Česká strana sociálně demokratická
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Die Česká strana sociálně demokratická [ˈtʃɛskaː ˈstrana ˈsotsɪaːlɲɛ ˈdɛmokratɪtskaː] (Tschechische Sozialdemokratische Partei, abgekürzt ČSSD), ist eine sozialdemokratische politische Partei in Tschechien, Mitglied der Sozialistischen Internationale und der Partei der Europäischen Sozialisten. Derzeit ist sie eine der beiden dominierenden Parteien Tschechiens. Im Senat, auf der Kommunalebene und in den Regionen ist ihre Stellung jedoch zur Zeit (Januar 2006) eher schwächer, bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2004 erreichte sie ein Ergebnis von gerade einmal 8,8 % und ist somit nur mit zwei Abgeordneten (von 24 für alle tschechischen Parteien) im Europäischen Parlament vertreten.
Einer der wichtigsten Politiker der Partei war Miloš Zeman. Er wurde im Jahr 1993 Parteivorsitzender. 1996 wurde die ČSSD zur zweitstärksten Partei und 1998 gewann sie die Wahlen und bildete die Regierung mit Miloš Zeman als Ministerpräsident, der 2007) im Streit aus der Partei austrat.
Seit dem Rücktritt von Stanislav Gross war Bohuslav Sobotka kommissarischer Vorsitzender der Partei, größten Einfluss in der Partei hatte jedoch in der Zwischenzeit der stellvertretende Vorsitzende und Premierminister Jiří Paroubek, der 13. Mai 2006 auf einem Parteitag in Prag (unmittelbar vor den Wahlen) zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Er bekam 91,9 % Stimmen der Delegierten (von 521 Delegierten stimmten 479 für ihn, 35 gegen ihn, 7 Stimmen waren ungültig).
Der Partei wurde oft (vor allem von der oppositionellen ODS) ihre verstärkte Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Kommunisten (KSČM) vorgeworfen.
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[Bearbeiten] Historische Entwicklung
- 1878–1893: Sociálně-demokratická strana českoslovanská v Rakousku (Tschecholowakische Sozialdemokratische Partei in Österreich), als Teil der österreichischen Sozialdemokratie
- 1894–1938: Českoslovanská sociálně demokratická strana dělnická (Tschechoslowakische Sozialdemokratische Partei der Arbeiter), als eigenständige Partei
- 1938–1941: Národní strana práce (Nationale Partei der Arbeit) – Einheitliche Partei der Sozialdemokraten und Nationalsozialen
- 1945–1948: Československá sociální demokracie (Tschechoslowakische Soziale Demokratie)
- 1948–1989: Die sozialdemokratische Partei wurde mit der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) vereinigt, im Exil existierte sie aber weiter.
- 1990–1993: Československá sociální demokracie (Tschechoslowakische Soziale Demokratie)
- seit 1993: Česká strana sociálně demokratická (Tschechische Sozialdemokratische Partei)
[Bearbeiten] Wahlergebnisse bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus seit 1990
- 1990: 4,1 % - 0 Sitze
- 1992: 6,5 % - 16 Sitze
- 1996: 26,4 % - 61 Sitze
- 1998: 32,3 % - 74 Sitze
- 2002: 30,2 % - 70 Sitze
- 2006: 32,3 % - 74 Sitze
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Siehe auch
Belgien: Parti socialiste · Socialistische Partij Anders | Bulgarien: Bălgarska Socialističeska Partija | Dänemark: Socialdemokraterne | Deutschland: Sozialdemokratische Partei Deutschlands | Estland: Sotsiaaldemokraatlik Erakond | Finnland: Suomen Sosialidemokraattinen Puolue | Frankreich: Parti socialiste | Griechenland: Panellínio Sosialistikó Kínima | Großbritannien: Labour | Irland: Labour | Italien: Democratici di Sinistra · Socialisti Democratici Italiani | Lettland: Latvijas Sociāldemokrātiskā Strādnieku Partija | Litauen: Lietuvos Socialdemokratų Partija | Luxemburg: Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei | Malta: Partit Laburista | Niederlande: Partij van de Arbeid | Nordirland: Social Democratic and Labour Party | Norwergen: Arbeiderpartiet | Österreich: Sozialdemokratische Partei Österreichs | Polen: Sojusz Lewicy Demokratycznej · Unia Pracy | Portugal: Partido Socialista | Rumänien: Partidul Social Democrat | Schweden: Socialdemokraterna | Schweiz: Sozialdemokratische Partei | Slowenien: Socialni demokrati | Spanien: Partido Socialista Obrero Español | Tschechien: Česká strana sociálně demokratická | Ungarn: Magyar Szocialista Párt · Magyarországi Szociáldemokrata Párt | Zypern: Kínima Sosialdimokratón