Bandschlingenknoten
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bandschlingenknoten | |
---|---|
Typ | Verbindung |
Anwendung | Bandschlingen verknoten |
Ashley-Nr | 1412 |
Englisch | Ring-Knot, Water-Knot, Gut-Knot |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Namen und Geschichte
Der Bandschlingenknoten ist ein Knoten zum Verbinden von Bandschlingenmaterial. Der englische Schriftsteller Izaac Walton (1593-1683) [1] bezeichnete den Knoten als Water-Knot. 1815 wird der Knoten in Hutton's Dictionary als Ring-knot bestimmt.
[Bearbeiten] Anwendung
Der Bandschlingenknoten wird verwendet zum Knüpfen von Bandschlingen (Endlosschlingen) aus Bandmaterial. Die Länge der freien Enden sollte mindestens die dreifache Bandbreite betragen. Empfohlen wird aber die Verwendung von genähten und geprüften Endlosschlingen.
Mit dem Knoten können auch zwei Bänder sicher miteinander verbunden werden.
[Bearbeiten] Knüpfen
Zuerst wird in ein Ende des Bandmaterials ein loser Überhandknoten geschlungen. Dann fährt man mit dem anderen Ende dem Überhandknoten parallel nach. Dabei ist darauf zu achten, dass die Flächen des Bandmaterials genau aufeinander liegen, also nicht in sich verdreht sind.
[Bearbeiten] Gefahren
Pit Schubert beschrieb bereits 1994 die Gefahr, die vom Bandschlingenknoten ausgehen kann, wenn dieser sich an einem kleinen Felsvorsprung verhakt. In diesem Fall kann sich unter Umständen - wenn der Knoten belastet wird und der Felssporn an einer bestimmten Schlinge des Knotens anliegt - der Knoten lösen, was zum Absturz führen kann. Obwohl ein solches Zusammentreffen unglücklicher Zufälle äußerst unwahrscheinlich erscheint, wurden mehrere - auch tödliche - Unfälle bekannt. Schubert schloss daraus die Empfehlung, genähte Bandschlingen zu verwenden oder die Bandenden festzunähen. Falls dies nicht möglich ist, sollte man zumindest den Knoten so platzieren, dass ein Verhaken am Fels unmöglich ist[2]. Obwohl er weiterhin häufig verwendet wird, raten heute viele Experten von der Verwendung des Bandschlingenknotens vollständig ab, er wird sogar als „Todesknoten“ bezeichnet[3].
[Bearbeiten] Alternativen
- Eine genähte und geprüfte Bandschlinge ist einer selbst geknoteten immer vorzuziehen.
[Bearbeiten] Abwandlungen
- Der gesteckte Sackstich entspricht in der Form dem Bandschlingenknoten.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Bandschlingenknoten in Schlauesbuch.de
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Izaak Walton in en.WP
- ↑ Pit Schubert, Deutscher Alpenverein e.V. (Hrsg.): Sicherheit und Risiko in Fels und Eis - Erlebnisse und Ergebnisse aus 25 Jahren Sicherheitsforschung des Deutschen Alpenvereins - Mitgliederausgabe. Bergverlag Rudolf Rother, München 1994, ISBN 3-7633-6000-X, S. 170-171.
- ↑ Walter Siebert: Warten wir noch ein paar Tote ab.. In: Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, Schweizer Alpen-Club (Hrsg.): Bergundsteigen. Nr. 2/2007, Innsbruck 2007, S. 38-45 (http://www.alpenverein.at/vorarlberg-bezirk-hinterwald/Allerhand/Wissenswertes/warten_wir_noch_ein_paar_Tote_ab.pdf ; Stand: 5. März 2008).