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Vipassana – Wikipedia

Vipassana

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Vipassanā (Pali) bzw. Vipaśyanā (Sanskrit; tib. Lhagthong) ist die zentrale Form des buddhistischen Trainings von Herz wie Geist.[1]

"Vipassanā" steht heute auch für die verschiedenen Traditionen des frühen Buddhismus Theravāda (Südostasien, Sri Lanka), in deren Zentrum die systematische Schulung von Achtsamkeit steht. Der Begriff "Vipassanā" kommt aktuell in zunehmendem Maße auch im später entstandenen Mahāyāna-Buddhismus vor, zu dem etwa der Zen und der tibetische Buddhismus gehören. Die Ursprungstradition einer systematischen Schulung von Achtsamkeit ist der frühe Buddhismus. So hat das "Vipaśyanā" des Mahāyāna eine andere Bedeutung als das frühbuddhistische "Vipassanā".[2]

Das Vipassanā[3] bildet neben dem Zen und dem tibetischen Buddhismus die dritte Hauptströmung des Buddhismus im Westen. Der Begriff ist zwar in der Öffentlichkeit weniger bekannt, was mit dem zurückhaltenden Selbstverständnis der frühbuddhistischen Muttertradition zu tun hat; nach Einfluss, Verbreitung und Wachstum ist das Vipassanā aber von ähnlich großer Bedeutung. Seine Ansätze gelten als eine von kulturbedingten Formen besonders freie Praxis.

Die Traditionen des Vipassanā mit ihren unterschiedlichen methodischen Ansätzen[4] dienen alle der Entwicklung einer höheren, so genannten "Trefflichen Achtsamkeit" (sammā sati), die über die bloße Konzentrationsfunktion von Aufmerksamkeit hinausgeht. Bei der Praxis dieser "Trefflichen Achtsamkeit" geht es traditioneller Ausdrucksweise nach um das zunehmende Durchdringen oder "befreiende Sehen" der über die sinnliche Erfahrung zwar immer und überall gegebenen, aber gewöhnlich durch Verblendungen bzw. "Nichtsehen" (avijjā) verborgenen "Wahrheit", "Höchsten Realität" oder "Natur der Dinge".

Die Hauptquellen aller Richtungen des Vipassanā finden sich im Pali-Kanon, der Textgrundlage des frühen Buddhismus Theravāda, welche die ältesten vollständig überlieferten Redensammlungen des historischen Buddha enthält. Jene Hauptquellen sind (im Allgemeinen) die diversen im Pali-Kanon erscheinenden Lehren zum Thema Achtsamkeit und (im Besonderen) die beiden zentralen Achtsamkeitsreden des "Erwachten" (Buddha) - nämlich die „Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit“ oder Satipatthāna-Sutta[5] (Mittlere Sammlung, Rede 10, und, etwas länger, Längere Sammlung, Rede 22) und die „Rede von bewussten Ein- und Ausatmen“ Ānāpānasati-Sutta (Mittlere Sammlung, Rede 118). Die Technikmethoden des Vipassanā beruhen stärker auf der „Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit“ Satipatthāna-Sutta und die Naturansätze stärker auf der „Rede von bewussten Ein- und Ausatmen“ Ānāpānasati-Sutta.[6]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Etymologie

Vipassanā ist ein Pali-Wort, das sich aus dem Sanskrit-Präfix "vi-" und der Verbalwurzel √paś für "sehen" herleitet. Es wird häufig mit "Einsicht", "Klarblick" oder "Klarsicht" übersetzt. Das Präfix "vi-" bedeutet in erster Linie "zwei Teile" oder eine Bewegung "weg" von etwas anderem. Entsprechende Präfixe im Deutschen sind "auseinander-" oder "ent-". Wörtlich ist mit "Vipassanā" (im Unterschied zu der in esoterischen oder synkretistischen Kreisen verbreiteten Hochbewertung von "Einheit", dem Denken in der Kategorie "alles ist letztlich eins") eine bestimmte Art des "Auseinander-Sehens" gemeint, ein unterscheidendes, durchschauendes bzw. von Illusionen befreiendes "Sehen" im Sinne eines unmittelbaren Erfassens.

Dies entspricht auch der anderen Bedeutung von "vi-", die auf eine "intensive" Qualität des Unterscheidens hinweist. Vipassanā meint also eine besondere Art des Tief-Blickens, die unmittelbar, ungetrübt oder wahrheitsgemäß alle inneren und äußeren Vorgänge erfasst. Mit jenen "zwei Teilen" von "vi-" ist die Illusion oder Falschheit und die Realität oder Wahrheit gemeint. Demnach ist Vi-Passanā ein höheres Sehen, das mittels der intuitiven Unterscheidung der Achtsamkeit zunehmend jede Illusion, Manipulation oder Verblendung durchschaut und damit die jeweilige Wahrheit oder Realität direkt intuitiv erfasst. Wenn diese Unterscheidung fortwährend kultiviert werde, führe sie zu vollen Befreiung, dem Ziel der Vipassanā-Praxis in allen ihren Formen.

