Braun
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Die Farbe Braun bezeichnet ein stark abgedunkeltes Gelb, Orange oder Rot. [1]
Schwarzbraun |
Gelbbraun |
Orangebraun |
Rotbraun |
Ockerbraun |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Farblehre
Farbmetrisch wird eine Farbe immer dann als Braun wahrgenommen, wenn sie durch ein Abtönen einer warmen Farbe (Gelb, Orange, Rot) mit Schwarz entstanden ist. Braun ist eine gebrochene Farbe.
Die Farbgruppe der Brauntöne umfasst also Farbtöne zwischen Neutralgelb und Weinrot und Helligkeiten unter 50%. Die Sättigung liegt bei etwa 30% für die rote Seite, aber etwa 70% für Gelbtöne [2]: Gelbtöne schlagen schneller in eine als eigenständige Farbe empfundene Farbnuance um, während gebrochene Rottöne bei gleichem Schwarzanteil noch als Dunkelrot empfunden werden.
In der Praxis lässt es sich durch subtraktive Farbmischung mit Farbmitteln, auch durch Mischung unterschiedlichster Farben erzielen – solange der Teil der warmen Farben überwiegt, die Tertiärfarbe mit überwiegendem Grün gehört zu Oliv.
[Bearbeiten] Psyche
In der Umgangssprache spricht man beispielsweise von Hellbraun oder Dunkelbraun, Tiefbraun, oder nutzt andere Wörter, um die Farbnuance genauer zu beschreiben: teerbraun, erdbraun, kastanienbraun (maronenbraun), schokoladebraun, kaffeebraun und viele mehr.
Besonders helle Brauntöne nennt man Naturfarben.
In der Mode bezeichnet man Braun als Erdfarben, die Nuancen als Erdtöne. Sinngemäß trifft dies auch auf die Methoden zu, die eine Verbindung zwischen dem Charakter einer Person und deren Lieblingsfarben herstellen.
[Bearbeiten] Pigmente, Färbemittel
Bekannte braune Farbmittel sind Vandyckbraun, Sepia, Umbra, Ocker oder auch Venezianischbraun.
[Bearbeiten] Sinngebung
Die natürliche Farbe Braun assoziiert Sonnenbraun (Bräunung der Haut) und gilt in westlichen Kulturen als positiv. Noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts aber galt gebräunte Haut als bäuerlich und das Schönheitsideal forderte „vornehme Blässe“. In einem seltsamen Widerspruch zum zeitgenössischen Schönheitsideal steht aber der mit der braunen Hautfarbe vieler nichteuropäischer Völker in Zusammenhang stehende Rassismus.
[Bearbeiten] Politik
Die politische Symbolfarbe Braun war eigentlich als bewusste Kennfarbe der Nationalsozialisten gewählt, die darin das Sinnbild der Verbundenheit mit Scholle und Boden sahen. Die Uniformhemden der SA waren braun, diejenigen der SS schwarz. Heute wird die Farbe eher abwertend auf die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, ähnliches Gedankengut und auf Neo-Nazis bezogen.
Arnold Rabbow stellt im "DTV-Lexikon politischer Symbole" die Frage, ob sich die NSDAP bei dieser ungewöhnlichen Farbwahl unbewusst selbst charakterisierte und ob die SA sich wirklich nicht bewusst war, zu welchen Assoziationen ihr Sturmlied »Wir sind des Führers braune Haufen« herausforderte. Rabbow ist der Ansicht, dass der Farbpsychologe Benjamin Jan Kouwer diese Annahme zu stützen scheint, wenn er die Farbe Braun in seiner Dissertation »Colors and their Character« aus dem Jahr 1949 folgendermaßen deutet:
- »Es ist stark, kraftvoll, derb, schwer, gesund. Braun wird deshalb auch als Farbe des Männlichen angesehen. Es wird auch mit dem Inferioren in der Natur verbunden, mit allem, das nicht durch Kultur >angehoben< wurde, sondern auf seinem ursprünglichen niederen Niveau verblieb ... es symbolisiert die niedrigen Aspekte des Lebens selbst.«
- Siehe auch: Braunes Haus (Parteizentrale der NSDAP in München von 1930 bis 1945)
[Bearbeiten] Heraldik
In der Heraldik zählt Braun nicht zu den eigentlichen heraldischen Farben, es wurde erst später den heraldischen Tinkturen zugeordnet.
[Bearbeiten] weitere Beispiele
Farbe | Assoziationen und Gefühle | ||
---|---|---|---|
Braun | Lehm – Erde – Dreck – Kot – Gemütlichkeit – Nationalsozialismus – Tradition – Schmutz – Geborgenheit – Ruhe – Erdverbundenheit – Erniedrigung - Durchfall |
[Bearbeiten] Literatur
- Arnold Rabbow: Dtv-Lexikon politischer Symbole. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1970, ISBN B0000BT4H7
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Bruce MacEvoy: Color vision. Color temperature. Unsaturated color zones. In: Handprint. Watercolors.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Farbmuster nach Handprint (14. September 2006)
- ↑ Grafik unsaturated color zones in a generic color wheel. In: Handprint (26. September 2006)
Die in Wikipedia-Artikeln verwendeten Farben werden auf jedem Monitor anders dargestellt und sind nicht farbverbindlich. Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild: Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe (R für Rot, G für Grün oder B für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt – den gebräuchlichen Wert für IBM-kompatible PCs. Apple-Macintosh-Rechner hingegen verwenden standardmäßig einen Gammawert von 1,8.