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Blanka von Kastilien – Wikipedia

Blanka von Kastilien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blanka von Kastilien, (spanisch Blanca de Castilla, französisch Blanche de Castille,) (* 1188 vor dem 4. März in Palencia, † 27. November 1252 in Paris) war die dritte Tochter des Königs Alfons VIII. von Kastilien und seiner Frau Aenor von England. Letztere war wiederum eine Tochter des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet und seiner Gemahlin Alienor dt.Eleonore von Aquitanien. Als Ehefrau von Ludwig VIII. wurde Blanka von Kastilien Königin von Frankreich.

Im Frühjahr 1200 wurde sie – einer Bestimmung im Vertrag von Le Goulet zwischen den Königen Philipp II. von Frankreich und Johann von England entsprechend, mit dem die Aussöhnung zwischen Frankreich und England erreicht werden sollte – mit dem französischen Thronfolger Ludwig verlobt, und von ihrer Großmutter Eleonore von Aquitanien nach Frankreich gebracht. Der Vertrag wurde am 22. Mai unterzeichnet, die Hochzeit mit Ludwig fand am Tag darauf, am 23. Mai in Pont-Audemer in der Normandie statt.

In den folgenden Jahren brachte sie zwölf Kinder auf die Welt, darunter den späteren König Ludwig IX. den Heiligen (Louis IX le Saint) (1215), Robert von Artois (1216), Alfons von Poitiers (1220) und Karl von Anjou (1226), womit sie den dynastischen Unsicherheiten, die lange für Unruhe im Land gesorgt hatten, ein Ende setzte. Die strenge moralische und religiöse Erziehung, die sie ihren Kindern zukommen ließ, brachte ihr zudem den Beifall des Klerus ein.

Ihre großen politischen Fähigkeiten zeigte Blanka erstmals, als Ludwig im Jahr 1216 nach dem Tod Johanns in ihrem Namen die Krone Englands reklamierte. Er fiel in England ein, fand aber eine geeinte Nation auf der Gegenseite und keine Unterstützung bei seinem Vater, lediglich bei seiner Frau, die sich in Calais niederließ, wo sie zwei Flotten ausrüstete, von denen eine von Eustach le Moine, dem berüchtigten Piraten, kommandiert wurde, sowie eine Armee, die unter dem Kommando von Robert von Courtenay stand.

Königin von Frankreich wurde sie 1223 durch Ludwigs Thronbesteigung, nach dessen Tod, drei Jahre später (1226), Regentin für ihren zwölfjährigen Sohn Ludwig IX., als welche sie sich den Anfeindungen der Barone gegenüber sah, die nach einem Jahrhundert wachsender königlicher Macht die Gelegenheit gekommen sahen, einen Teil des Verlorenen wieder zurück zu gewinnen. Blanche vereitelte die Ziele der Adelsopposition, als es ihr gelang, die Gegner zu spalten: eine poetische Hommage des Grafen Theobald IV. von Champagne und ein verlängerter Aufenthalt des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura, des Kardinals von Sant' Angelo, in Paris, trugen wesentlich dazu bei, entscheidend waren dann ihre militärischen Vorbereitungen gepaart mit geschickter Diplomatie, die die Front aufbrachen.

Ein Höhepunkt ihres Wirkens war der Vertrag von Meaux-Paris, mit dem die Albigenserkriege beendet wurden und das Languedoc in die Hand der Kapetinger kam.

Ludwig IX. ließ ihr auch, nachdem er erwachsen geworden war, ihren politischen Einfluss, und übertrug ihr sogar erneut die Regentschaft über das Land, als er 1248 – gegen ihren energischen Widerstand - zum Sechsten Kreuzzug nach Ägypten aufbrach. In der sich entwickelnden Katastrophe half sie ihrem Sohn mit Soldaten und Geld, während es ihr gleichzeitig gelang, im Land den Frieden aufrecht zu erhalten.

Im November 1252 erkrankte sie in Melun schwer. Sie wurde nach Paris gebracht, wo sie noch einige Tage lebte, aber am 27. November starb. Sie wurde in dem von ihr gegründeten Zisterzienser-Kloster Maubuisson beerdigt.

Sie ist eine Heilige. Ihr Gedenktag ist der 1. Dezember.

[Bearbeiten] Nachkommen

[Bearbeiten] Literatur

  • Jean de Joinville: La vie de Saint Louis
  • Wilhelm von Nangis:
  • Elie Berger: Histoire de Blanche de Castille, reine de France, in Bibliothèque des écoles françaises d’Athènes et de Rome, Band LXX, Paris 1895
  • Louis-Sébastien Le Nain de Tillemont: Vie de Saint Louis, hg. von J. de Gaulle für die Société de l’histoire de France (6 Bände, 1847-1851);
  • Paulin Paris: Nouvelles recherches sur les mteurs de la reine Blanche et de Thibaud, in: Cabinet historique, 1858.
  • R. Pernoud: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca von Kastilien, Königin von Frankreich, Neuausgabe 1995
  • Philippe Delorme: Blanche de Castille, Histoire des Reines de France, Ed. Pygmalion, 2002.

[Bearbeiten] Weblinks



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