Zwei weitere Hauptbegriffe im Zusammenhang mit Vipassanā sind "Anu-Passanā" und "pati-sam-vedī", die in den oben erwähnten grundlegenden Achtsamkeitsreden des Buddha immer wieder vorkommen. Mit Anupassanā (das Präfix anu- bedeutet "entlang, eng anliegend, unmittelbar") ist ein konzeptfreies, unmittelbares bzw. achtsames Begleiten aller körperlichen oder geistigen Prozesse gemeint. "pati-sam-vedī" bedeutet "voll-er-spürend", also wieder ein direktes Empfinden im Einklang mit den realen Prozessen, wie sie sind, nicht wie wir sie in der Vorstellung gerne hätten.

[Bearbeiten] Lehre

Das Vipassanā unterteilt sich, was die Praxis angeht, in diverse eindeutig strukturierte "Techniken/Technikmethoden" und strukturell vergleichsweise offene "Naturansätze".[7] Wissenschaftlich betrachtet kann keine dieser Praxisformen den Anspruch erheben, "die Methode" des historischen Buddha zu sein. Denn die relativ interpretationsoffenen Achtsamkeitslehren der ältesten vollständig überlieferten Redensammlungen des Buddha (im Pali-Kanon) lassen sich zur Begründung aller Ansätze des Vipassanā heranziehen.

In den Praxistraditionen des Vipassanā wird nicht ähnlich stark unterschieden zwischen den konzentrativen "Ruhemeditation" Samatha und der kognitivem "Einsichtsmeditation" Vipassanā, die zur inneren Befreiung des Nirvāna führt, wie es im Mahāyāna-Buddhismus der Fall ist. Generell wird von den Lehrenden des Vipassanā die Ansicht vertreten, dass ein bestimmtes "flexibles" Maß an Konzentration, das sich mit der fortwährenden Fokussierung auf die natürlichen Körper-Geist-Prozesse ergibt - die so genannte "Augenblickliche Konzentration" -, die beste Grundlage sei, um zu den befreienden Einsichten zu kommen.

Wenn die Konzentration durch die Fokussierung auf ein naturgemäß "statisches" Konzept bzw. geistiges Konstrukt (wie Visualisierungen, innere Laute, Vorstellungen, Reflexionen) zu stark werde, behindere sie die befreienden intuitiven Einsichten. Denn sie könnten sich lediglich aus einem zunehmend tiefen Durchdringen der natürlichen, überall gegebenen Realitäten oder Prozesse durch sehende Achtsamkeit auf der Basis einer flexiblen, das heißt nicht zu starken bzw. statischen Konzentration ergeben. Die vier Hauptansätze des Vipassanā [8] folgen diesem Weg, den auch bekannte einzelne Lehrende vertreten, die verschiedene Hauptansätze verbinden (etwa der Mönch Bhante Sujiva).

Wenn der Weg zu den befreienden Einsichten über die statischen Konzentrationszustände der Vertiefungen "Jhānas" genommen werde, was prinzipiell möglich sei, müsse man erst aus den Vertiefungen herauskommen und die mit ihnen verbundenen Faktoren oder Erscheinungen als genauso vergänglich, ungenügend bzw. Nicht-Selbst wie alle anderen Phänomene erkennen. Die zentrale, von den Vertretern dieses Vipassanā-Weges über die Vertiefungen häufig zitierte Rede ist das Anupada-Sutta der Mittleren Sammlung (Rede 111) der Reden des Buddha im Pali-Kanon. Bekannte Repräsentanten dieses Weges in Asien sind der burmesische Meister Pa Auk Sayadaw und im Westen (vor allem in Deutschland) die Lehrenden in der Tradition der deutschen Nonne Ayya Khema oder einzelne Mönche wie der tschechische Bhikkhu Dhammadipa (ein Schüler Pa Auk Sayadaws).

Aber in den anfangs zitierten grundlegenden Achtsamkeitsreden des historischen Buddha werden die Vertiefungen "Jhānas" nicht erwähnt. Hier wird lediglich eine flexible Konzentration vorausgesetzt, die sich mit der Fokussierung auf die natürlichen Gegebenheiten oder Prozesse einstellt, um auf dieser Basis die befreienden Einsichten zu verwirklichen. Laut der Rede von den "Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit" Satipatthāna-Sutta gibt es vier solche Vergegenwärtigungen:

  1. Vergegenwärtigung des Körperlichen (kāyānupassanā)
  2. Vergegenwärtigung der Empfindungen (vedanānupassanā)
  3. Vergegenwärtigung des Geistes und dessen wechselnder Zustände (cittānupassanā)
  4. Vergegenwärtigung der "Natürlichen Wahrheiten" (dhammānupassanā)

"Dhamma" in "Dhammānupassanā" wird von manchen Lehrenden mit "Geistobjekte" übersetzt. Der Begriff "Dhamma" ist im Pali sehr vielschichtig und kann je nach seinem Kontext differierende Bedeutung haben. Aus der Beschreibung der vierten Vergegenwärtigung im Satipatthāna-Sutta geht klar hervor, dass es hier um weit mehr als "Geistobjekte" geht. Bloß einer der Abschnitte zur vierten Vergenwärtigung behandelt die einzelnen Objekte und Bewusstseinsarten der sechs Sinnesebenen, von denen nur eine wiederum der Geist bzw. die Geistobjekte ist. Im Theravāda wird auch nicht, wie in vielen Richtungen des Mahāyāna, davon ausgegangen, dass alles letztlich "Nur Geist" (citta-mātra) sei. So ist "Geistobjekte" irreführend.

