungen wie Computer finden Erwähnung.
Besonders zentral wird schließlich das Experimentieren mit Drogen dargestellt. In den sogenannten Circle-Sessions sitzen die Darsteller um einen runden Tisch herum und sprechen ihre Dialoge direkt in die Kamera, während durch Rauchwolken und das aufgekratzte, oft zusammenhangslose Gespräch angedeutet wird, dass die Jugendlichen gerade Marihuana konsumieren.
[Bearbeiten] Inszenierung
Die wilden Siebziger wurde freitags abends vor Publikum auf einer Bühne im CBS Studio Center in Studio City, Los Angeles, Kalifornien aufgezeichnet.
Besonderer Wert wurde auf die exakte Nachahmung der 70er Jahre bei Ausstattung, Kleidung und Frisuren gelegt.
Die Serie wartet mit einer Vielzahl von Gastauftritten von Stars auf, die man mit den 70er Jahren verbindet.
Ein regelmäßig eingesetztes Stilmittel sind surreale Traumsequenzen.
[Bearbeiten] Besetzung
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher | Folgen |
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Eric Forman | Topher Grace | Johannes Raspe | 176 |
Donna Pinciotti | Laura Prepon | Solveig Duda | 194 |
Michael Kelso | Ashton Kutcher | Marc Oliver Schulze | 179 |
Steven Hyde | Danny Masterson | Dominik Auer | 195 |
Jackie Burkhart | Mila Kunis | Andrea Imme | 195 |
Fez | Wilmer Valderrama | Matthias von Stegmann | 194 |
Kitty Forman | Debra Jo Rupp | Uschi Wolff | 194 |
Red Forman | Kurtwood Smith | Erich Ludwig | 194 |
Bob Pinciotti | Don Stark | Hans-Rainer Müller | 166 |
Midge Pinciotti | Tanya Roberts | Marietta Meade | 61 |
Laurie Forman | Lisa Robin Kelly (1998-2003) Christina Moore (2003-2004) |
Veronika Neugebauer | 45 6 |
Caroline | Allison Munn (2001-2006) | Magdalena Turba? | 10 |
Auch wenn die Serie mit einem relativ großen Ensemble von fast gleichberechtigten Darstellern aufwartet, steht im Mittelpunkt doch der Forman-Haushalt.
[Bearbeiten] Rollen
[Bearbeiten] Die Jugendlichen
Zu Beginn der Serie sind die Mitglieder von Erics Freundeskreis sechzehn oder siebzehn Jahre alt und demnach rund um das Jahr 1960 geboren, sie entstammen also den letzten Jahren der Baby-Boomer-Generation. Sie alle besuchen die örtliche High School.
Dreh- und Angelpunkt der Serie ist Eric Forman (Topher Grace). Im Keller seiner Eltern halten er und seine Freunde sich meist auf, wenn sie nicht zur Schule müssen, und mit dem Oldsmobile Vista Cruiser seiner Eltern fahren sie gelegentlich durch die Gegend. Eric ist intelligent und schlagfertig, mit einem Hang zu Wortspielen, und ist meistens gut gelaunt und liebenswert. Gelegentlich machen ihm Selbstzweifel zu schaffen, und er ist häufig nervös. Seine Vorliebe für Star Wars und G.I.-Joe-Actionfiguren lassen ihn manchmal zum Ziel spöttischer Bemerkungen werden, genauso wie sein schlaksiger Körperbau und die mangelnde Sportlichkeit. Des öfteren muss er sich auch die Spitznamen "Foreplay" seltener auch "Foreskin" anhören.
Im Nachbarhaus wohnt Donna Pinciotti (Laura Prepon). Donna ist vermutlich die ausgeglichenste und unkomplizierteste Person in Erics Freundeskreis. Die hochgewachsene, rothaarige Donna ist attraktiv, kleidet sich aber eher praktisch und muss sich manchmal dagegen wehren, als unweiblich bezeichnet zu werden. Auch mit ihrer feministischen Einstellung eckt sie in der größtenteils männlichen Gruppe manchmal an. Donna und Eric kennen sich von Kindesbeinen an. Zwischen den beiden bahnt sich zu Beginn der Serie eine Beziehung an.
Ebenfalls seit ihren Kindestagen miteinander befreundet sind Eric und Steven Hyde (Danny Masterson). Steven stammt aus einem zerrütteten Elternhaus, ist eher schweigsam, wird aber wegen seiner Coolness allgemein besonders respektiert. In der Schule beteiligt sich der ziemlich intelligente Steven kaum und bringt entsprechend schlechte Noten nach Hause, was ihn allerdings nicht stört. Als echter Rebell hat er eine Vorliebe für Heavy Metal, Hard Rock und Punkmusik und beteiligt sich meist an Streichen jeder Art. Zudem empfindet er tiefes Misstrauen gegen das Establishment und Autoritätspersonen jeder Art. Seine manchmal durch Drogenkonsum verstärkten Verschwörungstheorien finden allerdings in seinem Freundeskreis selten Anhänger. Äußerlich setzt er sich ein wenig durch seine Afrofrisur und die stets aufgesetzte Sonnenbrille ab. Sein heimlicher Schwarm ist Donna.
