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Abdullah Al-Harari – Wikipedia

Abdullah Al-Harari

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Abdullah Al-Harari (arabisch عبد الله الهرري الحبشي‎, deutsch: Abdullah aus Harar) oder Adbullah al-Habashi (Abdullah der Abessinier), mit vollem Namen Abdullah ibn Muhammad ibn Yusuf al-Harari al-Shibi al-Abdari (* um 1920 in Harar, Äthiopien) ist ein islamischer Rechtsgelehrter und Begründer der nach seiner Herkunft benannten religiösen Bewegung der Al-Habash.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Studien

Abdullah wurde in Harar geboren, einer im sunnitischen Islam als heilig geltenden Stadt im Kaiserreich Abessinien (arabisch: al-Habaschah), dem heutigen Äthiopien. Aufgewachsen ist er angeblich in den bescheidenen Verhältnissen einer religiösen Familie.

Er soll bereits mit sieben Jahren den Koran auswendig gelernt haben und durch seinen Vater mit Werken der islamischen Rechtswissenschaft (Fiqh) vertraut gemacht worden sein. Später befasste er sich mit den Überlieferungen des Propheten Mohammed, den Hadithen und lernte deren sechs Bücher mit ihren Überlieferungsketten auswendig. Er bereiste das damals italienisch besetzte Kaiserreich Abessinien sowie Britisch- und Französisch-Somaliland, um bei verschiedenen Gelehrten zu studieren. Dabei eignete er sich auch Wissen der schafiitischen Rechtsschule sowie der malikitischen, hanafitischen und hanbalitischen Rechtslehren an.

Er erhielt früh eine Lehrerlaubnis und durfte als Mufti islamische Rechtsgutachten (Fatwâ) erteilen. Mit seinen religiösen Vorstellungen geriet er jedoch bald mit den Anhängern von Hajj Yusuf Abdulrahman in Konflikt, der die wahhabitische Ideologie Saudi-Arabiens vertrat. Mit Hilfe der äthiopischen Regierung konnte sich Abdullah al-Habashi zunächst durchsetzen. Die Schule seines Gegners wurde geschlossen, einige seiner Anhänger inhaftiert. Bei einer erneuten Konfrontation hatte jedoch Hajj Yusuf Abdulrahman die besseren Verbindungen zur Führung; 1947 ließ Kaiser Haile Selassie Abdullah Al-Habashi des Landes verweisen.

In der Folge setzte Abdullah seine Studien fort, reiste über Somalia, Saudi-Arabien und Jerusalem nach Damaskus und siedelte 1950 nach Beirut in den Libanon über. Erst 1983 trat er wieder öffentlich in Erscheinung, als seine Gefolgsleute die 1930 von Sheikh Ahmad al-Ajuz gegründete Society of Islamic Philanthropic Projects (arabisch جمعية المشاريع الخيرية الإسلام ‎ Jam'īyyat al-Mashari' al-Khayriyya al-Islāmiyya) übernahmen.

1996 und 2003 reiste er – nach 40 Jahren – zurück nach Harar, um seinen Glauben zu lehren und gegen den Glauben der Wahhabiten zu predigen. Heute lebt er wieder im Libanon.

[Bearbeiten] Forschung

Die Kenntnisse Abdullahs der gelehrten Handschriften haben ihm erlaubt, die Lesarten handschriftlich überlieferter Quellen wie auch gedruckte Werke islamischer Gelehrter kritisch zu würdigen.

[Bearbeiten] Wirkung

Abdullah Al-Harari ist als Gelehrter der Schriften des Islam anerkannt. Seine Lehren, Predigten und sein Wirken in Harar hatte Einfluss auf den Islam in Äthiopien und darüber hinaus.

Die mit Übernahme der Society of Islamic Philanthropic Projects in Beirut begründete Bewegung hat im Libanon Einfluß gewonnen und breitet sich über die straff organisierte AICP (Association of Islamic Charitable Projekts) und durch libanesische Auswanderer weltweit aus. Die offizielle Führung dieser Organisation übernahm Sheikh Abdullah aber nicht mehr selbst.

Zwar vertreten er und seine Anhänger die politische Gewaltlosigkeit, was ihm und seiner Bewegung vor allem in der westlichen Welt viel Sympathie eingebracht hat; seine Gegner bezeichnen ihn aber auch als „Sheikh of strife“ (Scheich des Unfriedens). Von Fundamentalisten und Wahhabiten wird er strikt abgelehnt oder sogar als Ungläubiger bezeichnet und auch er begegnet seinen Gegnern mit kompromissloser Ablehnung.

