Landwirtschaftliche Revolution
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Unter Landwirtschaftliche Revolution, auch Agrarrevolution, versteht man die Umstrukturierung der Landwirtschaft, die in England zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann und in Deutschland 1756 durch den berühmten Kartoffelbefehl von Friedrich II eingeleitet wurde (Kulturgeschichte der Kartoffel).
Die Fruchtwechselwirtschaft wurde anstatt der Dreifelderwirtschaft eingeführt. Verschiedene natürliche Düngemittel (Stalldung, Knochenmehl, Kohlenasche, städtischer Abfall, Sand) erhöhten die Erträge beträchtlich. Ausländische Rinder wurden importiert, um durch Kreuzungen möglichst fleischreiche Tiere züchten zu können. Landwirtschaftliche Geräte (Dresch- und Sämaschinen) wurden ständig weiterentwickelt. 1785 wurde der erste gusseiserne Pflug patentiert.
Schon in der frühen Neuzeit vergrößerten sich in England Großgrundbesitzer auf Kosten der Kleinbauern. Es wurden dazu die weit verstreuten Anbauflächen zusammengelegt und die Allmende (die gemeinsame Nutzfläche an Weide und Wald) aufgeteilt und, als Zeichen der Privatisierung, auch eingefriedet (Einhegung). Besonders im 18. Jahrhundert wurden diese Einfriedungen immer häufiger. Die Folge war, dass die Bauern immer weniger Holz und Weidefläche für ihr Vieh hatten. Die meisten verkauften nun ihren bescheidenen Besitz, ließen sich bei den Großgrundbesitzern als Landarbeiter anstellen oder wanderten in die Städte ab (sheep eat men), um als Lohnarbeiter eine neue Beschäftigung zu finden. Ebenso war der zunehmende Einsatz von Maschinen ein Grund für die Arbeitslosigkeit und Abwanderung der Bauern. In den so vergrößerten Besitzungen wurde auch die landwirtschaftliche Produktion durch verschiedene neue Neuerungen gesteigert.
Um 1800 waren noch etwa 75% aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig. Die ständigen Neuerungen machten es möglich, auch die rasch zunehmende Stadtbevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. So wuchs der Markt, obwohl die Masse der Bevölkerung weiter in bitterer Armut lebte.