Michael Kelso (Ashton Kutcher) ist etwas unterbelichtet, aber attraktiv, und bildet sich viel auf sein Aussehen ein. Er ist ein Jahr älter als die anderen und gehört zur Clique, weil er das erste Schuljahr wiederholen musste. In Kombination mit seinem ausgeprägten Selbstbewusstsein ist der hochgewachsene Michael beim anderen Geschlecht sehr erfolgreich, wenn auch Treue nicht zu seinen Stärken gehört. Wie Steven ist er stets für Streiche zu haben. Auch auf Mutproben mit Gefahr für Leib und Leben lässt er sich gern ein. Er liebt Hunde.
Jackie Burkhart (Mila Kunis) ist ein Jahr jünger als die anderen Jugendlichen. Klein und dunkelhaarig ist sie auch charakterlich das Gegenstück zu Donna: oberflächlich und auf sich selbst fixiert versucht sie meist, sich in den Mittelpunkt zu drängen. Dabei hilft ihr nicht zuletzt ihre schrille Stimme. Gelegentlich ist sie anderen Menschen gegenüber sehr rücksichtslos und teilweise verletzend offen in ihren Aussagen. In ihrer Weltsicht definiert sie sich über den Reichtum ihrer Eltern, ihren sozialen Status (als Anführerin der Cheerleader der High-School ist sie beliebt) und ihr gutes Aussehen. Entsprechend sind ihr Make-up, Frisur und Kleidung ausgesprochen wichtig. Zu Beginn der Serie ist sie Michael Kelsos Freundin, der einzige Grund, warum sie Teil der Clique um Eric ist; die anderen mögen sie nämlich nicht. Zwar ist Jackie nicht dumm, aber sie plant, reich zu heiraten und setzt deshalb weniger auf Bildung durch Bücher als auf regelmäßige Lektüre von Mode- und Lifestylemagazinen.
Fez (Wilmer Valderrama) ist ein lateinamerikanischer Austauschstudent unbekannter Nationalität (siehe Folge 821) an der High-School, die auch die anderen Jugendlichen besuchen. Er lebt bei streng religiösen Gasteltern. Sein richtiger Name (Fez ist lautmalerisch für foreign exchange student, ausländischer Austauschstudent) bleibt unbekannt und sind regelmäßig verwendete Running Gags der Serie. Fez ist von Sexualität besessen und leidet unter seiner Unfähigkeit, beim anderen Geschlecht anzukommen. Durch seine mangelnde Beherrschung des Englischen (starker Akzent und geringes Vokabular) wie durch eine schonungslose Offenheit gerät er oft in peinliche Situationen. Wenn er sich beleidigt fühlt reagiert er sehr schroff, umgekehrt kann seine Zuneigung leicht übertriebene Züge annehmen. Fez hat eine Vorliebe für Süßigkeiten aller Art, Käse und er verträgt nicht viel Alkohol. Durch seine von der Norm abweichende Erscheinung (dunklere Hautfarbe, Aussprache, Pullunder) wird er regelmäßig das Ziel von jugendlichen Streichen wie dem Eingeschlossenwerden in einen Spind.
Laurie Forman (Lisa Robin Kelly, später Christina Moore) ist Erics ältere Schwester. Sie besucht bereits das College und ist nur unregelmäßig zuhause. Eric und sie scheinen sich ständig zu streiten, entweder offen oder in Form von Intrigen. Teil der Gruppe um Eric ist sie daher nicht, wenn sich auch Michael und Fez regelmäßig um die attraktive blonde Laurie bemühen. Laurie strengt sich am College nicht besonders an und feiert lieber. Durch ihre regelmäßig wechselnden Partner und ständigen Affären ist sie bei den anderen als Schlampe abgestempelt.