Unter der vierten Vergegenwärtigung werden explizit die grundlegenden Lehren des Buddha zur Bindung an die und zur Befreiung von der Welt genannt, die auf Basis der anderen drei Vergegenwärtigungen so tief verstanden werden können, dass sie ihr befreiendes Potenzial voll entfalten. Diese grundlegenden Lehren behandeln "Natürliche Wahrheiten", die durch das achtsame Untersuchen und Vertrautwerden mit den Körper-Geist-Prozessen (auf der Ebene der ersten drei Vergegenwärtigungen) nun in ihrer Tiefendimension "aufscheinen". Sie sind direkt in der Erfahrung verifizierbar.

Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Fortschritt in der Vipassanā-Meditation ist immer die Entwicklung der Herzqualitäten, das heißt von Ethik. Die drei Grundbereiche des allgemeinen buddhistischen Befreiungsweges, die sich gegenseitig ergänzen, sind Ethik, Sammlung und Weisheit. Unabdingbar für Ethik ist das Einhalten der "Fünf Verhaltensrichtlinien". Sie sind:

  1. Kein Lebewesen töten
  2. Nicht stehlen
  3. Keine sexuellen Verfehlungen begehen (von allem sexuellen Verhalten abstehen, das für irgendeinen der Beteilgten Schaden oder Verletzung bedeutet, etwa Fremdgehen oder auch Vergewaltigung).
  4. Nicht lügen
  5. Keine bewusstseinstrübende Mittel nehmen (z.B. Alkohol und andere Drogen)

Siehe auch: Silas (Buddhismus).

[Bearbeiten] Methoden und Zweck

Die Technikmethoden des Vipassanā beruhen wie oben gesagt stärker auf der „Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit“ Satipatthāna-Sutta und die Naturansätze stärker auf der „Rede von bewussten Ein- und Ausatmen“ Ānāpānasati-Sutta.[9] Dementsprechend sind die jeweils angewandten Techniken bzw. Methoden zum Zweck der Betrachtung der natürlichen Prozesse von Körper und Geist unterschiedlich. Im Satipatthāna-Sutta stehen die Vier Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit (des Körperlichen, der Empfindungen, der Geisteszustände und der Natürlichen Wahrheiten) jeweils weitgehend für sich alleine, weil jede dieser Vergegenwärtigungen bereits als ein voller Befreiungsweg fungieren kann (laut dem häufig wiederkehrenden Refrain des Suttas, mit dem die befreienden Einsichten nach jedem Abschnitt erscheinen). Außerdem gibt der Buddha mit diesem Sutta relativ präzise methodische Anweisungen, wie die Betrachtung vonstatten gehen soll. Im Ānāpānasati-Sutta entfalten sich alle Vier Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit innerhalb der Dachbewusstheit des bewussten Ein- und Ausatmens, die damit im Zentrum steht, das heißt hier der eigentliche Befreiungsweg ist. Außerdem gibt der Buddha mit diesem Sutta weniger präzise methodische Anweisungen, sondern beschreibt die sich vertiefenden Zustände von Ruhe und Einsicht, wie sie sich innerhalb der Dachbewusstheit des bewussten Ein- und Ausatmens entfalten.

Entsprechend diesem Unterschied handelt es sich bei den Technikmethoden, die mehr auf dem Satipatthāna-Sutta beruhen, um ziemlich detaillierte bzw. genau strukturierte "Techniken" im engeren Sinne, bei denen die Atembetrachtung lediglich eine "vorbereitende" konzentrative Funktion hat, das heißt nicht als der eigentliche Befreiungsweg des Vipassanā gilt.

In der Tradition von U Ba Khin oder deren einflussreichstem Vertreter S. N. Goenka (dem "Körperhineinkommen", vgl. unten) zum Beispiel werden zur Beruhigung des Geistes vor dem eigentlichen Vipassanā die Empfindungen um die Nasenlöcher bei jeder Ein- und Ausatmung immer präziser betrachtet. Beim Vipassanā dieses Ansatzes wird der eigene Körper mit der Achtsamkeit systematisch durchwandert, um die verschiedenen Empfindungsgebiete und, falls sie schmerzlich sind, Spannungsfelder immer unmittelbarer zu erfassen, bis ihre Vergänglichkeit, ihr Ungenügen bzw. ihr Nicht-Selbst auf einer tieferen Ebene verstanden wird. Damit schwindet zunehmend das Ergreifen der Dinge. "Betrachte und reagiere nicht" oder "bleibe gleichmütig im Verstehen der Vergänglichkeit, der Vergänglichkeit" etwa sind öfter wiederkehrende Anweisungen Goenkas.

