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Clarence Seedorf – Wikipedia

Clarence Seedorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Clarence Seedorf
Spielerinformationen
Voller Name Clarence Clyde Seedorf
Geburtstag 1. April 1976
Geburtsort Paramaribo, Suriname
Größe 177 cm
Position Mittelfeld
Vereinsinformationen
Verein AC Mailand
Trikotnummer 10
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1992-1995
1995-1996
1996-12/99
1/00-2002
2002-
Ajax Amsterdam
Sampdoria Genua
Real Madrid
Inter Mailand
AC Mailand
65 (11)
32 (3)
121 (15)
64 (8)
182 (27)
Nationalmannschaft2
1994- Niederlande 86 (11)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 24. März 2008
2Stand: 26. Februar 2008

Clarence Clyde Seedorf (* 1. April 1976 in Paramaribo, Suriname) ist ein niederländischer Fußballspieler.

Clarence Seedorf wurde in der Hauptstadt der ehemaligen niederländischen Kolonie Suriname geboren, wo viele niederländische Nationalspieler wie Ruud Gullit, Frank Rijkaard, Edgar Davids oder Patrick Kluivert zumindest ihre kulturellen Wurzeln haben. Seine Vorfahren stammen von der Plantage Berg en Dal am Suriname etwa 100 km südlich von Paramaribo. Einige seiner Ahnen waren hier im Dienst der evangelischen Brüdergemeine.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

[Bearbeiten] Ajax Amsterdam

Als Absolvent der weltberühmten Fußballschule von Ajax Amsterdam bestritt er mit 16 Jahren sein erstes Spiel in der höchsten niederländischen Spielklasse, der Ehrendivision, was bis heute gültiger Rekord im niederländischen Fußball ist. Schnell etablierte er sich als Mittelfeldspieler in der ersten Mannschaft der Amsterdamer. Bei Ajax gewann er bis zu seinem Abschied (nach der Saison 1994/95) u.a. 2 nationale Meisterschaften (1994, 1995), siegte zweimal im Pokalwettbewerb (1993, 1994) und war Teil der Mannschaft, die 1995 im Wiener Ernst-Happel-Stadion durch ein 1:0 gegen den AC Mailand die Champions League gewinnen konnte. Insgesamt bestritt er in der Ehrendivision 64 Partien, in denen er 11 Tore erzielte.

[Bearbeiten] Sampdoria Genua

Seine Erfolge und seine fußballerischen Qualitäten - Spielübersicht, Technik, Organisationstalent sowie taktische Flexibilität - ließen die Konkurrenz im Ausland aufhorchen. Den Zuschlag erhielt schließlich der italienische Erstligist Sampdoria Genua, für den Seedorf allerdings nur eine Saison spielte.

[Bearbeiten] Real Madrid

Nach einer eher durchwachsenen Saison bei Sampdoria und einer enttäuschenden Europameisterschaft bot sich ihm die Chance seines Lebens, als sich die Königlichen von Real Madrid um seine Dienste bemühten. Im Sommer 1996 wechselte er für die geschätzte Summe von 15 Millionen Mark nach Spanien und wurde bei Real Madrid auf Anhieb Stammspieler. In einer Mannschaft mit Superstars wie Raúl, Fernando Redondo, Predrag Mijatovic, Davor Šuker und Roberto Carlos nahm er den Part des Spielmachers ein. Unter Leitung des italienischen Trainers Fabio Capello gewann die Mannschaft bereits in seinem ersten Jahr die spanische Meisterschaft.

In der folgenden Spielzeit wurde das Ziel Meisterschaft unter dem deutschen Trainer Jupp Heynckes jedoch klar verpasst. Aufgrund des ersten Meistercup- bzw. Champions League-Titels für Real Madrid nach über 32 Jahren war die Saison aber trotzdem ein großer Erfolg. Mit dem 1:0 im Finalspiel gegen Juventus Turin, das noch dazu im Stadion seines ehemaligen Vereins Ajax Amsterdam stattfand, errang Seedorf seinen zweiten Champions League-Titel.

Im Dezember 1998 gewann er mit den Madrilenen noch den Weltpokal, von da an verlief seine Karriere in Spanien jedoch nicht mehr so erfolgreich. Unbeständige Leistungen sowie sein Beharren auf eine zentrale Mittelfeldposition, während die Trainer ihn lieber am Flügel einsetzen wollten, führten schließlich nach 121 Spielen und 15 Toren in der Primera División zu seinem Abschied von Real Madrid.

[Bearbeiten] Inter Mailand

Im Januar 2000 wechselte er für eine Transfersumme von 24.500.000 € zum italienischen Spitzenverein Inter Mailand. In zweieinhalb Jahren absolvierte er für Inter 64 Erstligaspiele, in denen ihm 8 Tore gelangen. Ähnlich wie während seiner beiden letzten Jahre in Madrid fand er sich aber auch in der Mailänder Mannschaft nicht gut zurecht. Zudem blieb ihm in dieser Zeit ein Titel versagt.

