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Bosco/Gurin – Wikipedia

Bosco/Gurin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bosco/Gurin
Wappen von Bosco/Gurin
Basisdaten
Kanton: Tessin
Bezirk: Vallemaggia
BFS-Nr.: 5304Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 6685
Koordinaten: (681749 / 130025)Koordinaten: 46° 19′ 0″ N, 8° 30′ 0″ O; CH1903: (681749 / 130025)
Höhe: 1'506 m ü. M.
Fläche: 22.12 km²
Einwohner: 58

(31. Dezember 2006)

Website: www.bosco-gurin.ch
Karte
Karte von Bosco/Gurin

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Pixel

Bosco/Gurin (auch Bosco Gurin, Bosco-Gurin) (italienisch/walserdeutscher Doppelname) (wdt. Gurin, Grii(n)) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Vallemaggia des Kantons Tessin in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Name

Die korrekte Schreibweise hat sich wegen der sprachlichen und politischen Verhältnisse über die Jahre immer wieder geändert. Bis 1911 waren die Schreibweisen Bosco, Bosco (Gurin), Gurin oder Bosco-Vallemaggia (Gurin) in Gebrauch. Dann griff die Politik ein. Vom 21. Oktober 1911 bis 23. Mai 1912 hiess die Gemeinde gemäss Bundesratsbeschluss offiziell deutsch Gurin, ab dem 24. Mai 1912 bis 1934 jedoch wieder italienisch Bosco (Vallemaggia). Als Kompromiss wurde in diesem Sprachenstreit 1934 der seither offizielle Doppelname Bosco/Gurin eingeführt.

[Bearbeiten] Geographie

Bosco/Gurin von Westen, im Hintergrund der Pizzo d'Orsalietta
Bosco/Gurin von Westen, im Hintergrund der Pizzo d'Orsalietta

Die Hauptsiedlung liegt auf 1506 m.ü.M. Es ist damit das höchstgelegene Dorf des Kantons Tessin. Die Gemeinde liegt in der oberen (westlichen) Talhälfte des Val di Bosco 35 km nordwestlich von Locarno an der Grenze zu Italien - den Tälern Valle Antigorio und Val Formazza (Pomat, ebenfalls von Walsern besiedelt). Die Nordgrenze der Gemeinde führt Graten entlang vom Wandfluhhorn (2'856 m.ü.M.) zum Camino (2'489 m.ü.M.). Von dort verläuft die Ostgrenze mit einer leicht ostwärts gebogenen Krümmung quer durchs Val di Bosco hinunter zum Pian Crosc (1'955 m.ü.M.). Die südliche Gemeindegrenze führt wiederum (leicht südwestwärts) Graten entlang. Die höchsten Gipfel sind der Pizzo Bombögn (2'331 m.ü.M.), das Grosshorn (2'150 m.ü.M.), das Kleinhorn (2'171 m.ü.M.) und an der Westgrenze der Madone/Batnall (2'748 m.ü.M.). Auch die westliche Gemeindegrenze (zugleich Staatsgrenze) benutzt natürliche Trennlinien. Sie verläuft in leicht nordöstlicher Richtung vom oben erwähnten Madone über den Ritzberg (2'592 m.ü.M.) und den Martschenspitz (2'688 m.ü.M.) zurück zum Wandfluhhorn/Pizzo Biela. Zahlreiche Bäche vereinigen sich zum Bosco, der bei Collinasco in die Rovana einmündet. Vom Gemeindeareal von 2212 ha sind 43,3% unproduktive Fläche (meist Gebirge). Fast gleich umfassend sind die Gemeindeteile, welche von Wald und Gehölz (27,8%) und von landwirtschaftlicher Nutzfläche (28,1%) bedeckt sind. Nur 0,9% des gesamten Gemeindegebiets sind Siedlungsfläche. Das Dorf ist die einzige nennenswerte Siedlung. Daneben gibt es aber zahlreiche Alphütten.

[Bearbeiten] Bevölkerung

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1591 300
1801 235
1850 382
1880 344
1920 210
1950 186
1980 65
1990 58
2000 71
2004 72

Die Walsersiedlung umfasste einst eine Einwohnerschaft von mehreren hundert deutschsprachigen Bewohnern. Saisonale Auswanderung der jungen Leute Richtung Deutschschweiz brachten Geld ins Dorf. So konnte die Abwanderung grossen Stils verhindert werden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Einwohnerzahl sogar stark an (1801-1850:+62,6%). Zwischen 1880 und 1920 fand eine erste Massenabwanderung statt (1880-1920:-39,0%), der zwischen 1950 und 1980 eine weitere folgte (1950-1980:-65,4%). Diese erfolgte regional (in die Deutschschweiz), kontinental (Italien, Frankreich, Deutschland) und nach Übersee (Kalifornien). So verringerte sich innerhalb eines Jahrhunderts die Zahl der Bewohner von 344 auf 65 Personen. Die starke Auswanderung der jungen Walser und die Zuwanderung von einigen Dutzend Maggiatalern italienischer Muttersprache brachten das Ende der Walseridentität.