In der Tradition von Mahasi Sayadaw (dem "Benennen", vgl. unten) wird als Ankerobjekt die Auf- und Abbewegung der Bachdecke bei jeder Ein- und Ausatmung genommen. Auf der Basis dieses Anker- bzw. Hauptobjektes wird die Palette der betrachteten Phänomene dann sukzessive erweitert (zu den stärkeren Empfindungen im Körper, den Geräuschen und schließlich den perzeptiven, gedanklichen oder affektiven Vorgängen im Geist), bis allmählich eine "Wahllosen Bewusstheit" eintritt. Das Hauptmittel der immer bewussteren Betrachtung sind bei diesem Ansatz spontan im Geist auftauchende "Etiketten". Sie haben gleichsam die Funktion innerer Schnappschüsse. Sie sind intuitive "Flashes" des Verstehens, nicht Gedanken im eigentlichen Sinne. Lediglich ein kleiner Teil der Aufmerksamkeit soll in die Etiketten gehen, damit sie nicht "hervorgebracht" werden. In dem Maße, wie die Anbindung an die Prozesse von Körper und Geist gelingt, fallen sie weg, und es bleibt die befreiende "Wahllose Bewusstheit".

Von den Gründermeistern der Technikmethoden gibt es ausführliche Kommentare zum Satipatthāna-Sutta, aber relativ wenige Aussagen zum Ānāpānasati-Sutta (das Gleiche gilt auch für S. N. Goenka, der das Körperhineinkommen heute vor allem verbreitet).

Bei den Naturansätzen, die mehr auf dem Ānāpānasati-Sutta beruhen, steht die Atembetrachtung als ein vollständiger Befreiungsweg im Zentrum, innerhalb dessen sich Ruhe und Einsicht sukzessive entfalten. Bei Ajahn Buddhadāsa etwa (vgl. unten) wird der gesamte Prozess der Atmung mit einer bestimmten Systematik betrachtet, sowohl der Ablauf der Atmung (über die Empfindungen um die Nasenlöcher bis zur Bewegung des Brustkorbes und der Bauchdecke bei jeder Ein- und Ausatmung) als auch die subtilen Auswirkungen eines zunehmend bewussten Atmens auf Körper wie Geist.

Es existieren auch Naturansätze, bei denen die Atmung als ein den gesamten Körper erfassendes Phänomen gilt (in Form von Sauerstoff, der über das Blut in alle Zellen transportiert wird, was mit bestimmten subtilen Empfindungen in allen Körperbereichen einhergeht). Deshalb wird hier die systematische Betrachtung des Atmens mit der systematischen Betrachtung des ganzen Körpers verbunden (etwa bei dem thailändischen Meister Ajahn Lee Dhammadaro).

Von den Gründermeistern der Naturansätze gibt es ausführliche Kommentare zum Ānāpānasati-Sutta.

Es gibt populäre moderne "Anwendungen" des Vipassanā, vor allem das komplementärmedizinische Behandlungsprogramm MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) des amerikanischen Professors Jon Kabat-Zinn, das primär auf den beiden größten technischen Vipassanāmethoden - des Körperhineinkommens und des Benennens - beruht. Das Erfolgsgeheimnis dieses Programms (es wird an vielen amerikanischen Kliniken eingesetzt und auch zunehmend in Europa) ist das Argument Kabat-Zinns, dass er zwar bestimmte uralt bewährte Methoden des Buddhismus übernommen, aber die Religion "Buddhismus" weggelassen habe. So wird das Programm attraktiv für alle, die kulturell bedingte Hemmschwellen haben, sich mit der buddhistischen Lehre näher zu befassen.

Aber Kabat-Zinn und maßgebliche Vertreter seines Ansatzes haben zwar die Vipassanāmethoden aus ihrem frühbuddhistischen Theravāda-Kontext herausgelöst, sie dann aber im Rahmen des MBSR-Programms mit anderen buddhistischen Lehren verbunden, nämlich mit Lehren des später entstandenen Mahāyāna, die der frühe Buddhismus nicht vertritt. Diese Mahāyāna-Lehren sind vor allem die an einem (Wahren) "Selbst" orientierte "Buddha-Natur", die Sicht des Bewusstseins als einer letztlichen Realität (gemäß der Schule vom "Nur-Geist", wonach die Außenwelt Illusion, aber der Geist real existent sei) oder auch direkt ein "Wahres Selbst". So lehrt etwa Saki Santorelli (der Nachfolger Kabat-Zinns am Hauptzentrum des Programms in Massachusetts) als Zweck der Achtsamkeitsmeditation im Rahmen der MBSR: "Das Vertrautwerden mit dem eigenen Wahren Selbst".

Dies würde kein Lehrender eines unvermischten Vipassanā als Zweck der Meditation angeben, weil es in der Betrachtung der bedingt entstandenen, vergänglichen bzw. ungenügenden Prozesse von Körper und Geist darum gehe, allmählich der bindenden "Ich und mein"-Identifikation durch Verstehen des "Nicht-Selbst" (dem Herzstück der Praxislehre des historischen Buddha) den Boden zu entziehen bzw. die innere Befreiung zu verwirklichen. Und auch viele Lehrende des Vipassanā verstehen dieses Ziel nicht als "Religion", sondern schlicht als die Natur der Dinge. Es gibt ebenfalls im Bereich des Vipassanā (wie hinsichtlich des MBSR-Programms) viele wissenschaftliche Untersuchungen zu den körperlich heilenden Wirkungen dieser Praxis.