[Bearbeiten] Werke

Die folgenden Werke sind bei „Dar Al-Mashari'“ in Libanon/Beirut zu finden:

  • „Die Erläuterung der tausend Zeilen des Gelehrten as-Suyûtiyyin der Hadit-Terminologie“ (Scharhu alfiyati s-Suyûtî fî Mustalahi l-Hadîth)
  • „Ein Gedicht über die Glaubenslehre in rund 60 Versen“ (Qasîdatun fî l-I^tiqâdi taqa^u fî Sittîna Baytan)
  • „Der richtige Weg betreffend die Glaubenslehre“ (As-Sirâtu l-Mustaqîm fi t-Tawhîd, Hg.)
  • „Die Erläuterung des Werkes ‚Der richtige Weg betreffend die Glaubenslehre‘ mit authentischen Beweisen“ (Ad-Dalîlu l-Qawîm ^alâ s-Sirâti l-Mustaqîm fit-Tawhîd)
  • „Zusammenfassung der Lehren von Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, welche das individuelle Pflichtwissen der Religion nach der schâfi^îtischen Rechtsschule umfasst“ (Mukhtasaru ^Abdi l-Lâhi l-Harariyy al-Kâfilu Bi ^ilmi d-Dîni d-Darûriyy ^alâ Madhhabi l-Imâmi sch-Schâfi^iyy, Hg.)
  • „Zusammenfassung der Lehren von Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, welche das individuelle Pflichtwissen der Religion nach der mâlikîtischen Rechtsschule umfasst“ (Mukhtasaru ^Abdi l-Lâhi l-Harariyy al-Kâfilu Bi ^ilmi d-Dîni d-Darûriyy ^alâ Madhhabil-Imâmi Mâlik)
  • „Zusammenfassung von Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, welche das individuelle Pflichtwissen der Religion nach der hanafîtischen Rechtsschule umfasst“ (Mukhtasaru ^Abdi l-Lâhi l-Harariyy al-Kâfilu Bi ^ilmi d-Dîni d-Darûriyy ^alâ Madhhabi l-Imâmi Abî Hanîfah)
  • „Das Begehren des Schülers. Eine Abhandlung über das obligatorische Wissen in der islamischen Religion“ (Bughyatu t-Tâlib Lima^rifati l-^ilmi d-Dîni l-wâdjib, Hg.)
  • „Schlagfertige Antworten gegen die Verleumder der authentischen Hadîthe“ (At-Ta^aqqubu l-Hathîth ^alâ Man Ta^ana Fîmâ Sahha Mina l-Hadîth)
  • „Die Bestätigung des Werkes ‚Schlagfertige Antworten gegen die Verleumder der authentischen Hadîthe‘“ (Nusratu t-Ta^aqqubi l-Hathîth ^alâ Mana Ta^ana Fîmâ Sahha Mina l-Hadîth, Hg.)
  • „Die schönen, reinen Düfte am Geburtstag des besten aller Geschöpfe“ (Ar-Rawâ’ihu z-Zakiyyah fî Mawlidi Khayri l-Bariyyah)
  • „Die Erläuterung des Werkes des Gelehrten an-Nasafiyy in der Glaubenslehre“ (Al-Matâlibu l-Wafiyyah Scharhu l-^aqîdah t-Tahâwiyyah)
  • „Die Darlegung der sunnitischen Glaubenslehre anhand der Erläuterung des Werkes des Gelehrten at-Tahâwiyy ‚Die Glaubenslehre‘“ (Idhhâru l-^aqîdati s-Sunniyyah Bischarhi l-^aqîdati t-Tahâwiyyah)
  • „Die Erläuterung der tausend Verse des az-Zubad in der schâfi^îtischen Rechtswissenschaft“ (Scharhu Alfiyati z-Zubad fi l-Fiqhi sch-Schâfi^iyy, Hg.)
  • „Die Erläuterung des Werkes des Abî Schudjâ^s in der schâfi^îtischen Rechtswissenschaft“ (Scharhu Matni Abî Schudjâ^ fi l-Fiqhi sch-Schâfi^iyy)
  • „Die präzise Begriffsanalyse des Werkes ‚Der richtige Weg betreffend der Glaubenslehre‘“ (Asch-Scharhu l-Qawîm fî halli Alfâthi s-Sirâti l-Mustaqîm)
