Bremen-Verden
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Das Reichsterritorium Bremen-Verden war ein Territorium im Elbe-Weser-Dreieck, also im Bereich der heutigen Landkreise Cuxhaven, Stade, Rotenburg (Wümme), Harburg, Osterholz und Verden sowie im Bereich der heutigen Stadt Bremerhaven und einiger Gebiete, die heute zum Stadtgebiet Bremens und Hamburgs gehören. Verwaltungssitz war Stade.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Territorium entstand mit dem Westfälischen Frieden von 1648, als das ehemalige Erzstift Bremen zusammen mit dem ebenso säkularisierten ehemaligen Hochstift Verden an Schweden fiel. Das so neu geschaffene Herzogtum erhielt Stade als Hauptort. Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde dieses schwedische Herzogtum im sog. Bremen–Verden Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 in alliiertem Besitz. Im Zuge des Friedens von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Bremen-Verden wieder an Schweden.
Nach einer kurzen Zeit unter dänischer Herrschaft fiel Bremen-Verden 1715 durch Kauf an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und blieb dort (mit weiteren Unterbrechungen durch schwedische und französische Herrschaft), bis 1866 das Königreich Hannover von Preußen annektiert wurde. Das Territorium bestand in dieser Zeit als Verwaltungseinheit fort: Nach dem Wiener Kongress 1823 als Landdrostei Stade im Königreich Hannover und ab 1885 als Regierungsbezirk Stade in der preußischen Provinz Hannover.
Nach der Auflösung Preußens von 1945 wurde das Gebiet des ehemaligen Herzogtums als Regierungsbezirk Stade Teil des Bundeslandes Niedersachsen. Um das kulturelle Erbe des Territoriums bemüht sich heute der Landschaftsverband Stade.