Aspergillus
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Gießkannenschimmel | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aspergillus | ||||||||||||
P. Micheli ex Link |
Aspergillus ist eine Schimmelpilzgattung mit rund 200 Arten weltweit. Der Pilz tritt in zwei morphologischen Formen auf: als Anamorphe oder als Teleomorphe.
Seine natürlichen Lebensräume sind Heu und Kompost. 1729 wurde Aspergillus vom italienischen Priester und Biologen P. Micheli erstmals beschrieben. Das mikroskopische Bild des Pilzes erinnerte ihn an einen Aspergill (Weihwasserwedel) oder einen Gießkannenkopf, aus dem gerade Wasser austritt. Daher rührt auch der gelegentlich verwendete deutsche Name Gießkannenschimmel.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wachstum und Verbreitung
Aspergilli sind aerobe Lebewesen, die in fast allen sauerstoffreichen Umgebungen leben. Gewöhnlich wachsen sie auf kohlenhydratreichen Substraten, vor allem auf Glucose. Aspergilli produzieren Amylasen, die ihnen erlauben, Polysaccharide – wie zum Beispiel Stärke – als Kohlenstoffquelle zu nutzen. Deshalb kommen Aspergillusarten auf stärkehaltigen Lebensmitteln, wie Brot oder Kartoffeln, vor und wachsen auch auf Pflanzen und in allen feuchten Ecken des Hauses.
Neben kohlenhydratreichen Substraten können viele Aspergillusarten auch in Umgebungen wachsen, in denen Nährstoffmangel herrscht. Aspergillus niger, zum Beispiel, wächst an feuchten Wänden und als Hauptkomponente des Mehltaus. Unter Umständen kommen Aspergillus-Arten auf Substanzen ohne Kohlenstoffquelle vor, wo sie Salz- und Stickstoffquellen, wie Ammoniak und Nitrate verwerten.
[Bearbeiten] Wirtschaftliche Bedeutung
Aspergillus-Arten sind die wirtschaftlich wichtigsten Pilze. Sowohl primäre als auch sekundäre Stoffwechselprodukte werden verwendet.
A. niger, zum Beispiel, produzieren über 99 % des weltweiten Zitronensäure-Bedarfes. Diese Art wird auch für die Produktion von Lysozym und Glucose-Oxidase verwendet.
[Bearbeiten] Krankheiten
Einige Arten sind für Mensch und Tier pathogen:
- A. fumigatus und A. flavus verursachen Infektionskrankheiten, siehe Aspergillose.
- A. fumigatus und A. clavatus sind für Allergien verantwortlich.
Einige Arten bilden so genannte Mykotoxine, wie das Aflatoxin, die teils nur schädlich, teils tödlich wirken, weshalb die Toxizität von Aspergillus flavus als naturwissenschaftliche Erklärung für den "Fluch des Pharao" dient.
[Bearbeiten] Arten
Zur Gattung Aspergillus gehören unter anderem diese Arten:
- Aspergillus caesiellus
- Aspergillus candidus
- Aspergillus carbonarius
- Aspergillus carneus
- Aspergillus chevalieri
- Aspergillus clavatus
- Aspergillus costaricaensis
- Aspergillus cretensis
- Aspergillus deflectus
- Aspergillus flaviceps
- Aspergillus flavus
- Aspergillus flocculatosus
- Aspergillus fumigatus
- Aspergillus glaucus
- Aspergillus ibericus
- Aspergillus lacticoffeatus
- Aspergillus lentulus
- Aspergillus neobridgeri
- Aspergillus nidulans
- Aspergillus niger
- Aspergillus niveus
- Aspergillus ochraceus
- Aspergillus oryzae
- Aspergillus parasiticus
- Aspergillus penicilloides
- Aspergillus piperis
- Aspergillus pseudoelegans
- Aspergillus pseudofisheri
- Aspergillus restrictus
- Aspergillus roseoglobulus
- Aspergillus sclerotioniger
- Aspergillus sojae
- Aspergillus steynii
- Aspergillus sydowi
- Aspergillus terreus
- Aspergillus udagawae
- Aspergillus ustus
- Aspergillus versicolor
- Aspergillus westerdijkiae
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Herbert Hof (2003): Candida, Aspergillus und Co: Pathogene Pilze. In: Pharmazie in unserer Zeit. Bd. 32, Nr. 2, S. 96-103. doi:10.1002/pauz.200390053 ISSN 0048-3664