Ottoneum
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Das Ottoneum in Kassel ist als erstes feststehendes Theatergebäude Deutschlands errichtet worden und wird heute als Naturkundemuseum genutzt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Es wurde unter Landgraf Moritz in der Zeit von 1603–1606 durch den Architekten Wilhelm Vernukken errichtet und nach Otto, dem Lieblingssohn des Landgrafen, „Ottoneum“ genannt. Die Grundfläche des Gebäudes ist durch ihre Trapez-Form ein Beleg für das erste massiv ausgeführte Gebäude, das die Bauaufgabe eines neuzeitlichen Theaters zu interpretieren sucht. Das Ottoneum ist in der Innenstadt von Kassel, am Steinweg gelegen, in unmittelbarer Nähe des Friedrichsplatzes direkt neben dem heutigen Standort des Staatstheater Kassel.
Das Gebäude wurde ab 1690 von dem Hofbaumeister Johann Conrad Giesler umgebaut und diente zur Aufbewahrung der landgräflichen Kunst- und Naturaliensammlung. Einige Jahre später wurde das Kunsthaus dem von Landgraf Karl gegründetem Collegium Carolinum angegliedert. Das Collegium war als Ergänzung zu den Lateinschulen gedacht und lehrte vorwiegend Naturwissenschaften.
1888 kamen naturkundlichen Objekte, die sich zuvor im Museum Fridericianum befanden, ins Ottoneum, da der Platz im Fridericianum nicht mehr ausreichte.
In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 wurde das Gebäude durch Brand- und Sprengbomben stark beschädigt, viele der Exponate die nicht rechtzeitig ausgelagert wurden, gingen dabei verloren.
[Bearbeiten] Naturkundemuseum im Ottoneum
Bereits 1929 hatte die Stadt Kassel das „Königlich preußische Naturalienmuseum“ übernommen. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Museum von der Stadt wiederaufgebaut und diente als Naturkundemuseum der Stadt Kassel. In den Jahren 1994 - 1997 wurde das Gebäude erneut saniert und umgestaltet. Die noch leerstehenden Räume wurden kurz nach der Sanierung als zusätzliche Ausstellungsfläche für die documenta X genutzt.
Heute finden sich auf 3 Geschossen Dauerausstellungen zum „Wandel im Verständnis der Natur im Laufe von Jahrhunderten“, wobei die Exponate zum Teil aus der 400-jährigen Sammlungsgeschichte stammen. Außerdem werden in „Lebensrauminszenierungen“ aus dem geografischen Bereich des heutigen Nordhessens Situationen vom Erdaltertum bis zur Jetztzeit nachgebildet. Hinzu kommen Wechselausstellungen und besondere Programme für Kinder.
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.); Baudenkmale in Hessen – Stadt Kassel I (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland); Wiesbaden 1983 ISBN 3-528-06232-0
- Alois Holtmeyer, Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, Bd. VI, Marburg, 1923
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 18' 48" N, 9° 29' 56" O