Aqua (Mac OS X)

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Aqua bezeichnet die grafische Benutzeroberfläche von Mac OS X. Es benutzt eine klassische zweidimensionale Benutzerführung mit Knöpfen, Fenstern und Menüs. Die Menüs erscheinen bei Mac OS X allerdings nicht im Fenster, sondern am oberen Bildschirmrand. Die Benutzeroberfläche stellt Scrollbalken und Knöpfe wie Gel dar, Menüs erscheinen teiltransparent und Bewegungen erscheinen flüssig.

Das ursprüngliche Design orientierte sich eng am Design der ersten iMacs und am Power Macintosh G3, der blau und weiß war, Nadelstreifenmuster und Transparenz aufwies. 2004 kam das Aussehen von gebürstetem Aluminium einiger neuer Modelle hinzu (etwa dem Apple Cinema Display), das in Aqua integriert wurde, sodass einige Zeit lang Fenster teilweise das Aussehen von gebürstetem Metall imitierten. Doch gab es in OS X 10.4 Tiger teilweise gebürstete, aber auch matte ungebürstete Fenster in Grau. Mit Version 10.5 von Mac OS X (Leopard) wurden die gebürsteten Fenster wieder entfernt, man setzt nun auf den schlichteren Look der mattgrauen Fenster.

Das auffälligste Element ist eine Dock genannte Leiste am unteren Bildschirmrand, die den Status der laufenden Anwendungen und solcher Anwendungen anzeigt, deren Programmsymbol der Benutzer in das Dock gezogen hat, um sie von dort aus starten zu können.

[Bearbeiten] Prinzipien

Aqua setzt Animationen ein, um die Oberfläche benutzerfreundlicher zu machen. Wenn etwa Fenster minimiert werden, das heißt, aus dem sichtbaren Bildbereich verschwinden und durch ein Symbol im Dock ersetzt werden, dann werden sie wie durch einen Trichter ins Dock gesaugt. Falls eine Aktion Zeit in Anspruch nimmt, wird dies durch einen sich drehenden Knopf dargestellt, und falls die verbleibende Zeit abgeschätzt werden kann, erscheint ein Fortschrittsbalken.

In Aquaelementen wird Text sehr aufwändig gerendert, einschließlich Antialiasing, das je nach verwendetem Monitor variiert wird. Die Textelemente, die Eingaben zulassen, lassen sich mit den emacs-üblichen Kürzeln bedienen, sodass man zum Editieren von Text weder die Maus benötigt, noch das Textfeld der Tastatur mit den Händen verlassen muss, um etwa die Pfeiltasten zu erreichen. Beispielsweise rückt Control-b (b für backwards) den Zeiger ein Zeichen nach links.

Obwohl Aqua-Oberflächen Pop-up-Menüs zur Verfügung haben, versuchen sie eher, Drag-and-Drop zur Interaktion mit grafischen Objekten zu benutzen. Beispielsweise kann man Datenträger auswerfen, indem man sie auf den Mülleimer zieht, dessen Symbol dann mit dem eines Auswurfknopfes getauscht wird.

[Bearbeiten] Grafikdarstellung

Die 2D-Zeichnung wird von einem Grafiksystem namens Quartz durchgeführt, dessen Programmierung dem Aufbau von PDF-Dokumenten ähnelt, wodurch sich Aqua-Elemente generell sehr leicht in PDF-Dokumente umwandeln lassen. Andererseits kann Quartz PDF-Dokumente auch sehr schnell rendern.

Quartz Extreme ist eine 3D-Erweiterung, die bestimmte anwendungsunabhängige Zeichnungen beschleunigt. Der Trichtereffekt beim Minimieren von Fenstern wird erreicht, indem der Inhalt des Fensters als 3D-Textur betrachtet wird, sodass die Animation selbst von der Grafikkarte berechnet werden kann - eine 3D-Unterstützung des transformierten Fensters ist also unnötig.

Erst nachträglich wurde neben dem gewöhnlichen Nadelstreifenthema ein Aussehen für Anwendungen, die sich an Benutzeroberflächen von gewöhnlicher Technik orientieren, bereitgestellt, das gebürstetem Aluminium ähnlich sieht.

[Bearbeiten] Fensterverwaltung und Fensteraufbau

Fenster werden in Aqua horizontal balanciert dargestellt und von oben nach unten sortiert. Mittig balanciert bedeutet, dass der Schriftschwerpunkt sich immer in der Fenstermitte befinden soll. Das bedeutet etwa, dass ein Steuerelement, das zwischen mehreren Ansichten umschaltet, immer über diesen angebracht sein soll. Neue Fenster erscheinen in der vertikalen Bildmitte, benutzen aber nicht den ganzen Bildschirm, sondern nur eine vom Programmierer als nützlich empfundene Größe. Beim Benutzen von Aqua mit einem Breitbildschirm, wie ihn die Apple-eigenen Computer mitbringen, bleibt so immer etwas Schreibtisch frei, sodass man immer Dinge auf den Schreibtisch ziehen kann.

[Bearbeiten] Programmsymbole

Programmsymbole erscheinen in Aqua außergewöhnlich groß. Sie haben eine Höchstgröße von 128x128 Pixeln (512x512 Pixel in Mac OS X 10.5), lassen sich aber je nach Aufgabe verkleinern. Das wird erreicht, indem entweder Programmsymboldateien das gleiche Symbol in mehreren Auflösungen bereithalten, oder das große Symbol wird vom Betriebssystem skaliert. Symbole werden nach gewissen Regeln erstellt, die Perspektive, Schattenwurf und Komplexität bestimmen, aber auch klären, dass ein Symbol durch seine Farbgebung zeigen soll, zu welcher Programmart es gehört.