[Bearbeiten] Tradition

Eine breit angelegte, sich an Laien wie Ordinierte richtende Achtsamkeits- bzw. Einsichtspraxis spielt im Buddhismus seit dem historischen Buddha eine zentrale Rolle. Sie gilt als der "Direkte Weg" zur Befreiung (ein Zitat aus den ältesten Quellen zum Thema Achtsamkeit). Sie ist aber durch bestimmte spätere buddhistische Entwicklungen – Ausprägung von Scholastik, Philosophie und Institutionalisierung, in deren Rahmen Klöster entstanden sind, die einen Monopolanspruch auf den höchsten Befreiungsweg erhoben haben – allmählich in den Hintergrund getreten.

Das Vipassanā ist eine Praxistradition mit dem Zweck, eine sehende, befreiende Achtsamkeit systematisch und mit Hilfe von verschiedenen, individuell angepassten Methoden zu entwickeln. Ab Ende des 19.Jahrhunderts ist diese Tradition im Zuge einer großen Reformbewegung, die vor allem von Ledi Sayadaw in Burma in Gang gesetzt worden ist, wieder breit an die Bevölkerung vermittelt worden. Denn laut den Reden des Buddha im Pali-Kanon ist der höchste Befreiungsweg gleichermaßen von Ordinierten wie Laien verwirklicht worden.

Die Reform hat an diese Situation der Urgemeinde direkt angeknüpft. In diesem Zuge wandte sich also gegen 1) die kulturellen und scholastischen Überformungen der Muttertradition Theravāda, 2) den Monopolanspruch der Klöster auf den höchsten Befreiungsweg sowie 3) die christliche Missionierung im Rahmen der britischen Kolonialherrschaft in Burma. Die befreiungspragmatische, eine höchste Befreiung im Leben bezweckende Praxislehre des Vipassanā war sozusagen die buddhistische Antwort auf die Glaubensreligion der Kolonialmacht und das beste Mittel, die burmesische Bevölkerung gegenüber den christlichen Missionierungsversuchen unempfänglich zu machen.

Diese Ausrichtung des Vipassanā brachte es mit sich, dass in ihm ebenfalls die Glaubenselemente der Theravāda stark in den Hintergrund getreten sind (etwa die Wiedergeburtslehre in einem wörtlichen Sinne). Die Skepsis gegenüber Glaubensreligion bedeutet eine weitere Anknüpfung an die Praxislehre des historischen Buddha, die sich gegen die spekulative Religion der Brahmanen und die Theorien der Waldeinsiedler gewandt hat. Aufgrund dieser Struktur der alten Praxislehre – keine Glaubensreligion, Spekulation, Metaphysik oder Philosophie und keine (als ein Extrem empfundene) Selbstkasteiung oder Askese – gilt sie in der Buddhismuskunde als „Erlösungspragmatismus“ (laut dem Indologie-Pionier Erich Frauwallner). Der Buddha hat gelehrt: „Nur eines lehre ich, jetzt wie früher: Das Leiden und das Ende des Leidens.“ Dieser Erlösungspragmatismus bedeutet auch der Dharma (wörtlich „das, was trägt“), wie der Erwachte den kulturübergreifenden, zeitlosen Befreiungsweg genannt hat.

Es gibt heute vier Hauptansätze der Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis Vipassanā, die in weltweiter Hinsicht den größten Einfluss haben. Es handelt sich um zwei „technische“ Methoden aus Burma und zwei „natürliche“ Ansätze aus Thailand.[10]

Die beiden Technikmethoden sind:

  1. Das unmittelbare Verstehen der Vergänglichkeit durch die Betrachtung aller feinen oder groben körperlichen Empfindungen "Vedanā" (in der Tradition ihres Hauptvertreters U Ba Khin mit dessen prägendsten Schülern Satya Narayan Goenka und Mother Sayama).[11] Laut der internen Statistik der von S. N. Goenka geführten, sehr erfolgreichen Organisation (in ihr wird Body Sweeping etwa mit „systematische Empfindungsbeobachtung“ wiedergegeben, nicht mit der eigenen Übersetzung „Körperhineinkommen“) fanden weltweit 2003 über 1400 ihrer längeren Kurse statt (primär handelt es sich um die einführenden Zehntageskurse). Daran haben rund 82.000 Menschen teilgenommen (11% mehr als 2001). Dieser Ansatz wird heute in über 80 Ländern gelehrt, im deutschsprachigen Raum an drei Zentren mit fast durchgehenden Zehntageskursen.
  2. Das Benennen oder Etikettieren „Labelling“ (in der Tradition ihres Hauptvertreters Mahasi Sayadaw mit dessen Schülern). Für die Technikmethoden spielt der dritte Korb des Pali-Kanons die Hauptrolle – die Psychologie und Erkenntnistheorie, „Abhidhamma“.

