Salcia Landmann
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Salcia Landmann (* 18. November 1911 in Zolkiew, Galizien; † 16. Mai 2002 in St. Gallen, Schweiz) war eine jüdische Schriftstellerin und Journalistin.
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[Bearbeiten] Biografie
Salcia Landmann, geb. Passweg, war die Tochter des Israel Passweg und der Regina Passweg. Während des Ersten Weltkriegs übersiedelte die Familie in die Schweiz nach St. Gallen. Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums studierte Salcia Landmann in Berlin zunächst Jura und dann Philosophie bei Nicolai Hartmann. Parallel erlernte sie den Beruf der Modegrafikerin. Nach 1933 setzte sie ihr Philosophiestudium in Basel bei Herman Schmalenbach fort. Das Studium beendete Salcia Landmann mit einer Dissertation über Phänomenologie und Ontologie.
Ihr Themenschwerpunkt war die Bewahrung der jiddischen Sprache, außerdem schrieb sie 1960 ein Standardwerk Der jüdische Witz. 1978 gründete sie gemeinsam mit neunzehn Schriftstellerkollegen den Liechtensteiner P.E.N.-Club.
Salcia Landmann war seit 1948 verheiratet mit dem Philosophen Michael Landmann.
[Bearbeiten] Werke
- Salcia Passweg: Phänomenologie und Ontologie. Husserl, Scheler, Heidegger. Leipzig 1939 (Diss.)
- Der jüdische Witz. Soziologie und Sammlung. Olten, Freiburg im Breisgau: Walter 1960 (erweiterte Neuausgabe 1999, ISBN 3-491-69020-X).
- Jiddisch, das Abenteuer einer Sprache. Olten, Freiburg im Breisgau: Walter 1962.
- Die Juden als Rasse. Das Volk unter den Völkern. Olten, Freiburg im Breisgau: Walter 1967.
- Marxismus und Sauerkirschen. Streitbare Zeitbetrachtungen. Wiesbaden, München: Limes 1969
- Nachworte zur dt. Ausgabe von Israel Joshua Singer Yoshe (1967) und Jacob der Knecht (zuerst 1965)
- Isaac Bashevis Singer: Gimpel, der Narr in: Zeitschrift f.d. Geschichte der Juden ZGDJ, 1969 Heft 1, Tel Aviv: Olamenu, S. 40-43
- Der Dibbuk von An-Ski. Die Ablehnung des Dibbuk durch die Zeitgenossen ebenda Heft 2-3/ 1970, S. 73 - 86
- Die jüdische Küche. Rezepte und Geschichten. Mary Hahn Verlag, München 1995, ISBN 3-87287-421-7
[Bearbeiten] Kritik
Friedrich Torberg kritisierte Salcia Landmanns Anthologie Der jüdische Witz und warf ihr vor, antisemitische Vorurteile zu befördern.[1]
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Salcia Landmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Manfred Schlapp: Salcia Landmann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Bd. 21, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 780–786.
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Friedrich Torberg: Wai geschrien. Salcia Landmann ermordet den jüdischen Witz. Anmerkungen zu einem beunruhigenden Bestseller. In: Der Monat XXVII/157, S. 48ff. Vgl. Hans Peter Althaus: Mauscheln: ein Wort als Waffe (Berlin, Walter de Gruyter 2002), ISBN 3-11-017290-9, S. 209f.
Personendaten | |
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NAME | Landmann, Salcia |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 18. November 1911 |
GEBURTSORT | Zolkiew |
STERBEDATUM | 16. Mai 2002 |
STERBEORT | St. Gallen |