[Bearbeiten] Die Erwachsenen
Reginald „Red“ Forman (Kurtwood Smith) ist Erics Vater. Red ist in einer Fabrik für Autoteile angestellt und arbeitet wegen der Rezession nur noch auf Teilzeit. Nachdem die Fabrik schließt, ist Red erst arbeitslos, dann Manager im neu eröffneten Supermarkt "Price Mart". Red ist Eric ein strenger Vater und bestraft ihn häufig hart, übersieht aber bei Laurie all ihre Schwächen. Insbesondere ist ihm wichtig, aus dem unsportlichen und verspielten Eric einen „richtigen Mann“ zu machen. Reds Welteinstellung ist nicht zuletzt durch seine Militärzeit im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg geprägt, die er häufig erwähnt. Seine Abneigung gegen Kommunisten rührt vermutlich aus dieser Zeit. Grundsätzlich kann er mit Moden, Neuerungen oder liberalen Ideen nicht viel anfangen. Red hat keine Freunde und ist am zufriedensten, wenn er seine Ruhe und ein kaltes Bier hat. In seiner Freizeit geht er gern auf die Jagd, liest Zeitung oder sieht fern. Erics Clique, die sich ständig im Keller und in der Küche der Formans aufhält und für Chaos sorgt, ist stets Quelle für Auseinandersetzungen.
Kitty Forman (Debra Jo Rupp) ist Erics Mutter. Sie arbeitet zeitweise als Krankenschwester und ist der ausgleichende Pol in der Familie, peinliche Situationen überspielt sie mit ihrem charakteristischen Lachen. Sie verhätschelt Eric wie ein Kleinkind, was ihm oft peinlich ist. Andererseits ist er froh, neben dem strengen Vater und der intriganten Schwester wenigstens ein angenehmes Familienmitglied zu haben. Auf Erics Freundin Donna ist Kitty nicht immer gut zu sprechen, da sie um ihre Rolle als wichtigste Frau in Erics Leben besorgt ist. Ihr Verhältnis zu Tochter Laurie ist angespannt, weil sie Lauries Eskapaden nicht gutheißt. Kitty trinkt regelmäßig zu viel Alkohol, insbesondere nach Stresssituationen, will aber nicht einsehen, dass sie ein Problem hat. Ein Markenzeichen von Kitty ist das auffällige Lachen, welches sie häufig einsetzt, wenn angespannte oder stressige Situationen auftreten, die ihr unangenehm sind.
Bob Pinciotti (Don Stark) ist Donnas Vater und besitzt das Haus neben den Formans. Der italienischstämmige Bob ist ein eher schlichtes Gemüt, aber ein guter Geschäftsmann und Verkäufer. Er besitzt einen Laden für Elektrogeräte in Point Place, das „Bargain Bob's“, bis er den Laden aufgeben muss weil der neu eröffnete Price Mart günstigere Preise hat und ihm die Kunden stiehlt. Bob ist eher klein und kräftig gebaut und trägt einen Minipli (bzw. im Englischen Afrofrisur) (Eine Perücke). Er liebt seine Frau und Tochter sehr und bemüht sich oft um Freundschaft mit Nachbar Red, bemerkt aber nicht, dass er ihm nur auf die Nerven geht.
Midge Pinciotti (Tanya Roberts) ist Donnas Mutter und Bobs Ehefrau. Sie ist noch simpler gestrickt als Bob und mit ihrer Rolle als Hausfrau unzufrieden. Bob ist allerdings dagegen, dass sie arbeiten geht. Äußerlich ist die hochgewachsene, blonde, attraktive Midge ein starker Kontrast zum pummeligen kleinen Bob. Der männliche Teil der Clique um Eric fühlt sich stark zu ihr hingezogen. Anders als das etwas biedere Ehepaar Forman sind Midge und Bob beide stets leicht für die zahlreichen Modeerscheinungen und Trends der Siebziger zu begeistern. Tochter Donna schämt sich regelmäßig für die Ausrutscher ihrer Eltern.
[Bearbeiten] Musik
Das Titellied That ’70s Song, der auf In The Street von Big Star basiert, wurde zuerst von Todd Griffin, später von der Band Cheap Trick neu interpretiert.
In den einzelnen Episoden werden oft Ausschnitte bekannter 70er-Jahre-Lieder gespielt. Die Jugendlichen sind stark an Musik interessiert, so dass sie auch oft Inhalt von Gesprächen ist. Dabei gibt es innerhalb der Gruppe keinen einheitlichen Geschmack. Die Bandbreite reicht von Jackies Vorliebe für ABBA und Donny Osmond bis hin zu Stevens Neigung zu den Sex Pistols.
Die Episodentitel im englischen Original sind ab der fünften Staffel nach Liedern bekannter Musikgruppen benannt:
- Led Zeppelin (Staffel 5)
- The Who (Staffel 6)
- The Rolling Stones (Staffel 7)
- Queen (Staffel 8)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Serie (englisch)
- Die wilden Siebziger in der Internet Movie Database (englisch) (englisch)
- Eintrag bei TV.com (englisch)
- Deutscher Episodeguide
- Episodenguide mit Erstausstrahlungsdaten (englisch)