Timor Timur
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Timor Timur (Kurzform: Tim-Tim) war während der indonesischen Besatzung zwischen 1975 und 1999 der Provinzname des heute unabhängigen Osttimor (Timor-Leste).
Der Name Timor Timur wurde dem Gebiet 1976 gegeben, als Indonesien die ehemalige portugiesische Kolonie Portugiesisch-Timor als 27. Provinz annektierte. Übersetzt bedeutet die Bezeichnung nichts anderes als „Osttimor“, da das indonesische Wort timur „Osten“ bedeutet. Berücksichtigt man, dass sich auch der Name der Insel Timor davon herleitet, ergibt sich die wörtliche Bedeutung „Osten vom Osten“ beziehungsweise „Osten der Ostinsel“.
Osttimor hatte sich am 28. November 1975 für von Portugal unabhängig erklärt. Neun Tage später begann Indonesien mit der Invasion des Kernlandes, nachdem zuvor schon grenznahe Gebiete besetzt worden waren. Während der Besatzung und des Guerillakriegs zwischen der timoresischen FALINTIL und der Indonesischen Armee kamen bis zu 183.000 Menschen zu Tode. Die internationale Gemeinschaft hat die Annexion nie anerkannt. Osttimor galt während der Besatzung völkerrechtlich als portugiesisches Territorium unter indonesischer Verwaltung. In einem Referendum, das von blutigen Unruhen begleitet war, sprach sich 1999 schließlich die Mehrheit der Einwohner für die Unabhängigkeit von Indonesien aus. Eine internationale Eingreiftruppe sorgte für Ruhe und Ordnung und die UNO übernahm die Verwaltung. 2002 wurde Osttimor unter dem neuen amtlichen Namen Timor-Leste (port. für „Osttimor“) in die Unabhängigkeit entlassen.
In Osttimor ist noch heute ein Wortspiel verbreitet, das auf der Ähnlichkeit des Kurznamens Tim-Tim mit dem international bekannten französischen Namen der Hauptfigur Tintin (deutsch Tim) aus der Comicserie Tim und Struppi beruht. So gibt es T-Shirts mit Motiven zu kaufen, die Tim in Osttimor zeigen und mit dem Schriftzug „Tin-Tin in Tim-Tim“ versehen sind.