Aus dieser Tradition kommen einige Lehrende, die nach ihrer Ausbildung eigene Wege eingeschlagen haben, wenngleich auf Basis des Benennens. Beispiele: * Der in Europa zunehmend populäre und fließend Englisch sprechende malaysische Mönch Bhante Sujiva, der das Körperhineinkommen mit dem Benennen verbindet und außerdem als ein Lehrender der das Vipassanā ergänzenden Praxis der "Liebenden Güte" Mettā einen guten Namen hat. Er vermengt den frühen Buddhismus nicht mit anderen Lehren. * Der Hauslehrer des thailändischen Königs, Ajahn Thong, der in Thailand sehr bekannt ist und dessen Ansatz auch manche Zentren in Europa und Deutschland vertreten. * Die Amerikaner Bhante Vimalaramsi und Daniel M. Ingram.

Auch die bekannten amerikanischen Lehrer Jack Kornfield und Joseph Goldstein kommen aus dieser Tradition (sie sind noch von Mahasi Sayadaw selbst zum Lehren autorisiert worden; Jack Kornfield ist auch stark von Ajahn Chah geprägt worden). In Deutschland ist Marie Mannschatz, eine Schülerin von Jack Kornfield, als Meditationslehrerin ziemlich aktiv und eine bekannte Autorin. Der Schweizer Vipassanā-Lehrer Fred von Allmen ist sowohl im Theravāda als auch dem Mahāyāna gut bewandert. Kornfields und Goldsteins Ansätze gehören zu seinen Haupteinflüssen.

Ein Merkmal des von Kornfield und Goldstein gelehrten oder auch ausgehenden "amerikanischen" Vipassanā ist ein relativ stark ausgeprägter Synkretismus, das heißt die Vermengung des Vipassanā mit anderen Lehren unter dem Begriff "Vipassanā" (ohne dass dies klar transparent gemacht wird); nämlich bei Goldstein mit dem tibetisch-buddhistischen Dzogchen, bei Kornfield mit Therapie, Psychologie und dem "Wahren Selbst", bei Mannschatz mit Psychologie und Focusing, oder bei Allmen mit dem Mahāyāna.

Die beiden Naturansätze sind:

  1. „Der Weg der Ordensgemeinschaft“ (in der Tradition ihres Hauptvertreters Ajahn Chah), mit rund 500 Klöstern in Thailand sowie einem größeren Zweig im Westen, in dem alleine abendländische Männer und Frauen ordiniert sind. Hier spielt der erste Korb des Pali-Kanons die Hauptrolle – die Ordensdisziplin, "Vinaya".
  2. „Die Natur-Methode oder die Leerheit aller Dinge“ (in der Tradition ihres Hauptvertreters Ajahn Buddhadāsa mit dessen Schülern, etwa Christopher Titmuss). Hier spielt der zweite Korb des Pali-Kanons die Hauptrolle – die Reden des Buddha, "Suttas".

Alle früheren und jetzigen Vipassanā-Meister, ob Ordinierte oder Laien, sind in den buddhistischen Völkern Asiens besonders populär. Ihre unterschiedlichen Praxisansätze werden den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen gerecht. So richtet sich zum Beispiel 1) der Ansatz des Körperhineinkommens des höchst pragmatischen U Ba Khin, welcher der Leiter der Verwaltung Burmas nach der Kolonialzeit war, oder heute von S. N. Goenka und Mother Sayama mit ihren zahlreichen Zentren, an Menschen mit einer starken Körper- bzw. Empfindungs-Anlage; 2) das „Benennen“ des besonders gelehrten Mahasi Sayadaw an Persönlichkeiten mit einer starken Anlage zum Denken; 3) der „Weg der Klostergemeinschaft“ Ajahn Chahs an gemeinschaftsorientierte Menschen mit einer ausgeprägten Gefühls- bzw. Herz-Anlage sowie 4) die „Natur-Methode oder Leerheit aller Dinge“ Ajahn Buddhadasas an Persönlichkeiten mit einer starken Anlage zur Intuition oder Inspiration.

Neben diesen vier besonders prägenden Vipassanā-Ansätzen gibt es noch eine Reihe von weiteren Methoden, die zwar in weltweiter Hinsicht nicht ähnlich einflussreich wie die eben genannten vier sind, aber in ihren Entstehungsländern zum Teil sogar eine größere Bedeutung haben.[12]

Weitere wichtige Naturansätze des Vipassana sind zum Beispiel:

  1. „Berührung und Bewusstheit“ des burmesischen Meisters Sunlun Sayadaw (ursprünglich ein einfacher Bauer, der durch seine Einsicht berühmt geworden ist). Er nennt als Schlüsselbegriff einer wahrhaft befreienden Praxis: „Mache Dir jede Körperempfindung so bewusst, wie sie ist, ohne Namen; bis bloß noch das reine Wissen im Empfinden selbst zurückbleibt“, das heißt ein Wissen ohne Konzepte von sich und anderen, wie „mein“ oder „Dein Körper“, „Ich“ oder „ein Selbst“.
  2. „Der Weg der Atemempfindungen im ganzen Körper“ des thailändischen Waldmeisters Ajahn Lee. Er sieht als das Geheimnis der Befreiung: „Das Atmen im Gespür halten“.
  3. „Empfindungen an der Herz-Basis“ von Ajahn Dhammadaro aus Thailand. Er lehrt als den Praxisweg zur inneren Befreiung, alle Sinneserfahrungen allmählich als „Klare Empfindungen“ zu durchschauen, die „an der Herzbasis entstehen und vergehen“.