  • Die Erläuterung des Werkes „al-^Aschmâwiyyah“ in der mâlikîtischen Rechtswissenschaft (Scharhu Matni l-^Aschmâwiyyah fi l-Fiqhi l-Mâlikiyy)
  • „Die Erläuterung des Werkes ‚Scharhu Mutammimati Al-Âdjrûmiyyah‘“ (eine Abhandlung über die arabische Grammatik, Scharhu Mutammimati l-Âdjrûmiyyah fî n-Nahwi)
  • „Die Erläuterung des Werkes „al-Bayqûniyyah“ in der Hadît-Terminologie“ (Scharhu l-Bayqûniyyah fî l-Mustalah)
  • „Der eindeutige Beweis gegen diejenigen, die dem Koran widersprechen“ (Sarîhu l-Bayân fî r-Raddi ^alâ Man Khâlafa l-Qur’ân, Hg.)
  • „Aufdeckung der irreführenden Aussagen des Ahmad bin Taymiyyah durch sunnitische Abhandlungen“ (al-Maqâlâtus-Sunniyyah fî Kaschfi Dalâlâti Ahmad ibn Taymiyyata)
  • „Die aufgereihten Perlen in den Koran-Rezitationsregeln“ (ad-Durru n-Nadîd fî ’Ahkâmi t-Tadjwîd)
  • „Erläuterung der 13 Eigenschaften Gottes“ (Scharhu s-Sifâti th-Thalâtha ^aschrata l-Wâdjibati lil-Lâh)
  • „Die rettende Glaubenslehre. Eine vorgetragene Abhandlung“ (al-^aqîdatu l-Mundjiyatu)
  • „Erläuterung des Werkes ‚at-Tanbîh‘ des Gelehrten asch-Schirâziyy in der schâfi^îtischen Rechtswissenschaft“ (Scharhut-Tanbîh lil-Imâm Schîrâziyy fi l-Fiqhi sch-Schâfi^iyy)
  • „Erläuterung des Werkes ‚Die Lehrmethode für Schüler‘ des Gelehrten Zakariyyâ al-Ansâriyy in der schâfi^îtischen Rechtswissenschaft“ (Scharhu Manhadji t-Tullâb lisch-Schaykhi Zakariyyâ l-Ansâriyy fi l-Fiqhi sch-Schâfi^iyy)
  • „Erläuterung des Werkes ‚Der sichere Weg, um die Liebe Gottes zu erlangen‘ des Gelehrten ^Abdu l-Lâh Bâ^lawiyy“ (Scharhu Kitâbi Sullami t-Tawfîq Ilâ Mahabbati l-Lâhi ^alâ t-Tahqîq)
  • „Erläuterung des Werkes ‚Eine Abhandlung in Gedichtform‘ des Gelehrten As-Sabbân“ (Scharhu Mandhûmati s-Sabbân fi l-^arûd)
  • „Die sunnîtische Widerlegung der irreführenden Aussagen der Sekte Hizbu t-Tahrîr“ (al-Ghâratu l-Îmâniyyah fi Raddi Mafâsidi t-Tahrîriyyah)
  • „Die prachtvolle Perle in der Begriffsanalyse des Werkes des Gelehrten at-Tahâwiyy ‚Die Glaubenslehre‘“ (ad-Durratu l-Bahiyyah fî Halli alFâdhi l-^aqîdati t-Tahâwiyyah)
  • „Widerlegung der Behauptung einiger, dass der Prophet alles wüsste, was Allâh weiß“ (Risâlatun fi r-Raddi ^alâ Qawli l-Ba^di Inna r-Rasûla Ya^lamu kulla schay’in Ya^lamuhu l-Lâh - eine grundlegende Schrift, die vor allem der Textkritik des Koran neue Möglichkeiten eröffnete)
  • „Verwerfung der Behauptung, dass das erste Geschöpf das Licht des Propheten Muhammad sei“ (Risâlatun fî Butlâni da^wâ Awwaliyyati n-Nûri l-Muhammadiyy)
  • „Islamisch notwendige Warnung“ (at-Tahdhîru sch-Schar^iyyu l-Wâdjibu)
  • „Die gegenseitige Unterstützung bei der Verwerfung des Bösen“ (at-Ta^âwunu ^ala n-Nahyi ^ani l- Munkar)


[Bearbeiten] Weblinks

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