[Bearbeiten] Sprachen

Es ist der einzige Ort in der italienischen Schweiz, in dem seit über 600 Jahren ein deutscher Walserdialekt gesprochen wird. Während die ältere linguistische Literatur die Guriner Mundart als Mundart am südlichen Rand des deutschen Sprachgebiets angesehen hat, wird sie heute vermehrt unter dem Aspekt der Sprachinsel betrachtet, weil auch in der deutschsprachigen Verbindung zur Deutschschweiz, den Pomatt und dem Eschental die Walser aussterben.[1] Die Volkszählung aus dem Jahr 2000 zeigt allerdings den Wechsel zum Italienischen. Dieser Sprachwechsel dürfte wegen der italienischsprachigen Umgebung endgültig sein. Eine Kuriosität ist, dass Bosco/Gurin im Jahr 2000 mit 9.86% (7 Pers.) diejenige Gemeinde mit dem höchsten Anteil Rätoromischsprechender ausserhalb Graubündens war. Die Verhältnisse seit 1970 zeigt folgende Tabelle auf:




Sprachgruppen
Jahr Deutsch Italienisch Einwohner
1970 95 (81,9%) 18 (15,5%) 116
1980 61 (93,8%) 3 (4,6%) 65
1990 35 (60,3%) 20 (34,5%) 58
2000 23 (32,4%) 37 (52,1%) 71

[Bearbeiten] Religionen – Konfessionen

In früheren Zeiten waren sämtliche Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Auch heute noch ist die Bevölkerung grossmehrheitlich katholisch. Die letzte Volkszählung ergab folgendes Bild. 85,92% sind römisch-katholische und 2,82% evangelisch-reformierte Christen. Weitere 2,82% sind Konfessionslose, während 8,45% der Einwohner keine Auskunft über ihre religiöse Zugehörigkeit gaben.

[Bearbeiten] Herkunft – Nationalität

Von den 72 Einwohnern Ende 2004 waren 66 (=91,67%) Schweizer Staatsangehörige. Bei der letzten Volkszählung waren es gar 94,37%, darunter zwei Doppelbürger. Die wenigen Zuwanderer kommen aus Italien, Portugal und Lateinamerika.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus drei Personen. Diese sind:

  • Alberto Tomamichel (Gemeindepräsident)
  • Davide Sartori (Vizepräsident)
  • Andrea Sartori

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die Bewohner, welche im Dorf blieben, lebten lange von der Viehzucht und der Verarbeitung der Milch zu Butter und Käse sowie vom Ackerbau (Kartoffeln, Roggen und Hanf). Auch heute noch arbeitet die grosse Mehrheit (36 von 39 Erwerbstätigen) wegen der grossen Abgeschiedenheit im eigenen Dorf. Immerhin sieben Zupendler verstärken sie. Die Landwirtschaft verlor seit den 1970-er-Jahren ihre Bedeutung. Die meisten Leute arbeiten heute in Dienstleistungsberufen (Tourismus) und im Gewerbe.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Cevio–Bosco/Gurin ans Netz des Öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Es verkehren in jede Richtung täglich sechs Postautokurse.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Gemeinde wurde auf Wunsch der lombardischen Herrschaft im 13. Jahrhundert durch Walser aus dem italienischen Val Formazza (wdt. Pomatt) besiedelt. 1253 wird sie erstmals namentlich erwähnt (Lo Busco de Quarino). Mit Cevio gab es im 14. Jahrhundert Grenzstreitereien. Bereits um 1400 hatten die Walser fast alles Land gekauft und lebten daher in relativ grosser Unabhängigkeit. Die Gemeinde gehörte im Mittelalter zur Roana Superior, später bis 1798 zu den Ennetbirgischen Vogteien . Sie wurde immer wieder von Katastrophen heimgesucht (1596 der Pest; 1695 und 1742 grosse Lawinenniedergänge mit 34 respektive 42 Toten). Sie gehörte zwar von 1798 bis 1803 zum Kanton Lugano und seither zum Kanton Tessin, war aber bis um 1900 herum total isoliert. Selbst die Verwaltung als Teil des Distretto di Vallemaggia war oft nur nominell (wegen der unterschiedlichen Sprachen).

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Bosco/Gurin ist die besterhaltene Walsersiedlung auf der Alpensüdseite. Das ganze Dorf ist sehenswert. Daraus ragen das Haus, in welchem das Walsermuseum untergebracht ist, die Dorfkirche Jakobus und Christophorus (13. Jhdt., 1581 neuerbaut und im 17. und 19. Jhdt. umgestaltet) und die Kapelle Madonna della Neve hervor.

[Bearbeiten] Literatur

  • Russ, Charles V. J. (2002): Die Mundart von Bosco Gurin. eine synchronische und diachronische Untersuchung. Stuttgart: Steiner (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 120). 213 S.

[Bearbeiten] Weitere Quellen

  1. 1989 wohnten in Früttwald (italienisch Canza) im Pomatt noch drei Deutschsprachige, alle über 70 Jahre alt; Feldaufnahme durch Wikipedia.

[Bearbeiten] Weblinks


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