[Bearbeiten] AC Mailand

In der Saison 2002/2003 konnte er im Austausch für den italienischen Verteidiger Francesco Coco zum Lokalrivalen AC Mailand wechseln. Dort fand er sich sehr schnell zurecht und wurde von Trainer Carlo Ancelotti als Stammspieler in einem spiel- und kampfstarken Mittelfeld mit den Kollegen Andrea Pirlo und Gennaro Gattuso eingesetzt, die den Mann hinter den Spitzen, meistens den Brasilianer Kaká, unterstützen und abschirmen sollten.

Gleich in seinem ersten Jahr schaffte er es für seinen neuen Klub die Champions League zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte zu gewinnen. Der im Old Trafford-Stadion von Manchester United errungene Elfmetersieg gegen den italienischen Ligakonkurrenten Juventus Turin brachte Seedorf in die Geschichtsbücher, weil er damit der erste und bislang auch einzige Spieler wurde, dem es gelungen ist mit drei verschiedenen Klubs den Europapokal der Landesmeister bzw. die Champions League zu gewinnen. Das Triple wurde durch einen Leistungseinbruch in der Serie A verpasst, zumindest gelang es ihnen zusätzlich zur Champions League den italienischen Pokal zu erobern.

In der folgenden Saison konnte Seedorf als einer der Schlüsselspieler in der hochkarätig besetzten Mannschaft des AC Mailand, den 17ten Meistertitel der Vereinsgeschichte vor dem AS Rom zu gewinnen. In der Champions League war bereits im Viertelfinale Schluss, als man an dem spanischen Vertreter Deportivo La Coruña scheiterte.

In der Saison 2004/05 wurde er mit dem AC Mailand in der italienischen Liga Vizemeister. Nach einem glücklichen Weiterkommen im Halbfinale der Champions League gegen die Landsleute Seedorfs, den niederländischen Meister PSV Eindhoven, verlor er mit seiner Mannschaft das Finale in Istanbul gegen den FC Liverpool nach Elfmeterschießen.

Zur Saison 2006/07 wurde ihm die besondere Ehre zuteil, das Trikot mit der Nummer 10 von Rui Costa zu übernehmen, der nach 12 Jahren in der Serie A wieder zurück in seine Heimat Portugal wechselte. Bisher erzielte er neun Saisontreffer, darunter einen im Viertelfinale der Champions League gegen Bayern München sowie einen im Halbfinale gegen Manchester United. Das Finale der Champions League gewann er in diesem Jahr mit 2:1 erneut gegen den FC Liverpool.

[Bearbeiten] Nationalmannschaft

Die Nationalmannschaftskarriere von Seedorf steht jedoch in krassem Gegensatz zu seinen Erfolgen auf Club-Ebene, wo er bislang vier Meisterschaften, drei Pokalsiege und vier Champions-League-Triumphe feiern durfte.

In der Elftal, der niederländischen Auswahl, kam Seedorf bisher auf 86 Einsätze (11 Tore). Er nahm an einer Weltmeisterschaft (1998) und drei Europameisterschaften (1996, 2000, 2004) Teil, bei denen er, die EM '96 in England ausgeschlossen (Viertelfinale), jedes Mal das Halbfinale erreichte.

Trotz dieser beachtlichen Ausbeute ist er bei den niederländischen Fans und den Fußballexperten seines Landes recht umstritten. Ihm wird seit Jahren vorgeworfen, nicht mit dem gleichen Eifer wie bei seinen Vereinsmannschaften aufzutreten und dass seine Spielweise phlegmatisch wirke. Insgesamt habe er nicht das beste aus seinen Möglichkeiten gemacht. Ein Mann mit diesen Erfolgen müsse in der Nationalmannschaft wesentlich mehr Führungspersönlichkeit zeigen. Solche Überlegungen dürften auch ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass ihn der aktuelle Bonds-Coach Marco van Basten nicht in den Kader für die WM 2006 einberief.

Im November 2006 wurde Seedorf für die Partie gegen England nach zwei Jahren Abstinenz als Ersatz für den kurzfristig verletzt ausgefallenen Wesley Sneijder erstmals wieder in die Nationalmannschaft berufen.

[Bearbeiten] Erfolge/Titel

Mit seinen Vereinen

Auszeichnungen

[Bearbeiten] Literatur

  • Simon Zwartkruis: Clarence Seedorf De biografie. Houtekiet Antwerper/Amsterdam 2003, ISBN 9052406812.

[Bearbeiten] Weblinks


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