Eine weitere wichtige, primär am Abhidhamma orientierte Technikmethode stammt von Pa Auk Sayadaw aus Burma. Er lehrt die klassischen Konzentrationsmethoden, um über diesen ebenfalls möglichen Weg die befreienden Einsichten hervortreten zu lassen.

Im Westen gibt es seit den Sechzigern eine wachsende Zahl von männlichen wie weiblichen Vipassanā-Lehrenden. Beide Geschlechter sind unter den Lehrenden dieser Tradition ähnlich stark vertreten. Diese Lehrenden führen entweder die traditionellen Methoden als Vertreter einer bestimmten Richtung fort, oder sie verknüpfen die Ansätze miteinander (manchmal auch mit anderen buddhistischen Praktiken, wie Joseph Goldstein mit dem Dzogchen des tibetischen Buddhismus). Es gibt auch viele Verbindungen des Vipassanā mit der Psychologie und Gebieten helfenden Engagements, zum Beispiel dem Einsatz in Gefängnissen, der Drogenrehabilitation oder der Komplementärmedizin (vgl. dazu auch den nächsten Absatz).

[Bearbeiten] Zusammenfassung

Vipassanā ist der Überbegriff für die moderne Tradition und die befreiende Praxis einer sehenden Achtsamkeit, die vom historischen Buddha laut den Reden des Pali-Kanons besonders betont worden ist. Es gibt unterschiedliche moderne Vipassanā-Ansätze. [13] Manchmal wird die eigene Methode als die wahre Überlieferung betrachtet. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den deutungsoffenen methodischen Beschreibungen, wie sie in den grundlegenden Achtsamkeitsreden des Erwachten erscheinen, welche die Hauptquellen der modernen Vipassanā-Bewegung sind - besonders in der „Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit“ (Satipatthāna-Sutta, siehe: Achtsamkeit) und der „Rede vom Bewussten Ein- und Ausatmen“ (Ānāpānasati-Sutta).

Aufgrund des deutungsoffenen Charakters der primären Achtsamkeitslehren des historischen Buddha hat sich die große Zahl der modernen Vipassanā-Ansätze überhaupt erst entwickeln können. Schon alleine diese Tatsache lässt jeden Anspruch auf eine überlegene Vipassanā-Methode unbegründet erscheinen. Außerdem gibt es eine Vielzahl von alten wie modernen Kommentaren und Praxismanuals im Theravāda, die jene beiden Hauptreden für eine befreiende Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis ganz unterschiedlich interpretieren.

Was aber alle Ansätze gemeinsam haben, ist die methodische Entwicklung einer schlichten, nichtbegrifflichen bzw. intuitiven Achtsamkeit für die vergänglichen Prozesse von Körper und Geist, um aufzuhören, die Dinge unbewusst zu „ergreifen“ (das heißt sich mit ihnen in dem Glauben zu identifizieren, dass sie wahrhaft „Ich“, „mein“ oder „mein Selbst“ seien).

Das Vipassanā unterscheidet sich von einer Glaubensreligion, weil es eine besonders ausgeprägte Praxistradition darstellt, die von kulturbedingten Formen weitgehend frei ist. Diese Struktur unterscheidet das Vipassana von vorbuddhistischen und manchen buddhistischen Glaubensvorstellungen, die in den Ursprungsländern vorhanden sind. Die grundsätzliche Vipassanā-Methodik der systematischen Bewusstwerdung der natürlichen Gegebenheiten, das heißt der fortwährend entstehenden und vergehenden Phänomene (im Unterschied zu den vom Geiste gemachten, konzeptuellen, lediglich vor-gestellten und damit relativ „statischen“ Gegebenheiten), findet in unterschiedliche moderne Zusammenhänge Eingang - etwa in Achtsamkeitstherapien, neue psychologische Theorien, esoterische Strömungen oder ein an innerer Praxis orientiertes, reformiertes modernes Christentum.

Die Wirkungen des Vipassanā sind in vielen standardisierten Untersuchungen bewiesen worden. Der amerikanische Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn hat die größten Vipassanā-Ansätze in Form eines sehr erfolgreichen komplementärmedizinischen Anti-Stressprogramms (MBSR) umgesetzt, das in den USA an Hunderten von Kliniken und Gesundheitszentren und auch zunehmend in Deutschland eingesetzt wird.

