Carl August von Gablenz
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Carl August von Gablenz (* 13. Oktober 1893 in Erfurt; † 21. August 1942 über dem Thüringer Wald) war ein deutscher Luftfahrtpionier.
Carl August von Gablenz trat 1913 als Fahnenjunker in das kaiserliche Garderegiment Nr. 1 ein und zog 1914 als Leutnant in den Ersten Weltkrieg. Ende 1925 war er einer der Mitgründer der deutschen Lufthansa und war als einer ihrer ersten Direktoren für die Luftbetriebsleitung verantwortlich. Er zählte zu den engsten Mitarbeitern des damaligen Lufthansachefs und späteren Generalfeldmarschalls Erhard Milch.
Bekannt wurde Gablenz, als er im August 1937 mit der Lufthansa Junkers JU 52 D-ANOY den Luftweg in den Fernen Osten erkunden sollte und nach einer Notlandung vier Wochen in Chotan in Chinesisch-Turkestan festgehalten wurde. Über diesen Flug berichtete er ausführlich in seinem 1937 erschienenen Buch „D-ANOY bezwingt den Pamir“. Dieser Flug über 2650 km, bei dem Passhöhen von mehr als 4500 Metern bezwungen werden mussten, war eine weltweit beachtete Pionierleistung. Seine bedeutendste Leistung war jedoch die Einführung des sogenannten Blind- bzw. Instrumentenfluges.
Bei der deutschen Norwegenunternehmung im April 1940, mit der die deutsche Wehrmacht einem englischen Einmarsch nur um Stunden zuvorkam und die unter Heranführung aller erdenklichen Transportmittel stattfand, führte Oberstleutnant d.R. Freiherr von Gablenz das Kampfgeschwader z.b.V. 172. Dieses bestand ausschließlich aus Lufthansabesatzungen und transportierte in JU 52-Maschinen Soldaten nach Norwegen.
Milch berief Gablenz, der leitend im deutschen Lufttransportwesen tätig war, im November 1941 zum Chef des Luftwaffenplanungsamtes. Mit seiner gleichzeitigen Ernennung zum Generalmajor am 1. November 1941 war er der erste deutsche Reserveoffizier des Zweiten Weltkrieges, der zum General befördert wurde.
Am 21. August 1942 stürzte er mit seiner in Frankreich gebauten Siebel 204 über Thüringen ab. Mit ihm starben in den Trümmern der SA-Oberführer und Amtschef im Bildungsministerium, Ministerialdirektor Prof. Dr. Carl Krümmel, sowie der Bordfunker, ein Oberfeldwebel.
Beim Staatsakt im Berliner Haus der Flieger hielt Generalfeldmarschall Milch die Trauerrede, in der er Carl August von Gablenz anerkannt „in der ganzen Welt als erster Fachmann des Luftverkehrs“ würdigte. Im Auftrage Adolf Hitlers verlieh er ihm posthum als viertem Deutschen das „Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern“. Am 25. August 1942 wurde er auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt. Ein stilisierter Kranich, das Wappen der deutschen Lufthansa, schmückt den Stein des Freiherrn Carl August von Gablenz.
Personendaten | |
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NAME | Gablenz, Carl August von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pilot |
GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1893 |
GEBURTSORT | Erfurt |
STERBEDATUM | 21. August 1942 |
STERBEORT | über dem Thüringer Wald |