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Charles Denis Bourbaki – Wikipedia

Charles Denis Bourbaki

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Charles-Denis-Sauter Bourbaki (um 1870)
Charles-Denis-Sauter Bourbaki (um 1870)

Charles-Denis-Sauter Bourbaki (* 22. April 1816 in Pau; † 22. September 1897 in Cambo-les-Bains) war ein französischer General.

Bourbaki war Sohn eines griechischen Obersten, der im griechischen Unabhängigkeitskrieg 1827 seinen Tod fand. Charles Denis besuchte die Militärschule Saint-Cyr, wo auch Napoleon ausgebildet worden war und trat 1836 als Unterleutnant in das Zuavenkorps ein. 1838 wurde er zum Leutnant befördert und ging in die Fremdenlegion. Zwischenzeitlich war er auch Ordonnanzoffizier des Königs Ludwig Philipp. 1842 wurde er Kapitän der Zuaven, 1847 Bataillonskommandant bei den Turkos in Constantine. 1850 trat er als Oberstleutnant in das 1. Zuavenregiment, dessen Oberst er 1851 wurde. 1854 wurde Bourbaki zum Brigadegeneral befördert und zeichnete sich im Krimkrieg an der Spitze des 1. und 2. Zuavenregiments in der Schlacht an der Alma und später bei Inkerman aus. Am 8. September 1855 nahm er erfolgreich am Sturm auf das Fort Malakow teil.

Nach dem Krimkrieg wurde er dem Generalgouverneur in Algerien beigegeben und 1857 zum Divisionsgeneral befördert. 1859 befehligte er in der Schlacht von Solferino die Division von Lyon und zeichnete sich hier aus. 1869 wurde Bourbaki Flügeladjutant des Kaisers Napoléon III. und Kommandant des Lagers von Chalons. Im Deutsch-Französischen Krieg übernahm er von Bazaine die Kaisergarde und nahm an hervorragender Stelle an den Kämpfen um Metz teil, wobei allerdings der von ihm veranlasste Rückzug der Garde in der Schlacht von Gravelotte-St. Privat erheblich zur französischen Niederlage beitrug. Am 25. September 1870 gelang es ihm, in einer Verkleidung aus der Festung Metz zu entkommen. Er reiste danach in geheimer Mission nach Chiselhurst in England zur Kaiserin Eugenie, kehrte aber alsbald wieder nach Frankreich zurück, wo er sich nach Tours begab, um das Kommando über die Nordarmee zu übernehmen.

Bourbaki widmete sich zunächst der Reorganisation der Nordarmee, was entschiedene Differenzen mit Gambetta auslöste, sodass er am 19. November abberufen wurde und den rechten Flügel der Loirearmee übernahm. Schon am 8. Dezember wurde er mit der Bildung einer Ost-Armee respektive Armée de l’Est oder auch „Bourbakiarmee“ beauftragt um mit ihr die Festung Belfort zu entsetzen, das Elsass wieder zu nehmen und die Verbindungen des deutschen Heeres zwischen Paris und dem Rhein zu unterbrechen. Nach dem Gefecht bei Villersexel und der dreitägigen Schlacht an der Lisaine gegen General Werder trat Bourbaki den Rückzug auf Besançon an. Schon am 25. Januar 1871 war es den Deutschen gelungen, ihm den Rückweg westlich und südwestlich von Besançon zu verlegen und die Eisenbahnverbindungen auf Lyon abzuschneiden. Infolgedessen fasste Bourbaki den Entschluss, auf das linke Doubsufer zu gehen und dann auf Pontarlier zu marschieren, um von dort aus entlang der schweizerischen Grenze in südwestlicher Richtung zu entkommen. Durch die Niederlage demoralisiert, ohne Verpflegung bei harten winterlichen Bedingungen und im Gebirge bei Eis und Schnee von den Gegnern gehetzt, befanden sich die Truppen in trostlosem Zustand. In Verzweiflung versuchte Bourbaki, sich am 26. Januar das Leben zu nehmen. General Clinchant übernahm die Truppen und musste unter großen Verlusten seine Zuflucht in der Schweiz suchen. Die Armee kommt zwischen dem 1. und 3. Februar mit 87.000 Mann in die Schweiz und wird für 6 Wochen interniert. Vom Übertritt in die Schweiz bei Les Verrières im Kanton Neuenburg zeugt heute noch das Bourbaki-Panorama in Luzern. Auch Bourbaki wurde in die Schweiz gebracht und übernahm nach seiner Genesung im Juli 1871 das 6. Armeekorps, 1873 das 14. Armeekorps sowie das Gouvernement von Lyon.

1881 schied er aus dem aktiven Dienst aus. Charles Denis Sauter Bourbaki starb am 22. September 1897 in Bayonne.


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