Für die Vipassanā-Retreats gelten im Allgemeinen Verhaltensregeln, die optimale Bedingungen für eine konzentrierte Meditationspraxis schaffen. Diese Regeln orientieren sich an den Verhältnissen in den buddhistischen Klöstern und bezwecken, deren günstige Praxisbedingungen auf die zeitlich begrenzten Retreats für Laien zu übertragen. So werden auch den Laienpraktizierenden möglichst weitgehende Resultate ermöglicht.

Die buddhistische Tradition der Achtsamkeits- bzw. Einsichtspraxis Vipassanā ist - entsprechend dem frühbuddhistischen Selbstverständnis und der Lehre des historischen Buddha - relativ zurückhaltend. Sie tritt zum Beispiel kaum aktiv werbend in die Öffentlichkeit. Trotzdem wächst sie stark, einfach weil sich ihre Wirkungen herumsprechen. Das Vipassanā ist heute neben dem Zen und dem tibetischen Buddhismus die dritte Haupttradition des Buddhismus im Westen. „Komm und sieh für Dich selbst“, hat der Buddha laut den ältesten Quellen (des Pali-Kanons) betont.

In der Vipassanā-Tradition wird das traditionelle Spendenprinzip „Dāna“ vergleichsweise streng beachtet. Für westlich orientierte Kurse werden zwar Kursgebühren verlangt, die aber meist lediglich der Deckung der Unkosten dienen. Deshalb sind die Preise für Vipassanā-Kurse im innerbuddhistischen Vergleich relativ niedrig. In stark traditionellen Richtungen wird ausschließlich „Dāna“ gezahlt – man gibt, was man kann oder will. Dieses Prinzip wird damit begründet, dass möglichst vielen, also unabhängig von deren finanzieller Lage, die befreiende Praxis zugänglich sein soll. Dies sei im Sinne der Vorgaben des historischen Buddha und wende sich bewusst gegen moderne Marktprinzipien oder Gewinninteressen, die angesichts der „preislosen“, selbstlosen Lehren des Erwachten nicht angemessen seien.

Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Der Palibegriff "cittam" bedeutet genauso Herz wie Geist, also eigentlich "Herzgeist", wird aber im Westen meist bloß mit "Geist" wiedergegeben. Dies ist irreführend, weil es nicht nur um ein Training der kognitiven Fähigkeiten, sondern genauso um ein Training der Herzqualitäten geht. Und letztere gelten in allen Richtungen des Buddhismus als die Voraussetzung für die tieferen, befreienden Einsichten.
  2. Dies ist ein großes Thema. Das mahāyānische "Vipaśyanā" beruht eher auf denk- bzw. konzeptbasierten Methoden, das frühbuddhistische "Vipassanā" auf achtsamkeits- bzw. intuitionsbasierten Methoden; vgl. dazu Näheres unter dem "Literatur"-Link zum Beitrag Der Weg der sehenden Achtsamkeit (erschienen in Buddhismus Aktuell 2/08).
  3. Der Begriff wird im fortlaufenden deutschen Text als Neutrum behandelt, also "das Vipassanā"; trotz seines femininen Geschlechts. Dies dient zur Unterscheidung der modernen Verwendung als Überbegriff (Neutrum) über die verschiedenen meditativen Ansätze und die entsprechenden Praxistraditionen vom Sinn des Originalbegriffs (Femininum) im Pali-Kanon (vgl. zu diesem letzteren Sinn "Etymologie").
  4. Alleine in Burma gibt es mindestens 24 unterschiedliche methodische Ansätze des Vipassanā; laut Houtman, G.: The Tradition of Practice among Burmese Buddhists. Dissertation, School of Oriental and African Studies, University of London, 1990.
  5. s. Die grundlegenden Meditationslehren des Buddhismus, von Hans Gruber; sowie Analayo: Mindfulness in the Pali Nikayas In: K. Nauriyal (Ed.: Buddhist Thought and Applied Psychological Research. Routledge Curzon, London, pp. 229-249; dt. Sati in den Pali Lehrreden ()
  6. Vgl. zu dieser Unterteilung des Vipassanā Näheres in den Abschnitten "Technik" und "Tradition".
  7. Vgl. dazu Näheres unter "Tradition".
  8. Vgl. dazu Näheres unter "Tradition"
  9. Vgl. zu dieser Unterteilung in Technikmethoden und Naturansätze des Vipassanā Näheres im Abschnitt "Tradition".
  10. Vgl. Gruber, Hans: Kursbuch Vipassana: Wege und Lehrer der Einsichtsmeditation, Fischer Verlag, 2. Aufl. 2001.
  11. Laut S. N. Goenka ist jede Körperempfindung "eine Manifestation der Vergänglichkeit" und damit das Erfassen der Körperempfindungen der beste Weg zum befreienden Verstehen der "Drei Universellen Merkmale" der Vergänglichkeit, ungenügenden Natur bzw. des Nicht-Selbst.
  12. Laut der Dissertation von G. Houtman – "The Tradition of Practice among Burmese Buddhists", University of London, 1990 – gibt es alleine in Burma mindestens 24 Vipassana-Ansätze.
  13. Vgl. den frei herunterladbaren Überblick über das Vipassanā von Hans Gruber unter "Literatur".
  14. PDF-Download: Buddhadasa Bhikkhu „Anapanasati“

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