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Dalheim-Rödgen – Wikipedia

Dalheim-Rödgen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pförtnerhaus am Rakyweiher
Pförtnerhaus am Rakyweiher

Dalheim-Rödgen ist einer von 40 Ortsteilen der nordrhein-westfälischen Mittelstadt Wegberg im Kreis Heinsberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Lage

Die Ortschaft besteht aus den Teilen "Dalheim" sowie "Rödgen" und liegt unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze. Um Dalheim-Rödgen liegen große Waldgebiete. Im Norden liegt der Meinweg-Wald, im Süden der Dalheimer Busch und Effelder Wald. Der Ort befindet sich im Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Zu Fuß lässt sich in den Niederlanden der Nationalpark De Meinweg und das ehemalige Kolleg St. Ludwig erreichen.

Dalheim und Rödgen werden durch den Helpensteiner Bach und eine Eisenbahnlinie getrennt, erstere Ortschaft liegt nördlich, die letztere südlich. Westlich von Rödgen liegen einige Weiher, hier wurde der Bach aufgestaut. Jenseits davon liegt als Kulturdenkmal eine Motte, ein hochmittelalterlicher Rittersitz (siehe Arsbeck, Geschichte).

Die Dalheimer Mühle und der Dalheimer Klosterhof liegen westlich von Rödgen auf der südlichen Seite des Helpensteiner Baches jeweils als Einzelsiedlung mitten im Dalheimer Busch. Die Wassermühle liegt an einem Mühlenteich direkt an der Grenze zu den Niederlanden.

Im Westen liegen Büch und Arsbeck, im Süden Wildenrath und die dortige ehemalige Wohnsiedlung der britischen Armee.

[Bearbeiten] Gewässer

  • Helpensteiner Bach
  • Raky-Weiher
  • Teich an der Dalheimer Mühle

[Bearbeiten] Ortsnamen

Dalheim wurde 1200 und Rode 1312 erstmals urkundlich erwähnt. Rödgen wurde 1481 Raetgen, 1562 gen Roetgen genannt. Es handelt sich um das Diminutiv von Rath, bedeutet also kleine Rodung. Der Ortsname Dalheim weist auf das Tal des Helpensteiner Bachs hin und gehört zur Gruppe der -heim Namen.

[Bearbeiten] Geschichte

Dalheim und Rödgen lagen zunächst in der Herrschaft Arsbeck, gelangten mit dieser an Wassenberg und dem Herzogtum Jülich, wo sie Teil des Amtes Wassenberg waren.

[Bearbeiten] Dalheim

Der Dalheimer Bahnhof
Der Dalheimer Bahnhof

1231 existierte in Dalheim eine Wassermühle. Um 1258 verlegten die Zisterzienserinnen ihr Kloster von Ophoven nach Dalheim. Das Kloster besaß in der näheren und weiteren Umgebumg umfangreichen Besitz, so in Rurich das Gut Kippingen. Im Rahmen der Säkularisierung unter französischer Herrschaft am Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgehoben. Die Nonnen fanden Aufnahme in Roermond und schenkten das sogenannte Dalheimerkreuz aus dem 13. Jahrhundert der Kathedrale St. Christophorus. Das Kloster in Dalheim wurde abgerissen.

Es bestanden nur noch die Mühle und der Dalheimer Klosterhof. Als nördlich des Helpensteiner Baches im Dalheimer Busch der Grenzbahnhof errichtet wurde, erhielt dieser und die nun entstehende Ortschaft den Namen Dalheim.

Von besonderer Bedeutung für die Ortsgeschichte war der Bau des Bahnhofs Dalheim an der grenzüberschreitenden Bahnlinie Eiserner Rhein als Verbindung vom Ruhrgebiet zum Hafen Antwerpen im Jahr 1879.

[Bearbeiten] Rödgen

Die Bewohner des Dorfes waren bis zum 19. Jahrhundert Berechtigte an dem großen Wald Meinweg. Im 19. Jahrhundert besaß Rödgen den Grundriss eines Straßendorfes. Die Rödgener Mühle mahlte von 1820 bis 1899.

In dem Ort erbaute um 1900 der Erkelenzer Bohrgerätepionier Anton Raky eine Villa am Raky-Weiher.

1961 wurde dem örtlichen St. Josef-Kloster und Kinderheim der Dominikanerinnen von Bethanien ein Kinderdorf angegliedert

[Bearbeiten] Religion

In Rödgen wurde 1675 eine Kapelle geweiht. Die zwei Orte gehörten zur katholischen Pfarre Arsbeck, bis 1920 die eigene Pfarre St. Rochus gebildet wurde.

Es existiert auch eine evangelische Kirche, sie gehört zur evangelischen Gemeinde Wassenberg.

[Bearbeiten] Infrastruktur

  • Katholisches Jugendheim
  • Kindergarten KastanienbaumKindergarten Webseite"
  • Freie Waldorfschule
  • Waldsportplatz
  • Kinderdorf St. Josef

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Die Motte "Der Alde Berg", Burgberg mit Vorburg, gelegen auf einem abgeteilten Geländesporn, der ins Feuchtgebiet der sogen.Rakyseen ragt. Funde belegen eine Nutzung als Burgplatz eines Ritters zwischen den Jahren 1200 und 1400. Führungen möglich (siehe unter Links)
  • das "Rakyschlösschen", idyllisches "Postkartenmotiv" am Rand eines ebenso idyllischen Naturgebietes.Früher das Pförtnerhäuschen eines legendären, romantisierenden Villenkomplexes von 1904, dessen Hauptbau 1972 abgerissen wurde.Weitere Überreste sind ein burgturmähnlicher Wasserspeicher, der "Weinkeller" in Form einer Burgruine und das vormalige Gärtnerhaus,heute Wohnhaus.
  • Dalheimer Mühle , ursprünglich zum mittelalterlichen Kloster gehörig, älteste Teile von 1775, lange beliebtes Ausflugslokal,

nach Brand in Wiederaufbau

  • Dalheimer Klosterhof mit dem Torbau aus der Spätphase (1732) des vormaligen, mittelalterlichen Zisterzienserinnenklosters Dalheim
  • Archäologische Reste des Westwalles, auf Dalheimer Gebiet befanden sich neben noch heute erkennbaren Panzergräben und Strassensperren weit über 10 Bunker der "Rurstellung", die jedoch nicht wirklich zum Einsatz kamen ( teilweise überbaut, gesprengt oder zugeschüttet)
  • Auswandererhalle von 1911, einstmals Wartesaal und Logis von täglich bis zu 100 Amerikaauswanderern

[Bearbeiten] Verkehrsanbindung

[Bearbeiten] Literatur

  • "Franz Mayer,Geschichte der Pfarren Arsbeck und Dalheim-Rödgen, 1934"(Privatdruck)
  • Heimatkalender des Kreises Heinsberg, diverse, insbesondere 1985, 2005, 2006 und 2007
  • "Dalheim für Roermonder,Versuch eines Kulturführers" (deutsch) in: "De luis in de pels", Hrsg.Stichting Ruimte, Roermond 2007
  • Barthels,Barthels, Möller, "Der Eiserne Rhein", Barthels 2005

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 09' 20" N, 6° 11' 19" O

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